Medikamentöse Behandlung bei Weissfingerkrankheit, Leichenfinger (Morbus Raynaud) —
Die medikamentöse Therapie des primären Morbus Raynaud ist problematisch, da die Nebenwirkungen die gewünschte Wirkung oft übersteigen. Oft führen die populären Kalziumblocker oft zu Fingerschwellungen und die Nitrosalbe zu Kopfschmerzen.
Medikamente werden erst eingesetzt, wenn die allgemeinen Massnahmen nicht die erwünschte Wirkung zeigen oder wenn offene, nicht heilende Wunden (Nekrosen) an den Fingern auftreten.
Kalzium-Antagonisten sind die erste Wahl bei der medikamentösen Therapie. Diese erweitern die Gefässe und senken so den Blutdruck. In niedriger Dosierung können sie auch bei Patienten mit normalem Blutdruck eingesetzt werden. Da auch Kopfgefässe erweitert werden, bekommen manche Menschen unter diesen Medikamenten Kopfschmerzen. Zu starker Blutdruckabfall und beschleunigter Herzschlag sind zusätzliche Nebenwirkungen, die die Anwendung dieser Tabletten einschränken können.
Nitroglyzerin, das die Gefässe erweitert, wirkt lokal und wird als Salbe auf die Finger aufgetragen. Die Anwendung der Salbe ist nicht unkompliziert. Arbeiten kann man mit den eingesalbten Fingern praktisch nicht. Für manche Patienten stellt sie aber eine grosse Hilfe dar, wenn die Anfälle nämlich zu Schmerzen führen.
Weitere Substanzen kommen nur bei schweren, schmerzhaften Formen der Erkrankung in Frage. In der Regel handelt es sich dabei um die sekundäre Form des Raynaud-Phänomens, bei der eine Grunderkrankung besteht (oftmals Rheumaerkrankungen, insbesondere die Sklerodermie). Die Behandlung mit Medikamenten erfordert eine grosse Erfahrung – und sollte nur beim Gefäßspezialisten erfolgen.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Angiologie
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.