Chirurgischer Eingriff bei chronischer Verstopfung

Wenn die konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt, gibt es verschiedene chirurgische Optionen, die je nach Ursache der Verstopfung zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Stuhlentleerung wieder zu normalisieren und die Lebensqualität zu verbessern.

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    Beschreibung

    Bei nicht erfolgreichen konservativen Behandlungen kommen verschiedene chirurgische Verfahren zum Einsatz, die individuell auf die Ursache der Verstopfung abgestimmt sind.

    Stapled Transanal Rectumresection (STARR-Operation)

    Bei einem klassischen obstructed defecation Syndrom (ODS) mit innerem Vorfall und einer vorderen Rektumwand-Auswölbung (Intussuszeption und anteriore Rektozele) bieten wir eine minimal-invasive Behandlung an. Mit einem Klammergerät wird der innere Vorfall entfernt und der Defekt mit feinen Klammern verschlossen. Diese Operation bietet eine schnelle Genesung und kaum sichtbare Narben.

    Vordere Beckenbodenplastik

    Falls eine Vorwölbung des Enddarms (anteriorer Rektozele) vorliegt, kann eine vordere Beckenbodenplastik erforderlich sein. Über einen Schnitt am Damm wird die Beckenbodenmuskulatur gestrafft, um die Funktion des Schließmuskels und die Defäkation zu verbessern. In einigen Fällen wird auch ein ausgedünnter Damm rekonstruiert.

    Laparoskopische Rektopexie

    Die laparoskopische Rektopexie ist ein minimal invasives Verfahren, bei dem der Enddarm nach oben verlagert und an der Beckenwand fixiert wird. Falls nötig, kann gleichzeitig eine Resektion des Mastdarms durchgeführt werden. Diese Methode ermöglicht eine schnelle Heilung mit minimalem Risiko und geringer Narbenbildung.

    Rehn-Delorme-Operation

    Bei dieser Methode wird der vorgefallene Enddarm entfernt, indem überschüssige Schleimhaut abgetragen und die Darmwand gestrafft wird. Dies hilft, den Vorfall zu beheben und die Stuhlentleerung zu normalisieren. Diese Operation wird vor allem bei Patienten ohne signifikante Rektozele oder inneren Vorfall durchgeführt.

    Sakrale Nervenstimulation

    Für Patienten mit einer outlet-obstruction aufgrund neurologischer Ursachen kann eine sakrale Nervenstimulation in Betracht gezogen werden. Dabei wird der Beckenboden durch schwache elektrische Impulse stimuliert, um die Darmfunktion zu verbessern. Nach einer Testphase kann der äußere Stimulator durch einen permanenten Neurostimulator ersetzt werden.

    Nachbehandlung und Nachsorge

    Je nach durchgeführter chirurgischer Massnahme ist eine gezielte Nachbehandlung erforderlich. In den meisten Fällen wird eine Stuhlregulation mit Quellmitteln wie Metamucil empfohlen. Nach Operationen wie der STARR- oder Rehn-Delorme-Operation sind keine sichtbaren Wunden zu behandeln, während bei Eingriffen wie der Beckenbodenplastik eine tägliche Pflege der Wunde am Damm nötig ist. Weitere Nachsorgeuntersuchungen helfen, die Heilung zu überwachen und den Erfolg der Behandlung sicherzustellen.

    Therapieerfolg

    Der Erfolg der chirurgischen Behandlung hängt massgeblich von der genauen Diagnose und der Wahl der richtigen Therapie ab. Langfristige Beschwerden oder die chronische Einnahme von Abführmitteln können den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen, weshalb eine individuelle Therapieplanung entscheidend ist.

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    Krankheitsbilder

    Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.

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