Chirurgischer Eingriff bei Hämorrhoiden —

Schonende chirurgische Verfahren bei Hämorrhoiden

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend sind, bieten sich verschiedene schonende chirurgische Verfahren an, die effektiv bei der Behandlung von Hämorrhoiden helfen können. Diese Techniken sind weniger invasiv, mit kurzer Heilungszeit und minimalen Komplikationen, und werden oft als erste Wahl eingesetzt.

1. Gummibandligatur nach Barron

Die Gummibandligatur ist ein schonendes und wenig invasives Verfahren zur Behandlung von Hämorrhoiden. Ein kleines Gummiband wird an der Basis der Hämorrhoiden angebracht, um die Blutzufuhr zu unterbrechen. Nach etwa 3 bis 5 Tagen fällt das Gummiband samt Hämorrhoide ab. Der Eingriff ist schmerzfrei und erfolgt ambulant. Es können bis zu drei Hämorrhoidenpolster gleichzeitig behandelt werden. Komplikationen sind sehr selten.

2. Sklerosetherapie

Die Sklerosetherapie ist eine bewährte Methode, bei der eine ätzende Substanz in die Hämorrhoidenbasis injiziert wird. Diese führt zu einer Drosselung der Blutzufuhr und der Schrumpfung der Hämorrhoiden. Das Verfahren eignet sich besonders bei kleineren Hämorrhoiden und ist eine weniger invasive Alternative zur klassischen Chirurgie.

3. Hämorrhoidenarterienligatur (HAL)

Die Hämorrhoidenarterienligatur ist ein modernes Verfahren, bei dem mit einer speziellen Dopplersonde die Blutgefäße, die die Hämorrhoiden versorgen, identifiziert und abgebunden werden. Diese Technik sorgt für eine effektive Schrumpfung der Hämorrhoiden, ohne dass größere Schmerzen auftreten. Patienten können in der Regel bereits nach ein bis zwei Tagen ihre gewohnte Tätigkeit wieder aufnehmen.

Chirurgische Eingriffe bei schweren oder therapieresistenten Hämorrhoiden

Sollten die oben genannten Verfahren keine ausreichende Linderung verschaffen oder das Hämorrhoidalleiden stark ausgeprägt sein, kommen folgende chirurgische Methoden zum Einsatz:

4. Hämorrhoidektomie nach Ferguson

Bei der Hämorrhoidektomie nach Ferguson werden die Hämorrhoiden und ein Teil der Analhaut entfernt. Die Wunde wird mit selbstauflösenden Fäden verschlossen. Diese Technik wird in der Regel bei stark ausgeprägten Hämorrhoiden angewendet. Die Heilung dauert in der Regel drei bis vier Wochen, und eine sorgfältige Wundpflege ist notwendig, um Infektionen zu vermeiden.

5. Offene Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan

Hierbei werden die Hämorrhoiden herausgeschnitten, und die Wunde bleibt offen, um von selbst zu heilen. Diese Technik wird oft bei sehr großen oder schmerzhaften Hämorrhoiden eingesetzt. Die Heilung kann sechs bis acht Wochen dauern und erfordert eine gründliche Nachsorge.

6. Stapler Mukosektomie nach Longo

Die Stapler Mukosektomie ist ein modernes Verfahren, bei dem ein Teil der Hämorrhoidenschleimhaut mit einem Klammergerät entfernt und gleichzeitig wieder fixiert wird. Diese Methode bietet den Vorteil, dass der Eingriff oberhalb des Schließmuskels erfolgt, was das Risiko von Schmerzen und Verletzungen minimiert. Der Heilungsprozess ist in der Regel schnell, und spezielle Wundpflege ist nicht erforderlich.

Nachbehandlung und Empfehlungen

Nach allen chirurgischen Eingriffen an den Hämorrhoiden ist eine gute Nachbehandlung wichtig, um die Heilung zu unterstützen. Eine regelmässige Stuhlregulation, um weichen Stuhl zu gewährleisten, ist entscheidend. Dies kann durch ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr erreicht werden. Bei den weniger invasiven Verfahren sind keine speziellen Wundbehandlungen erforderlich. Bei umfangreicheren chirurgischen Eingriffen wie der Hämorrhoidektomie wird empfohlen, die Wunden mit Wasser auszuspülen, und die Nutzung einer Sitzhilfe (z. B. Ringkissen) kann den Heilungsprozess erleichtern.