Embolisationsbehandlung von Gebärmutter-Myomen —
Bei dieser Methode werden die Myome zum Schrumpfen gebracht, indem man durch einen kleinen Eingriff ihre Blutversorgung verstopft. Dies wird von einer interventionellen Radiologin bzw. einem interventionellen Radiologen durchgeführt.
Wann wird eine Embolisationsbehandlung von Gebärmutter-Myomen durchgeführt?
Die transarterielle Myomembolisation ist eine minimal-invasive radiologische Therapie zur Behandlung gutartiger Gebärmuttertumore; als Alternative zu den bekannten chirurgischen Methoden (Operation). Dieses durch einen interventionellen Radiologen durchgeführte Verfahren basiert auf der gezielten Verstopfung (Embolisation) der das Myom versorgenden Arterienäste mittels kleiner Plastikkügelchen.
Ablauf einer Embolisationsbehandlung von Gebärmutter-Myomen
Nach lokaler Betäubung sowie der zusätzlichen Gabe von Schmerzmitteln wird über einen kleinen Hautschnitt in der Leiste ein dünner Plastikschlauch (Katheter) in die Arterie eingeführt und unter Röntgenkontrolle zur Gebärmutterarterie (Uterus-Arterie) vorgeschoben. Über diesen Katheter können die das Myom versorgenden Arterienäste mittels feiner, sandkorngrosser Plastikkügelchen verstopft werden. Diese Embolisation bewirkt, dass die Blutversorgung des Myoms unterbunden wird und das Myom in der Folge schrumpft. In den meisten Fällen muss dies sowohl auf der rechten wie linken Seite durchgeführt werden, da die Gebärmutter von beiden, d.h. der links- wie auch rechtsseitigen Arterie versorgt wird. Nach der Untersuchung werden Sie für mind. eine Nacht hospitalisiert, da im Anschluss an die Embolisation Unterbauchschmerzen auftreten können. In vielen Fällen kann das Spital am Folgetag verlassen werden.
Wirksamkeit einer Embolisationsbehandlung von Gebärmutter-Myomen
Die Embolisation von Myomen führt in den meisten Fällen zu einer deutlichen Schrumpfung der Myome. Dies führt dann auch zu einer Reduktion oder einem vollständigen Verschwinden der Myom-assoziierten Symptome. Die Myom-Embolisation ist eine sehr sichere Methode. Bei etwa einem Drittel der Patientinnen tritt ein sogenanntes Post-Embolisationssyndrom auf. Dieses manifestiert sich mit leichtem Unwohlsein, ähnlich einer Grippe. Typischerweise dauert dieser Zustand nur drei bis fünf Tage. Zur Linderung können handelsübliche Schmerzmittel eingenommen werden. Es muss mit einer Arbeitsunfähigkeit von ein bis zwei Wochen gerechnet werden. Vereinzelte Patientinnen müssen nach der Embolisation aufgrund einer Infektion mittels Antibiotika behandelt werden und selten muss aufgrund einer Verletzung der Gebärmutter diese nach der Embolisation operativ entfernt werden. In wenigen Fällen kommt es nach einer Embolisation zu einer verfrühten Abänderung (Menopause).
Planung einer Embolisationsbehandlung von Gebärmutter-Myomen
Die Planung dieses Eingriffs erfolgt interdisziplinär, d.h. in enger Absprache mit der zuweisenden Ärztin bzw. mit dem zuweisenden Arzt oder den entsprechenden Fachabteilungen des Kantonsspitals St.Gallen. Hierdurch wird die für den Einzelfall beste Methode ausgewählt, damit ein für Sie optimales Ergebnis erzielt werden kann. Eine Schwangerschaft nach einer Myomembolisation ist in vielen Fällen möglich. Bei ausgeprägtem Kinderwunsch müssen aber die verschiedenen Methoden ausführlich diskutiert und evaluiert werden.
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.
Häufige Fragen
Welche Risiken & Komplikationen können auftreten?
Grundsätzlich können bei allen medizinischen Eingriffen Komplikationen auftreten. Generell gilt die Embolisation von Myomen allerdings als risikoarmer Eingriff. Die meisten Frauen verspüren während den ersten Stunden nach dem Eingriff mässige bis starke Schmerzen und Krämpfe im Unterleib. Nach der Embolisation können auch Übelkeit und Fieber auftreten. Diese Symptome können jedoch gut mit Medikamenten behandelt werden. Bei einigen Patientinnen wird auch ein vaginaler Ausfluss beobachtet. Dieser dauert gewöhnlich nur einige Wochen, kann allerdings auch mehrere Monate anhalten. Gelegentlich werden embolisierte Myome über die Scheide ausgestossen. Selten entstehen kleine Blutergüsse beim Einstichpunkt an der Leiste. Infektionen der Gebärmutter treten selten auf und sind meist mittels Antibiotika gut zu behandeln. Bei Komplikationen oder ungenügendem Behandlungserfolg kann dennoch eine Gebärmutterentfernung angezeigt sein. Selten kann eine verfrühte Abänderung (Menopause) nach der Embolisation eintreten.
Ist eine Schwangerschaft nach der Myom-Embolisation noch möglich?
Es sind viele Fälle bekannt, bei denen Frauen nach erfolgreicher Myom-Embolisation gesunde Kinder zur Welt gebracht haben. Ist ein Kinderwunsch vorhanden, soll dieser unbedingt der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt mitgeteilt werden. Dies kann einen Einfluss auf die Wahl der Behandlungsmethode haben.
Welches ist für Sie die optimale Therapie und welche Voruntersuchungen sind notwendig?
Neben einer klinischen Untersuchung durch den Frauenarzt sowie der Ultraschalluntersuchung ist eine MRT der Gebärmutter angezeigt. Die Planung dieser Eingriffe erfolgt in enger Absprache mit der zuweisenden Ärztin bzw. dem zuweisenden Arzt und der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie des Netzwerks Radiologie und Nuklearmedizin bei HOCH Health Ostschweiz. Dadurch kann die bestmögliche Behandlung sichergestellt werden.
Welche Kontrollen braucht es nach einer Myom-Embolisation?
Um eine optimale Nachbetreuung zu garantieren und allfällige Komplikationen frühzeitig zu erkennen, ist circa zwei Wochen nach Eingriff eine klinische und ultrasonographische Kontrolle in der Frauenklinik vorgesehen. In der interventionellen Radiologie ist die Kontrolle nach 3-6 Monaten geplant. Je nach Verlauf wird in gewissen Fällen nach einigen Monaten eine MRT-Untersuchung empfohlen, um das Ausmass der Embolisation und die Grösse der Myome zu evaluieren. Die weitere gynäkologische Nachsorge wird durch die betreuende Frauenärztin bzw. den betreuenden Frauenarzt durchgeführt. Bei therapiebedingten Problemen steht die Dienstärztin bzw. der Dienstarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe bei HOCH Health Ostschweiz den Patientinnen während 24 Stunden an sieben Tagen die Woche zur Verfügung.