Intravitreale Injektion

Intravitrealen Injektionen sind eine wichtige therapeutische Methode zur Behandlung von Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts, wie der altersbedingten Makuladegeneration, der diabetischen Retinopathie und von retinalen Venenverschlüssen. Durch die direkte Verabreichung von Medikamenten in den Glaskörper wird eine hohe lokale Wirkstoffkonzentration er-reicht, was die Wirksamkeit der Therapie erhöht und systemische Nebenwirkungen minimiert. Trotz ihrer Vorteile sind diese Injektionen mit bestimmten Risiken verbunden, weshalb eine sorgfältige Durchführung und Patientenaufklärung unerlässlich sind. Es ist wichtig zu wissen, dass mit intravitrealer Therapie chronische Krankheiten behandelt wer-den, und deshalb die Therapie oft über Jahre in regelmässigen Abständen durchgeführt wird. Anfangs in etwa monatlichen Abständen, wobei die Behandlungsintervalle nach Möglichkeit im Verlauf verlängert werden.

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    Beschreibung

    Anwendungsgebiete einer intravitrealen Injektion

    • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Insbesondere bei der feuchten Form der AMD, wo es zu einer Neovaskularisation kommt, können Medikamente wie Anti-VEGF eingesetzt werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Sehvermögen zu erhalten.

    • Diabetische Retinopathie: Bei fortgeschrittener diabetischer Retinopathie oder diabetischem Makulaödem kann eine intravitreale Injektion von Steroiden oder Anti-VEGF-Medikamenten helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Sehkraft zu verbessern.

    • Retinale Venenverschlüsse: Bei einem zentralen oder peripheren retinalen Venenverschluss können intravitreal injizierte Medikamente zur Behandlung von Ödemen und zur Verbesserung der Sehschärfe eingesetzt werden.

    • Uveitis: Bei entzündlichen Erkrankungen des Auges kann eine intravitreale Injektion von Steroiden zur Linderung von Entzündungen und zur Verhinderung von Komplikationen beitragen.

    • Infektionen: In einigen Fällen, wie bei einer post-chirurgischen Endophthalmitis (Entzündung des Glaskörpers), können Antibiotika oder Antimykotika intravitreal verabreicht werden, um die Infektion direkt am Ort des Geschehens zu behandeln.

    Ablauf einer intravitrealen Injektion

    Die Behandlung mit einer intravitrealen Injektion umfasst folgende Schritte:

    Hygienemassnahmen:

    • Der Arzt oder die Ärztin trägt sterile Handschuhe und verwendet sterile Instrumente.

    • Das Auge der betroffenen Person wird mit einem antiseptischen Mittel gereinigt, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

    Anästhesie:

    • In der Regel wird eine topische Anästhesie in Form von Augentropfen angewendet, um Schmerzen während des Eingriffs zu minimieren.

    Positionierung:

    • Der Patient oder die Patientin liegt bequem, um Bewegungen während der Injektion zu verhindern.

    Injektion:

    • Der Arzt oder die Ärztin verwendet eine feine Nadel, um das Medikament direkt in den Glaskörper des Auges zu injizieren.

    • Die Injektion selbst dauert nur wenige Sekunden.

    Die gesamte Prozedur ist in der Regel schnell und gut verträglich, wobei die meisten Patientinnen und Patienten nur minimale Beschwerden empfinden.

    Wirksamkeit einer intravitrealer Injektion

    Die Wirksamkeit und Erfolgschancen intravitrealer Injektionen hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der zugrundeliegenden Erkrankung, dem verwendeten Medikament und dem individuellen Patienten bzw. Patientin. Da es sich um chronische Erkrankungen der Netzhaut handelt, erfolgt die Therapie oft über Jahre. Anfangs in etwa monatlichen Abständen, wobei die Behandlungsintervalle nach Möglichkeit im Verlauf verlängert werden. Hier sind einige allgemeine Punkte zur Wirksamkeit:

    Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

    Bei der feuchten Form der AMD zeigen Studien, dass Anti-VEGF-Medikamente in vielen Fällen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Sehschärfe stabilisieren oder sogar verbessern können. Viele Patientinnen und Patienten erfahren signifikante Verbesserungen in der Sehfähigkeit.

    Diabetische Retinopathie

    Intravitreal injizierte Medikamente wie Anti-VEGF oder Steroide können bei diabetischem Makulaödem wirksam sein. Studien zeigen, dass viele Betroffene eine Verbesserung der Sehschärfe und eine Reduktion des Ödems erfahren.

    Retinale Venenverschlüsse

    Die Behandlung mit Anti-VEGF-Medikamenten kann auch bei retinalen Venenverschlüssen zu einer signifikanten Verbesserung der Sehschärfe führen. Die Erfolgsquote variiert je nach Schweregrad des Ödems und anderen Faktoren.

    Uveitis

    Bei entzündlichen Erkrankungen des Auges können intravitreale Steroidinjektionen helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Sehkraft zu erhalten.

    Komplikationen und Nebenwirkungen

    Obwohl die meisten Patientinnen und Patienten von den Injektionen profitieren, gibt es Risiken wie Infektionen, Netzhautablösungen, Katarkatbildung oder Blutungen ins Auge. Diese Komplikationen sind jedoch relativ selten.

    Langfristige Behandlung

    Oft sind mehrere Injektionen über einen längeren Zeitraum erforderlich. Insgesamt haben intravitreale Injektionen in vielen Fällen das Potenzial, das Sehvermögen zu stabilisieren oder zu verbessern, insbesondere, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden. Eine individuelle Beurteilung durch einen Augenarzt ist entscheidend für die optimale Behandlung und Überwachung des Fortschreitens der Erkrankung.

    Häufige Fragen

    Tut die Injektion weh?

    Die meisten Patientinnen und Patienten berichten von minimalen Schmerzen während des Verfahrens. Lokalanästhetika in Form von Tropfen werden verwendet, um das Unbehagen zu minimieren.

    Wie lange dauert der Eingriff?

    Der gesamte Prozess dauert in der Regel nur wenige Minuten. Die Vorbereitung und Nachsorge können jedoch zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen.

    Wie oft muss ich diese Injektionen erhalten?

    Die Häufigkeit der Injektionen hängt von der spezifischen Erkrankung und dem individuellen Behandlungsplan ab. Einige Patienten benötigen alle paar Wochen eine Injektion, während andere seltener behandelt werden. Häufiger als alle 4 Wochen wird in der Regel nicht behandelt.

    Was sollte ich nach der Injektion beachten?

    Nach der Injektion sollten Sie auf Anzeichen einer Infektion, insbesondere starke Visusminderung oder Schmerzen achten und Ihren Arzt kontaktieren, wenn Sie ungewöhnliche Symptome bemerken. Es kann auch empfohlen werden, für einen kurzen Zeitraum nach dem Eingriff keine anstrengenden Aktivitäten durchzuführen.

    Kann ich nach der Injektion Auto fahren?

    Es wird empfohlen, dass Sie jemanden mitbringen, um Sie nach dem Eingriff nach Hause zu fahren, da Ihre Sicht vorübergehend beeinträchtigt sein kann.

    Gibt es eine Obergrenze von Anzahl Injektionen pro Auge?

    Nein, es gibt keine Obergrenze.

    Kommt man wieder von den intravitrealen Injektionen weg?

    Je nach Verlauf ist es möglich, die Behandlung nach einer gewissen Zeit zu stoppen oder zu pausieren. Bei einem günstigen Verlauf ist aber bei den meisten Krankheitsbildern mit einer Mindestdauer der Behandlung von 2 Jahren zu rechnen.

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    Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.

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