Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) —
Das Palliativzentrum bietet in Kooperation mit dem Schmerzzentrum eine nachhaltige, stationäre multimodale Schmerztherapie (Gruppentherapie oder Einzelsetting) für Patientinnen und Patienten mit langanhaltenden Schmerzen an.
Zur nachhaltigen Behandlung komplexer Schmerzerkrankungen bewährt sich ein interdisziplinäres Therapiekonzept. Menschen mit anhaltenden, chronischen Schmerzen sind in vielen Lebensbereichen eingeschränkt. So treten neben den körperlichen Beschwerden meist auch seelische und soziale Probleme auf. Dadurch wird der private und/oder berufliche Alltag beeinträchtigt.
Indikation zur multimodalen Schmerztherapie
Vorliegen von mindestens drei der folgenden Punkte:
manifeste oder drohende Beeinträchtigung der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit
Fehlschlag einer vorherigen unimodalen Schmerztherapie, eines schmerzbedingten operativen Eingriffs oder einer Entzugsbehandlung
Medikamentenabhängigkeit oder -fehlgebrauch
schmerzunterhaltende psychische Begleiterkrankung
gravierende somatische Begleiterkrankung
Therapiekonzept
Die Patientinnen und Patienten werden vor der stationären Aufnahme zu einem Beratungstermin aufgeboten, bei dem die Indikation sorgfältig geprüft und ein gemeinsames Therapieziel festgelegt werden. Die Motivation der Betroffenen zur Partizipation und ihre Veränderungsbereitschaft sind ebenfalls wichtige Faktoren für den Erfolg der Therapie.
Die Therapie gliedert sich in drei Phasen. Die erste Phase umfasst einen 3 1/2 wöchigen vollstationären Aufenthalt mit aktiven Therapien und Wissensvermittlung. Die anschliessenden 6 Monate ambulante Begleitung mit Transfer des Gelernten in den Alltag folgen dem Ziel einer nachhaltigen Verhaltensänderung. Zum Ende der Therapie werden in zwei tagesklinischen Refreshertagen der Therapieerfolg überprüft, das Wissen aufgefrischt und weitere Fortschritte angestossen.
Die Evidenz und Nachhaltigkeit dieser Therapieform ist durch zahlreiche Studien belegt.
Zuweisung
Für Zuweisungen melden Sie sich bitte per E-Mail bei uns. Bei Fragen sind wir auch telefonisch erreichbar.
Die Gartentherapie als Teil der Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie
Gartentherapie IMST
Seit August 2022 ist die Gartentherapie Teil der Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie bei HOCH Health Ostschweiz. Menschen mit langanhaltenden, chronischen Schmerzen profitieren vom innovativen Therapieansatz.
Gartenarbeit kann eine Wohltat sein. Schon in zahlreichen Studien konnten die positiven Auswirkungen von naturbasierten Therapieansätzen nachgewiesen werden. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Palliativzentrum, dem Schmerzzentrum, dem Zentrum für Ergo- und Physiotherapie (ZEP) und der Gärtnerei wurde deshalb ein Therapiemodul innerhalb der IMST lanciert: Die Gartentherapie.
Naturbasierte Therapieansätze werden in der Schmerztherapie immer wichtiger. Die Verbundenheit mit der Natur ist in vielerlei Hinsicht gesundheitsfördernd. Im Rahmen der IMST werden den Patientinnen und Patienten während den Gartentätigkeiten unter der Leitung des Zentrums für Ergo- und Physiotherapie (ZEP) verschiedene therapeutische Inhalte vermittelt und praktisch umgesetzt.
Die Gartentherapie am Kantonsspital St.Gallen richtet sich in erster Linie an Patientinnen und Patienten der stationären multimodalen Gruppentherapie. Die Zuweisung erfolgt dementsprechend über die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie.
IMST / Palliativzentrum
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.