Chirurgischer Eingriff bei obstruktiver Schlaf-Apnoe (Schlafchirurgie)

Es gibt es eine Vielzahl an chirurgischen Behandlungsmethoden bei einfachem Schnarchen und auch bei obstruktiver Schlaf-Apnoe. Bei der obstruktiven Schlaf-Apnoe kommt die Schlafchirurgie vor allem dann zum Einsatz, wenn eine Maskentherapie nicht gut toleriert wird.

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    Beschreibung

    In der Regel erfolgt vor einer Operation die Lokalisation der verursachenden Engstelle mittels Spiegelung des Mund-Rachen-Kehlkopfes (Schlafendoskopie). Durch diese Lokalisation kann besser beurteilt werden, welche Operation geeignet ist.

    Eine behinderte Nasenatmung kann mittels Nasenchirurgie behandelt werden, die nächtlichen Atempausen lassen sich dadurch meist nicht normalisieren aber oft wird danach eine nächtliche Maskentherapie besser toleriert. Die am häufigsten durchgeführte Operation ist die Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) mit Straffung des weichen Gaumens. Zur Behandlung einer Engstelle im Bereich des Zungengrundes kann eine Roboter-assistierte Abtragung der Zungengrundmandeln durchgeführt werden. In Zusammenarbeit mit den HNO-Kieferchirurgen kann gelegentlich auch eine Vorverlagerung des Unterkiefers (Umstellungsosteotomie) notwendig werden.

    Als neueste Alternative zur nächtlichen Maskentherapie bei der obstruktiven Schlaf-Apnoe bieten wir als eines der wenigen Zentren in der Schweiz die Implantation eines Zungenschrittmachers an. In Zusammenarbeit mit unseren Kieferchirurgen kann gelegentlich auch eine Vorverlagerung des Unterkiefers (Umstellungsosteotomie) notwendig werden.

    Weitere Informationen

    Die neuste Alternative: Zungenschrittmacher

    Sofern eine mittel- bis schwergradige Schlaf-Apnoe vorliegt und eine Maskentherapie nicht toleriert wird, kann eine Therapie mit Zungenschrittmacher in Frage kommen. Der Zungenschrittmacher ist einem Herzschrittmacher ähnlich: Er erkennt das Atemmuster und stimuliert wenn nötig die Zunge, um eine ungehinderte Atmung zu ermöglichen.

    Mehr Informationen zum Zungenschrittmacher

    Inspire Zungenschrittmacher – Schlafapnoe Therapie ohne CPAP-Maske

    Nasenchirurgie

    Eine ausschliessliche Operation der Nase kann die nächtlichen Atempausen nicht signifikant vermindern. Trotzdem kann oft eine Verbesserung der Schlafqualität erreicht werden, sodass auch Tagesbeschwerden reduziert werden können. Auch haben Nasenoperationen einen grossen Stellenwert zur Verbesserung der Verträglichkeit der Maskentherapie (CPAP) unter anderem, da der Beatmungsdruck durch eine verbesserte Nasenatmung gesenkt werden kann.

    Entfernung der Gaumenmandel (Tonsillektomie) mit Straffung des weichen Gaumens

    Die Entfernung der Gaumenmandeln ist eine häufig durchgeführt Operation zur Behandlung von obstruktiver Schlaf-Apnoe. Es gilt, je grösser die Mandeln, desto erfolgsversprechender die Operation. Durch eine Straffung des weichen Gaumens kann eine zusätzliche Erweiterung des Rachens erreicht werden. Es gibt hier eine Vielzahl an verschiedenen Operationstechniken, wie beispielsweise die konventionelle Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP), Expansionspharyngoplastik, anteriore Palatoplastik, barbed wire Pharyngoplastik oder auch Radiofrequenz-assistierte Uvulopalatoplastik und weitere.

    Mehr zur Mandelentfernung

    Roboter-assistierte Abtragung der Zungengrundmandeln

    Als eines der wenigen Zentren in der Schweiz bieten wir die Roboter-assistierte Abtragung der Zungengrundmandeln (Trans-Oral-Robotic-Surgery = TORS) an. Durch die dünnen und flexiblen «Roboter-Teleskop-Arme» kann das oft nur schwer zugängliche Gewebe der Zungengrundmandel an der Zungenwurzel besser erreicht werden. Eine gute Übersicht über den Zungengrund wird mittels abgewinkelter Kamera erreicht. Der Chirurg sitzt dabei Abseits des Patienten und operiert über einen speziellen Bildschirm und mittels «Joystick».

    Vorverlagerung des Unterkiefers (Umstellungsosteotomie / maxillo-mandibuläres Advancement)

    In Zusammenarbeit mit den Kieferchirurgen der Hals-Nasen-Ohrenklinik bieten wir auch Umstellungsosteotomien an. Dabei werden die Segmente des Ober- und Unterkieferknochens abgetrennt und in neuer, vorverlagert Position wieder fixiert. Da die Zunge und der Rachen an der knöchernen Umgebung des Unter- und Oberkiefer angehaftet sind, werden auch diese nach vorne verlagert, was zu mehr Platz im Rachen führt.

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    Krankheitsbilder

    Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.

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