Neurochirurgischer Eingriff bei einer Blutung unter der Hirnhaut (Subduralhämatom) —
Die Entscheidung zur Behandlung eines Subduralhämatoms hängt von der Grösse des Hämatoms sowie von den neurologischen Symptomen der betroffenen Person ab. In einigen Fällen, besonders bei Wache Patientinnen und Patienten ohne neurologische Auffälligkeiten und schmalen Subduralhämatomen, kann zunächst eine Beobachtung ausreichen. Wenn das Hämatom innerhalb von 24 Stunden nicht deutlich grösser wird und keine neuen Symptome auftreten, ist eine Operation oft nicht notwendig.
Indikation zur Operation
Die Indikation zur neurochirurgischen Intervention wird vor allem durch die Grösse des Subduralhämatoms bestimmt. Wenn neurologische Auffälligkeiten bestehen oder eine reduzierte Wachheit auftritt, die nicht durch andere Traumafolgen erklärbar ist, kann dies die Entscheidung zur Operation beeinflussen, insbesondere bei grenzwertig breiten Hämatomen.
Neurochirurgische Eingriffe
Kraniotomie
Ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von Subduralhämatomen ist das Ablassen des Blutes und die damit verbundene Druckentlastung des Gehirns. Die Kraniotomie ist ein Verfahren, bei dem ein Stück des Schädelknochens entfernt wird, um die geleeartige Blutung zu entfernen. Nach der Blutentfernung wird das Knochenteil wieder eingebracht und befestigt. Diese Methode wird vor allem bei akuten Subduralhämatomen angewendet, da das Blut in solchen Fällen häufig nicht flüssig ist und durch einfache Bohrlöcher nicht effektiv entfernt werden kann. Bei chronischen Subduralhämatomen, die nicht mit Bohrlöchern behandelt werden können, wird ebenfalls eine Kraniotomie in Erwägung gezogen.
Bohrlöcher (vor allem bei chronischen Subduralhämatomen)
Für ältere, flüssige Blutungen, wie sie bei chronischen Subduralhämatomen auftreten, ist das Ablassen des Blutes durch kleine Bohrlöcher eine effektive Behandlungsmöglichkeit. Diese Methode ist besonders geeignet, da die Flüssigkeit bei chronischen Hämatomen relativ leicht über die Bohrlöcher abgeführt werden kann. Die Flüssigkeit wird dabei aus dem betroffenen Bereich gespült, was zu einer schnellen Entlastung führt.
Embolisation der Arteria meningea media
Chronische Subduralhämatome haben eine hohe Rezidivrate (Wiederauftreten), die in 10-30% der Fälle auftreten kann, selbst nach einer erfolgreichen Behandlung. Wenn das Hämatom wiederkehrt, kann es über die bereits bestehenden Bohrlöcher erneut abgelassen werden. Eine neuere und vielversprechende Methode zur Reduktion der Rezidivrate ist die Embolisation der Arteria meningea media. Diese Arterie versorgt die Hirnhaut mit Blut, ist jedoch nicht an der Versorgung des Gehirns selbst beteiligt. Bei der Embolisation wird die Arterie verschlossen, um das Wiederauftreten des Subduralhämatoms zu verhindern. Diese Methode hat sich in der klinischen Praxis als wirksam erwiesen, um die Rezidivrate zu verringern.
Entscheidungsfindung und Prognose
Die Wahl des geeigneten chirurgischen Eingriffs bei einem Subduralhämatom hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Hämatoms, den Symptomen und der allgemeinen Gesundheit der betroffenen Person. Eine frühzeitige und präzise Diagnose ist entscheidend, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden.
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.