Beckenbodenschwäche

Eine Beckenbodenschwäche kann verschiedene Beschwerden wie Harninkontinenz, Stuhlentleerungsstörungen oder ein Druckgefühl im Unterbauch verursachen. Ursache ist meist eine Schwächung des Bindegewebes und der Muskulatur, die die Organe im Becken stützen.

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    Beschreibung

    Was ist eine Beckenbodenschwäche?

    Eine Beckenbodenschwäche entsteht durch das Nachlassen des Bindegewebes und der Muskeln im kleinen Becken. Dieser Bereich bildet den muskulären und bindegewebigen Halteapparat, der die Organe im Beckenraum stützt. Bei einer Schwäche dieses Apparates kann es zu einer Absenkung der Organe kommen.

    • Im vorderen Bereich: Die Harnblase ist häufig betroffen

    • Im mittleren Bereich: Bei Frauen kann die Gebärmutter absinken

    • Im hinteren Bereich: Der Enddarm kann von der Schwäche betroffen sein

    Symptome einer Beckenbodenschwäche

    Die Symptome variieren je nach betroffenem Bereich und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen:

    Harnblase

    • Häufiger Harndrang oder Harninkontinenz

    • Schwierigkeiten, die Blase vollständig zu entleeren

    Gebärmutter

    • Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl in der Scheide

    • Schmerzen im Unterbauch oder im unteren Rücken

    Enddarm

    • Stuhlentleerungsstörungen (unvollständige oder unwillkürliche Stuhlentleerungen)

    • Sackförmige Ausstülpung (Rektozele) in der Wand zwischen Scheide und Enddarm, die das Entleeren erschwert

    • Beschmutzung der Wäsche durch unvollständige Entleerung

    Ursachen und Risikofaktoren

    • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität des Bindegewebes ab

    • Geburten: Mehrere oder komplizierte Geburten können den Beckenboden schwächen

    • Hormonelle Veränderungen: Besonders in den Wechseljahren kann die sinkende Östrogenproduktion die Gewebefestigkeit beeinflussen

    • Chronische Belastung: Langes Husten, schweres Heben oder chronische Verstopfung belasten den Beckenboden

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    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnosestellung einer Beckenbodenschwäche beginnt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch, gefolgt von einer rektalen Untersuchung. Bei Frauen wird zusätzlich eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt, um die Beckenbodenmuskulatur und angrenzende Organe genauer zu beurteilen. Zur weiteren Abklärung erfolgen eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und Beckenorgane sowie eine Urinanalyse, um mögliche Infektionen der Harnwege auszuschliessen und eine präzise Diagnose zu stellen.

    Ultraschall (Sonographie)

    Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.

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    Funktionsdiagnostik

    Die gastroenterologische Funktionsdiagnostik verfügt über ein umfangreiches Angebot zur Untersuchung von Verdauungs- und Stoffwechselvorgängen überwiegend des Magen- und Darmtraktes als mögliche Ursache von Funktionsstörungen.

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    Miktionstagebuch

    Ein Miktionstagebuch ist ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel, das zur Beobachtung und Auswertung der Blasenfunktion eingesetzt wird. Es wird häufig bei Beschwerden wie Harninkontinenz oder Blasenschwäche verwendet, um den Flüssigkeits- und Harnausscheidungsrhythmus einer Person zu dokumentieren. Das Tagebuch gibt Aufschluss darüber, wie oft und in welchen Mengen jemand urinieren muss, sowie darüber, wie viel Flüssigkeit getrunken wird.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Bei einer Beckenbodenschwäche können stuhlregulierende Massnahmen wie eine angepasste Ernährung oder der Einsatz von Hilfsmitteln sowie Beckenbodentraining helfen, die Beschwerden zu lindern. Allerdings bieten diese Therapiemethoden nur in wenigen Fällen eine langfristige Lösung. Sie müssen häufig dauerhaft angewendet werden und verlieren ihre Wirkung, wenn sie abgesetzt werden. In vielen Fällen kann nur ein chirurgischer Eingriff die Beschwerden dauerhaft verbessern, indem er die betroffenen Organe wieder stabilisiert und ihre Funktion unterstützt.

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