Radiofrequenzablation —
Die Radiofrequenzablation ist eine fortschrittliche, interventionelle Behandlungsmethode zur dauerhaften Beseitigung bestimmter Herzrhythmusstörungen. Dieses Verfahren kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder aufgrund von Nebenwirkungen nicht genutzt werden können. Die Radiofrequenzablation erfolgt in der Regel nach einer elektrophysiologischen Untersuchung, bei der die genaue Ursache der Rhythmusstörung identifiziert wurde.
Was ist die Radiofrequenzablation?
Die Radiofrequenzablation ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem durch die gezielte Zufuhr von Hitze (mittels hochfrequenter elektrischer Wellen) Gewebe im Bereich des Herzens verödet wird. Die Temperaturen bei der Verödung reichen dabei zwischen 50° und 70°C. Ziel ist es, das krankhafte Gewebe, das die Rhythmusstörung verursacht, dauerhaft zu beseitigen und dadurch den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Das resultierende Narbengewebe hat einen Durchmesser von etwa 2 bis 5 mm und sorgt dafür, dass die fehlerhafte Erregungsleitung im Herzmuskel unterbrochen wird.
Anwendungsbereich
Die Radiofrequenzablation wird oft dann angewendet, wenn eine medikamentöse Behandlung entweder nicht den gewünschten Erfolg bringt oder aufgrund von Nebenwirkungen nicht möglich ist. Dank ihrer hohen Erfolgsrate und der seltenen Komplikationen wird die Methode zunehmend auch als primäre Therapieoption eingesetzt. Sie findet unter anderem Anwendung bei Herzrhythmusstörungen wie AV-Knoten-Reentry-Tachykardien, AV-Reentry-Tachykardien (z. B. WPW-Syndrom), Vorhofflattern, Vorhofflimmern und Kammertachykardien.
Ablauf der Radiofrequenzablation
Vor der Durchführung der Radiofrequenzablation erfolgt eine elektrophysiologische Untersuchung, um die genaue Ursache der Rhythmusstörung zu ermitteln. Der Eingriff selbst wird im Herzkatheter-Labor durchgeführt. Zunächst wird eine örtliche Betäubung in der Leiste gesetzt, um einen venösen Zugang zu schaffen, manchmal ist auch ein arterieller Zugang notwendig. Verschiedene Katheter werden unter Röntgendurchleuchtung ins Herz vorgeschoben. Während der Verödung kann es in einigen Fällen zu einem leichten Brennen in der Brust kommen, das in der Regel mit Medikamenten gut behandelt werden kann. Der Eingriff dauert meist zwischen ein und drei Stunden, bei komplexeren Eingriffen, wie zum Beispiel bei Vorhofflimmern, kann er auch länger dauern. Bei längeren Eingriffen wird zusätzlich zur lokalen Betäubung auch ein Beruhigungsmittel verabreicht, um die Patientin oder den Patienten den Eingriff angenehmer zu gestalten.
Während des Eingriffs wird das Blut zur Verhinderung von Blutgerinnseln verdünnt. Je nach Eingriff muss diese Blutverdünnung auch nach der Behandlung für einige Tage fortgeführt werden. In der Regel können Patientinnen und Patienten die Klinik nach ein bis zwei Tagen verlassen, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen auf.
Erfolgsraten und mögliche Risiken
Die Radiofrequenzablation ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, das in den meisten Fällen komplikationslos verläuft. Wie bei allen Katheterverfahren kann es jedoch zu kleineren Problemen wie Hämatomen oder Gefässverletzungen an der Punktionsstelle kommen. Diese heilen in der Regel ohne grössere Folgen ab. Schwere Komplikationen wie lebensbedrohliche Blutungen durch Verletzungen des Herzens oder grösserer Blutgefässe sind äusserst selten und treten in weniger als 1% der Fälle auf. Die Erfolgsraten und das Risiko von Komplikationen hängen stark von der Art der Rhythmusstörung ab. Genauere Informationen erhalten Sie in einem persönlichen Gespräch mit unseren Ärztinnen und Ärzten.
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.