Neurochirurgischer Eingriff bei einem Schädel-Hirn-Trauma —
Nach einem mittelschweren oder schweren Schädel-Hirn-Trauma erfolgt zunächst die Betreuung auf der Intensivstation. Manche Patientinnen und Patienten benötigen eine künstliche Beatmung. Sobald sie selbstständig atmen können, wird der Beatmungsschlauch entfernt. Ist eine längere Beatmung notwendig, kann ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) durchgeführt werden, um die Atmung langfristig zu unterstützen und das Risiko einer Aspiration zu minimieren.
Überwachung des Hirndrucks
Zur Überwachung des Hirndrucks wird bei ausgewählten Patientinnen und Patienten eine Hirndrucksonde (intrakranielle Drucksonde – ICP) eingesetzt. Ergänzend können weitere Sonden für die Messung der lokalen Sauerstoffsättigung, des Gewebestoffwechsels und der Temperatur verwendet werden. Dieses Verfahren wird als «multimodales Monitoring» bezeichnet. Die Auswahl der Überwachungsmethoden erfolgt interdisziplinär in Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus der Anästhesie.
Behandlung eines erhöhten Hirndrucks
Kann der Hirndruck nicht durch Medikamente oder Beatmungsanpassungen gesenkt werden, ist eine dekompressive Hemikraniektomie möglich. Hierbei wird ein Teil der Schädeldecke entfernt, um dem Gehirn Platz zu geben. Während der Heilungsphase tragen die Betroffenen einen Schutzhelm. Nach etwa drei Monaten und der Rehabilitation wird das entfernte Knochensegment wieder eingesetzt.
Behandlung von Begleiterscheinungen
Weitere Ursachen für einen erhöhten Hirndruck, wie ein Hirnwasseraufstau (Hydrocephalus) oder Blutungen, werden spezifisch behandelt. Ein Hydrocephalus kann mit einer externen Ventrikeldrainage (EVD) entlastet werden. Bei Blutungen richtet sich die Behandlung nach der Art und Schwere; nicht alle traumatischen Blutungen erfordern eine chirurgische Intervention.
Unterstützung bei Schluckstörungen
Patientinnen und Patienten mit Schluckstörungen erhalten zunächst eine Magensonde. Ist eine langfristige Ernährungshilfe erforderlich, wird diese durch eine PEG-Sonde ersetzt.
Frühzeitige Rehabilitation
Bereits während der Intensivphase erfolgt die Betreuung durch Physiotherapeutinnen, Physiotherapeuten sowie Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten. Diese Therapien zielen darauf ab, Folgeschäden zu minimieren und die Mobilität sowie Selbstständigkeit der Betroffenen zu fördern.
Ziel der Behandlung
Die medizinische Therapie konzentriert sich darauf, Folgeschäden zu begrenzen. Da die Hauptschädigung des Gehirns oft bereits beim Unfall selbst entsteht, ist eine intensive Rehabilitation nach der Krankenhausbehandlung entscheidend für die langfristige Genesung.
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.