Neurochirurgischer Eingriff bei einem gutartigen Tumor am Hör- und Gleichgewichtsnerv (Vestibularisschwannom, Akustikusneurinom)

Alle Patientinnen und Patienten mit Vestibularisschwannomen werden nach der Diagnostik in einer wöchentlichen interdisziplinären Hirntumorkonferenz besprochen. In dieser Konferenz wird die weitere Behandlung individuell festgelegt, basierend auf Faktoren wie der Grösse und Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors, der Beeinträchtigung der Hörfunktion, dem Alter sowie möglichen Nebenerkrankungen.

Direktlinks

    Beschreibung

    Abwartende Haltung und regelmässige Kontrollen

    Bei kleineren Tumoren kann eine abwartende Haltung mit regelmässigen MRT-Kontrollen sinnvoll sein, um das Wachstumsverhalten des Tumors zu beobachten. In solchen Fällen wird keine sofortige Behandlung eingeleitet, sondern der Tumor wird über einen längeren Zeitraum überwacht.

    Mikrochirurgische Resektion

    Bei grösseren Tumoren oder wenn ein stetiges oder rasches Wachstum sowie neue Symptome auftreten, kann eine mikrochirurgische Resektion des Tumors erforderlich sein. Diese Operation erfolgt über einen Hautschnitt hinter dem Ohr. Oft ist das Hörvermögen zu diesem Zeitpunkt bereits stark eingeschränkt, sodass der Schutz des Gesichtsnervs (7. Hirnnerv) und der Funktion der Gesichtsmuskulatur oberste Priorität hat. Während der Operation werden der Gesichtsnerv sowie andere Hirnnerven, einschließlich des 8. Hirnnervs, falls noch Hörvermögen vorhanden ist, elektrophysiologisch kontinuierlich überwacht.

    Das Risiko einer Gesichtslähmung hängt massgeblich von der Grösse des Tumors ab. In vielen Fällen wird ein kleiner Tumorrest belassen, um den Gesichtsnerv zu schonen. Sollte der Tumor später erneut wachsen, kann dieser Tumorrest in einigen Fällen durch Bestrahlung behandelt werden.

    Radiochirurgie als Behandlungsalternative

    Für kleinere Tumoren, die keine Kompression des Hirnstammes verursachen und vor allem im Gehörgang selbst lokalisiert sind, stellt die Radiochirurgie eine wirksame Behandlungsalternative zur Operation dar. Hierbei handelt es sich um eine hochdosierte, einmalige Bestrahlung, die von den Kolleginnen und Kollegen der Radioonkologie durchgeführt wird.

    Kontakt
    Krankheitsbilder

    Krankheitsbilder

    Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.

    Fachgebiete zum Thema