Analfistel —
Analfisteln sind krankhafte Gänge, die sich zwischen dem Mastdarm und der Haut am After entwickeln. Diese Fistelgänge entstehen häufig aufgrund von Entzündungen oder Eiteransammlungen in kleinen Drüsen des Afters, die sich zu einem längeren Kanal entwickeln. In vielen Fällen können Analfisteln unterschiedliche Wege zur Hautoberfläche finden und dabei den Schliessmuskel entweder umgehen oder teilweise oder ganz durchbrechen. Eine rechtzeitige und richtige Behandlung ist entscheidend, um Folgeschäden am Schliessmuskel zu vermeiden.
Was ist eine Analfistel?
Eine Analfistel ist ein krankhafter Gang, der das Hohlorgan (z. B. den Darm) mit einem anderen Hohlorgan oder der Körperoberfläche verbindet. Bei Analfisteln verläuft dieser Gang zwischen dem Mastdarm und der Haut am After. Die Fistel entsteht in der Regel durch Entzündungen oder Eiteransammlungen in kleinen Drüsen des Afters. Diese verlängern sich und bilden schließlich einen langen Kanal. Der Verlauf der Fistel kann dabei unterschiedlich sein:
Submuköse Fistel: Der Gang verläuft unter der Schleimhaut des Anus und umgeht den Schliessmuskel
Intersphinktäre Fistel: Der Fistelgang verläuft teilweise durch den Schliessmuskel
Transsphinktäre Fistel: Der Gang durchbricht den Schließmuskel komplett
Supralevatorische und extrasphinktäre Fisteln: Diese Formen dehnen sich kopfwärts aus und durchdringen die Beckenbodenmuskulatur. Sie sind allerdings selten
Symptome einer Analfistel
Die häufigsten Symptome einer Analfistel sind:
Wiederkehrende schmerzhafte Schwellungen oder Abszesse im Bereich des Afters
Eiterausfluss aus kleinen Öffnungen an der Haut des Afters
Juckreiz oder Reizungen im betroffenen Bereich
Schmerzen beim Sitzen oder bei bestimmten Bewegungen
Kontakt
Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen
Diagnostiken
Die Diagnose einer Analfistel beginnt in der Regel mit einer proktologischen Untersuchung, die durch einen endoanalen Ultraschall ergänzt wird. Dieser ermöglicht eine genaue Beurteilung bei einfachen Fisteln. Bei komplexen Fisteln oder Fistelrezidiven kann zusätzlich eine Magnetresonanz-Untersuchung (MRT) sinnvoll sein. Verdacht auf ein chronisches Darmleiden erfordert eine Kolonoskopie, um mögliche zugrunde liegende Erkrankungen auszuschliessen. Die frühzeitige Diagnose und richtige Behandlung einer Analfistel sind daher entscheidend, um die Funktion des Schliessmuskels zu erhalten und mögliche Folgeschäden zu minimieren.
Proktologische Untersuchung
Die proktologische Untersuchung ist ein grundlegender Bestandteil der Diagnostik bei Beschwerden im Anal- und Enddarmbereich. Sie wird häufig durchgeführt, wenn Sie Symptome wie Schmerzen, Blutungen, Juckreiz oder Veränderungen beim Stuhlgang bemerken. Diese Untersuchung ist in den meisten Fällen schnell und unkompliziert und ermöglicht eine präzise Diagnose, die für die Wahl der richtigen Therapie entscheidend ist.
Ultraschall (Sonographie)
Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.
Magnetresonanztomographie MRT
Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, wird bei beschwerdefreien Patienten ohne familiäre Belastung ab dem 50. Lebensjahr als sogenannte Screening-Koloskopie empfohlen, um frühzeitig potentielle Tumorvorstufen wie Polypen zu entdecken und abzutragen.
Behandlungen
Die Behandlung einer Analfistel erfolgt meist chirurgisch. Dabei wird die Fistel eröffnet und das entzündete Gewebe entfernt, um eine Heilung zu ermöglichen. Je nach Schweregrad der Fistel kann die Behandlung einfacher oder komplexer sein, wobei in manchen Fällen eine Drainage oder aufwendigere Operationen nötig sind. Nach dem Eingriff ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig, um die Heilung zu unterstützen. In der Regel können Patientinnen und Patienten bald nach der Behandlung nach Hause gehen.