Corneales Crosslinking (CXL) —
Die Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus) ist eine progressive Erkrankung der Hornhaut, welche zu einer abnormalen Verformung und somit zu Sehstörungen führt. Eine vielversprechende Behandlungsmethode ist das sogenannte Crosslinking, das die Stabilität der Hornhaut erhöht und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt, indem es die Kollagenfasern in der Hornhaut miteinander verknüpft. Dadurch wird die beim Keratokonus ausgedünnte Hornhaut mechanisch stabiler.
Anwendungsgebiete des cornealen Crosslinkings
Ziel ist es, das Fortschreiten eines Keratokonus zu verlangsamen oder im günstigeren Fall zu stoppen. Deshalb wird die Behandlung nur durchgeführt, wenn eine Zunahme des Keratokonus gesichert ist. In etwa 40 Prozent der Augen kommt es durch das Crosslinking sogar zu einer leichten Zurückbildung der Veränderung. Die Erkrankung kann aber nicht komplett rückgängig gemacht werden.
Ablauf des cornealen Crosslinkings
Zuerst wird die oberste Schicht der Hornhaut unter lokaler Betäubung entfernt, damit das Riboflavin (Vitamin B2) in die Hornhaut eindringen kann. Danach wird während zehn Minuten Riboflavin in das Auge getropft. Anschliessend wird das Auge zehn Minuten lang mit einer UVA-Lampe bestrahlt, wodurch der Prozess der Quervernetzung induziert wird.
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und dauert insgesamt ungefähr 60 Minuten. Die örtliche Betäubung erfolgt durch Auftropfen eines Lokalanästhetikums. Am Ende der Operation wird eine Verbands-Kontaktlinse eingesetzt. Diese verbleibt für einige Tage am Auge.
Wirksamkeit des cornealen Crosslinkings
Studien zeigen, dass das corneale Crosslinking bei vielen Patientinnen und Patienten erfolgreich ist und das Fortschreiten des Keratokonus verlangsamen oder stoppen kann. In einigen Fällen kann es auch zu einer Verbesserung der Sehschärfe kommen. Nach heutigem Wissensstand kann nicht versichert werden, dass der Effekt lebenslang anhält. Mit zunehmendem Alter wird das Fortschreiten allerdings unwahrscheinlicher.
Häufige Fragen
Für wen eignet sich ein corneales Crosslinking?
CXL (corneales Crosslinking) wird in der Regel für Patientinnen und Patienten mit Keratokonus oder anderen Formen von Hornhautinstabilität empfohlen, wenn die Erkrankung fortschreitet. Eine genaue Beurteilung durch einen Augenarzt oder eine Augenärztin ist notwendig.
Ist das Verfahren schmerzhaft?
Der Eingriff wird normalerweise in einer lokalen Betäubung durchgeführt, um Schmerzen zu vermeiden. Ist der Eingriff in lokaler Betäubung wegen Angst vor dem Eingriff oder zu schlechter Kooperation nicht möglich, erfolgt der Eingriff in Vollnarkose. Nach dem Eingriff kann es zu vorübergehenden Schmerzen kommen, weil die oberste Schicht der Hornhaut für die Behandlung entfernt werden muss.
Wie lange dauert das Verfahren?
Das gesamte CXL-Verfahren dauert in der Regel etwa 60 Minuten.
Wie lange dauert die Genesung nach dem cornealen Crosslinking?
Die Erholungszeit nach dem cornealen Crosslinking variiert je nach Person. Es kann jedoch mehrere Monate dauern, bis sich die Sicht stabilisiert.
Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?
Zu den möglichen Risiken gehören Narbenbildung/Hornhaut-Trübung, Infektionen, Wundheilungsstörungen, vorübergehende Sehstörungen und in seltenen Fällen eine Verschlechterung des Sehvermögens.
Muss ich nach dem Eingriff eine spezielle Nachsorge beachten?
Es gibt einige Punkte, die bei der Nachsorge nach dem cornealen Crosslinking beachtet werden müssen:
Während 4 bis 6 Wochen nach der Operation müssen regelmässig Augentropfen angewendet werden, auch wenn keine Beschwerden mehr auftreten. Die Tropfen reduzieren die Reizung und wirken der Narbenbildung entgegen.
Augenreiben ist tabu! Zum Schutz des Auges muss in der Nacht ein Plastik-Körbchen über das Auge geklebt werden.
Die ersten 3 Tage sollte das Auge möglichst geschlossen gehalten werden. Zu Beginn ist das Auge sehr lichtempfindlich.
Sie werden für etwa zehn Tage zu 100 Prozent krankgeschrieben. Kinder dürfen die Schule wegen der erhöhten Infektionsgefahr eine bis zwei Wochen nicht besuchen.
In den ersten drei Tagen muss der Kontakt mit Wasser oder Dampf vermieden werden (Duschen mit geschlossenem Auge).
In der ersten Woche sollten keine Kosmetika und Lotionen im Bereich des Auges angewendet und auf körperlichen Anstrengungen verzichtet werden.
Im ersten Monat dürfen keine Kontaktlinsen getragen werden und auf Besuche in Badeanstalten oder Saunen muss verzichtet werden. Zudem sollten Sie keine Kontaktsportart oder Ballspiele betreiben.
In den ersten drei Monaten sollten Sie die direkte Sonnenexposition durch Tragen einer Sonnenbrille oder Mütze vermeiden.
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Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.