Ballondilatation und Stenteinlage

Eine Verengung der Herzkranzgefässe (Stenose) kann typische Beschwerden wie Druckgefühle in der Brust verursachen. Meist kann die Durchblutung mit einer Ballondilatation, die über denselben Zugang wie die Katheteruntersuchung erfolgt, wiederhergestellt werden. Häufig wird der Eingriff direkt im Anschluss an die Untersuchung durchgeführt.

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    Beschreibung

    Ablauf

    Bei der Ballondilatation wird ein dünner Führungsdraht über einen Führungskatheter von der Leiste aus bis zur verengten Stelle des Herzkranzgefässes vorgeschoben. Der Draht dient als Schiene für den Ballonkatheter, der an die betroffene Stelle gebracht und dort für 30 bis 60 Sekunden aufgeblasen wird, um das Gefäss zu dehnen. Während dieser Zeit fliesst kein Blut durch das betroffene Gefäss, was ein Druckgefühl in der Brust auslösen kann, das nach Ablassen des Ballons wieder verschwindet.

    Zur Sicherung des Ergebnisses wird in den meisten Fällen (ca. 90%) ein Stent eingesetzt. Dabei gibt es zwei Stent-Typen:

    • Reine Metallstents: Bewährte Sicherheit, jedoch besteht ein Risiko von 10-30% für eine erneute Verengung (Restenose) innerhalb von sechs bis zwölf Monaten.

    • Medikamentenbeschichtete Stents: Seit 2002 im Einsatz, verhindern effizient Wiederverengungen, besonders in kleinen Gefässen oder Venenbypässen. Bei grösseren Gefässen (ab 3 mm Durchmesser) kommen häufig wieder Metallstents zum Einsatz, da das Kosten-Nutzen-Verhältnis hier oft ungünstig ist.

    Damit das Blut nicht gerinnt und das Herzkranzgefäss frei bleibt, wird während des Eingriffs eine starke Blutverdünnung durchgeführt. Nach dem Eingriff sind eine langfristige Aspirin-Therapie sowie eine stärkere Blutverdünnung (z. B. mit Plavix) erforderlich. Die genaue Behandlungsdauer wird unmittelbar nach der Untersuchung festgelegt und auf einer Karte festgehalten, die Sie bei Ihrer Entlassung erhalten.

    Nach dem Eingriff wird die Einführungsschleuse entfernt und die Punktionsstelle meist mit einem Verschlusssystem gesichert. In einigen Fällen ist ein Druckverband notwendig, und Sie müssen für einige Stunden liegen bleiben.

    Mögliche Komplikationen

    • Nachblutungen an der Einstichstelle: Treten in etwa 1-5 % der Fälle auf und führen meist nur zu einem Hämatom in der Leistengegend.

    • Gefässverschlüsse: In seltenen Fällen (ca. 0,5 %) ist eine notfallmässige Bypass-Operation erforderlich. Gelegentlich kann es zum Verschluss eines kleinen Seitenastes und einem kleinen Herzinfarkt kommen.

    Die Risiken sind gering, und der Eingriff bietet in den meisten Fällen eine effektive und langfristige Lösung für Verengungen der Herzkranzgefässe.

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