Blasenkrebs (Blasenkarzinom) —
Jährlich werden in der Schweiz bei etwa 1250 Menschen die Diagnose eines Blasen- oder Harnleiterkrebs gestellt. Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind über 70 Jahre alt bei der Diagnosestellung.
Häufig zeigt sich als erstes Symptom Blut im Urin und die weitere Abklärung erfolgt durch die Fachpersonen der Urologie.
Risikofaktoren für Blasen- oder Harnleiter-Krebs sind Rauchen, Kontakt mit bestimmten Chemikalien, chronische Entzündungen oder frühere Radiotherapien im Beckenbereich.
Die Therapie des Blasenkarzinoms richtet sich nach dessen Stadium und Differenzierung. Oberflächliche Blasentumoren lassen sich grösstenteils organerhaltend behandeln. Während der Operation – einer transurethralen Resektion – wird das erkrankte Gewebe abgetragen. Ergänzend werden Medikamente abgegeben – entweder ein abgeschwächtes, nicht mehr krankheitserregendes Bakterium BCG oder ein Chemotherapeutikum. Danach folgen engmaschige Nachsorgetermine. Daher ist die Früherkennung eines Blasenkarzinoms entscheidend für eine wenig invasive und vor allem heilende Therapie. Aus diesem Grund sollte jede sichtbare, auch schmerzlose Rotverfärbung des Urins abgeklärt werden.
Kontakt
Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen
Diagnostiken
Als diagnostische Ergänzung bieten wir die sogenannte PDD-Zystoskopie (Photodynamische Diagnostik) an, bei welcher eine fluoreszierende Lösung in die Blase injiziert wird und so makroskopisch nicht nachweisbare Tumore mittels Schwarzlichtoptik sichtbar gemacht werden können.
Behandlungen
Bei multilokulären Befunden und früheren Rezidivtumoren, also wenn mehrere Stellen/Organe betroffen sind oder bei einem Rückfall, wird im Anschluss an die Resektion eine ambulante Instillationstherapie in der Regel einmal wöchentlich über 6 Wochen durchgeführt, um einem Rückfall und einer Progression vorzubeugen. Bei den muskelinvasiven Tumoren ist in der Regel, häufig nach erfolgter Chemotherapie, die radikale Zystektomie indiziert. Abhängig vom Tumorstadium und dem Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten wird der Urin kontinuierlich abgeleitet oder die kontinente Ableitung wird mittels einer künstlichen Ersatzblase ermöglicht.