Selbstständige Untersuchung von Muttermalen — Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Zur ungefähren Abschätzung, ob ein Muttermal verdächtig auf das Vorliegen eines Schwarzen Hautkrebses (Melanom) ist, haben sich zwei wichtige Regeln etabliert, die auch von unseren Patientinnen und Patienten selbst angewendet werden können.
Das Prinzip des hässlichen Entleins («ugly duckling sign»)
Dabei wird orientierend ein grösseres Areal des Körpers, zum Beispiel der Rücken, in der Übersicht inspiziert. Fällt hierbei ein Muttermal ganz besonders durch Form, Farbe oder Grösse auf, sollte dieses mit besonderer Genauigkeit untersucht werden.
Die ABCD-Regel
Diese Faustformel kommt bei der groben Beurteilung eines Muttermals oder einer anderen pigmentierten Läsion zum Einsatz und berücksichtigt die wichtigsten Kriterien, die für eine bösartige oder eine gutartige Veränderung sprechen. Dies sind:
A: Asymmetrie | Eine ungleichmässige, asymmetrische Form, die stark von einer runden, oder ovalen länglichen Form abweicht |
---|---|
B: Begrenzung | Verwaschene, gezackte oder unebene und raue sowie ausgefranste Ränder |
C: Color (Farbe) | Unterschiedliche Färbungen, hellere und dunklere, rötliche, graue oder blaue Areale in einer einzelnen Pigmentläsion |
D: Dynamik | An der breitesten Stelle mehr als 5mm, hat eine halbkugelige Form oder ragt stark über das Hautniveau hinaus |
Dermatologinnen und Dermatologen verfügen darüber hinaus über weitere, noch spezifischere Kriterien, die vor allem durch den Einsatz der Dermatoskopie (z.B. spezifische Melanomkriterien) eine weitaus genauere Einschätzung eines Pigmentmals und oftmals eine klinische Diagnose ermöglichen.