Transurethrale Elektroresektion

Die transurethrale Elektroresektion der Prostata (TUR-P) stellt das älteste der etablierten Operationsverfahren dar. Hierbei wird mit einem dünnen Instrument unter Videokontrolle in die Harnröhre eingegangen und Prostatagewebe mit Hilfe einer Elektroschlinge abgetragen.

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    Beschreibung

    Die TUR-P hat sich schon seit vielen Jahrzehnten bewährt. Hierbei wird unter Voll- oder Teilnarkose mit einem dünnen Instrument («Resektoskop») über die Harnröhre bis zur Prostata eingegangen. Dies erfolgt unter Videokontrolle (Kameraoptik im Instrument integriert). An der Spitze des Instrumentes befindet sich eine Draht-Schlinge. Mit Hilfe von Hochfrequenzstrom kann diese schichtweise das vermehrte Prostatagewebe abtragen. Es entstehen dabei «Prostataspäne», welche zur histologischen Gewebeuntersuchung ins Labor eingeschickt werden.

    Ziel ist es in der Prostata wieder den notwendigen Platz zu schaffen, damit der Urin ohne erhöhten Widerstand aus der Blase ausgeschieden werden kann. Beim Schneiden auftretende Blutungen werden elektrisch verödet. Damit während der Operation klare Sichtverhältnisse bestehen, verfügt das Instrument über eine Flüssigkeitszufuhr zur kontinuierlichen Spülung.

    Die TUR-P ist noch immer das am besten untersuchte operative Standardverfahren zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie. Sie ist jedoch maximal bis zu einer Prostatagrösse von ca. 80g geeignet.

    Monopolarer oder bipolarer Strom

    Bei der herkömmlichen TUR-P wird monopolarer Strom verwendet. Das heisst, die Energie fliesst von der Schlinge des Instruments durch das Prostatagewebe zu einer am Bein aufgeklebten Elektrode. Hierzu ist die Verwendung einer elektrolytfreien Spüllösung notwendig. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass diese Spüllösung über Blutgefässe in den Körperkreislauf eingeschwemmt wird, was unbehandelt zu Herz-Kreislauf-Komplikationen (sog. «TUR-Syndrom») führen kann. Dies ist mitunter ein Grund, dass für eine TUR-P eine Obergrenze bezüglich Prostatagrösse besteht. Damit wird die Operationszeit kurz gehalten, was wiederum das Risiko eines «TUR-Syndroms» minimiert.

    Als Alternative bieten wir daher auch die bipolare TUR-P an. Da der verwendete Strom hierbei von der Schlinge an der Instrumentenspitze zurück zum Instrument fliesst, kann hier als Spülung physiologische Kochsalzlösung verwendet werden. Falls es zu einem Einschwemmen von Spülflüssigkeit in den Körperkreislauf kommt, besteht daher ein deutlich kleineres Risiko von Komplikationen. Zudem kommt es bei der bipolaren Technik beim Schneiden zu einer besseren Verödung des Gewebes. Hierdurch ist der auftretende Blutverlust geringer als bei der monopolaren Technik.

    Nach Durchführung der Operation wird ein Blasenspülkatheter eingelegt. Sollte es nach der Operation zu kleineren Nachblutungen kommen, so wird dies frühzeitig entdeckt und mittels Spülung über den Katheter kann die Ausbildung von Blutkoageln in der Blase verhindert und die Blutung in den meisten Fällen auf konservativem Wege gestoppt werden. In äusserst seltenen Fällen muss nochmalig eine operative Verödung der Blutungsquelle erfolgen. Der Blasenkatheter kann bei normalem postoperativen Verlauf zwei bis drei Tage nach dem Eingriff entfernt werden.

    Kontakt

    Kontakt

    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Krankheitsbilder

    Krankheitsbilder

    Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.

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