Neurochirurgischer Eingriff bei Gesichtsschmerzen (Trigeminusneuralgie)

Neurochirurgische Eingriffe wie die neurovaskuläre Dekompression nach Jannetta bieten Patientinnen und Patienten mit Trigeminusneuralgie eine vielversprechende Möglichkeit zur Schmerzfreiheit. Bei geeigneten Befunden, wie einer Blutgefässschlinge am Trigeminusnerv, sind diese Operationen oft die Behandlung der ersten Wahl.

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    Beschreibung

    Wann ist eine Operation sinnvoll?

    Eine neurochirurgische Behandlung wird empfohlen, wenn:

    • Eine Blutgefässschlinge am Trigeminusnerv im MRT nachgewiesen wurde

    • Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigen oder starke Nebenwirkungen verursachen

    • Andere minimal-invasive Methoden keine langfristige Linderung bieten

    Die Klinik für Neurochirurgie bietet zwei spezialisierte chirurgische Verfahren zur Behandlung von Trigeminusneuralgie an:

    Neurovaskuläre Dekompression nach Jannetta

    Dieses mikrochirurgische Verfahren ist die erste Wahl, wenn eine Blutgefässschlinge den Trigeminusnerv reizt.

    Ablauf der Operation

    • Die Operation erfolgt unter Vollnarkose

    • Hinter dem Ohr wird eine etwa zwei Zentimeter große Öffnung in der Schädelkalotte angelegt

    • Unter dem Operationsmikroskop wird die Gefäßschlinge vorsichtig vom Nerv gelöst

    • Der Nerv wird anschliessend mit einer weichen Teflonwatte gepolstert, um erneute Reizungen zu verhindern

    Erfolgsaussichten: In über 80% der Fälle führt die Operation zu vollständiger Schmerzfreiheit oder einer deutlichen Schmerzreduktion.

    Interne Neurolyse («nerve combing»)

    Wenn keine Blutgefässschlinge nachweisbar ist, können Verklebungen der Hirnhaut um den Trigeminusnerv die Ursache sein. Hier bietet die interne Neurolyse eine vielversprechende Alternative.

    Ablauf der Operation

    • Der Zugang erfolgt über denselben Bereich wie bei der neurovaskulären Dekompression

    • Die Verklebungen der Hirnhaut werden mikrochirurgisch gelöst

    • Die Ummantelung des Nervs wird geöffnet, um die einzelnen Nervenfasern voneinander zu entlasten

    Erfolgsaussichten: Die Ergebnisse sind vergleichbar mit der neurovaskulären Dekompression und bieten vielen Patientinnen und Patienten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.

    Warum eine frühzeitige Operation sinnvoll ist

    Die Erfahrung zeigt, dass neurochirurgische Verfahren bei Trigeminusneuralgie besonders wirksam sind, wenn sie frühzeitig durchgeführt werden – insbesondere, wenn Medikamente oder andere Behandlungen nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

    Das erfahrene Team der Klinik für Neurochirurgie begleitet Sie von der Diagnostik über die Planung bis zur Nachsorge, um die beste individuelle Therapie für Sie zu gewährleisten.

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    Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.

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