Bauchfellkrebs (Peritonealmalignom)

Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine dünne Haut, die die gesamte Bauchhöhle auskleidet und die inneren Organe schützt. Es kann von verschiedenen Tumoren betroffen sein, die sich unterschiedlich entwickeln. Eine seltene Form ist das Pseudomyxom peritonei, ein langsam wachsender und wenig bösartiger Tumor, der oft erst spät diagnostiziert wird.

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    Beschreibung

    Was ist ein Pseudomyxom peritonei?

    Das Pseudomyxom peritonei entsteht meist aus Zellen im Magen-Darm-Trakt, typischerweise aus der Blinddarmregion. Diese Tumorzellen beginnen, unnatürlich viel zähflüssigen Schleim zu produzieren. Wenn der Blinddarm anschwillt und platzt, können die schleimbildenden Zellen in die freie Bauchhöhle gelangen und sich dort im Bauchfell einnisten.

    Symptome und Krankheitsverlauf

    Die fortgesetzte Schleimproduktion in der Bauchhöhle führt zu einer Ansammlung von Schleim, was als Gallertbauch bezeichnet wird. Typische Beschwerden sind:

    • Darmprobleme: Eingeschränkte Darmfunktion mit Übelkeit, Erbrechen und erschwertem Stuhlgang.

    • Atembeschwerden: Große Schleimmassen können das Zwerchfell nach oben drücken und die Atmung erschweren.

    Obwohl das Pseudomyxom die Bauchhöhle stark beeinträchtigen kann, bildet es in der Regel keine Metastasen in anderen Organen oder Lymphknoten.

    Warum erfolgt die Diagnose häufig spät?

    Aufgrund des langsamen Wachstums verursacht das Pseudomyxom peritonei oft lange Zeit keine spezifischen Symptome. Dies führt dazu, dass die Diagnose häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird, wenn die Beschwerden deutlich zunehmen.

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    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnostik von Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinose) zielt darauf ab, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und die Ursache zu bestimmen. Typische Verfahren sind bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall, CT oder MRT, ergänzt durch Bluttests auf Tumormarker. Eine Aszitespunktion oder Gewebebiopsie liefert wichtige Informationen über die Tumorzellen. In einigen Fällen wird eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt, um die Bauchhöhle direkt zu untersuchen und Proben zu entnehmen. Diese Methoden ermöglichen eine präzise Diagnosestellung und helfen bei der Planung der bestmöglichen Therapie.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung von Bauchfellkrebs (Peritonealmalignomen) erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen. In sogenannten Tumorboards diskutieren unsere Spezialistinnen und Spezialisten jeden Fall individuell, um die beste Therapie für jede Patientin und jeden Patienten festzulegen. Diese interdisziplinäre Abstimmung gewährleistet, dass Diagnose, Therapie und Nachsorge optimal aufeinander abgestimmt sind. Zu den Optionen gehören chirurgische Eingriffe zur Entfernung von Tumorgewebe, systemische Chemotherapien und innovative Ansätze wie die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC). Ziel ist es, das Tumorwachstum zu kontrollieren, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Für die optimale Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten arbeiten Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen in sogenannten Tumorboards eng zusammen, in denen jede Krankengeschichte individuell besprochen wird. Dieser direkte Austausch und die Bündelung des Fachwissens ermöglichen eine präzise Abstimmung und Planung komplexer Diagnose-, Therapie- und Nachsorgekonzepte.

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