Blutung zwischen Hirnhaut und Schädelknochen (Epiduralhämatom) —
Ein Epiduralhämatom ist eine ernsthafte, meist durch einen Unfall (=Trauma) verursachte Blutung zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und dem Schädelknochen. Die häufigste Ursache ist eine Verletzung einer Arterie (Arteria meningea media) infolge eines Schädelbruchs (=Fraktur), was in etwa 75% der Fälle zu einem Epiduralhämatom führt. In selteneren Fällen kann eine venöse Blutung aus dem Knochenspalt der Fraktur das Hämatom verursachen. Epiduralhämatome führen oft zu einem erhöhten Druck auf das Gehirn, was zu neurologischen Ausfällen und verminderter Wachheit führen kann. Sie stellen einen akuten medizinischen Notfall dar, der sofortige Behandlung erfordert.
Was ist ein Epiduralhämatom?
Ein Epiduralhämatom ist eine ernste Blutung zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und dem Schädelknochen, die in den meisten Fällen durch ein Trauma (Unfall) verursacht wird. Diese Blutung kann zu einem erhöhten Druck auf das Gehirn führen und stellt einen akuten medizinischen Notfall dar.
Entstehungsursachen
Es gibt zwei häufige Ursachen für ein Epiduralhämatom:
Schädelbruch mit Arterienverletzung
Die häufigste Ursache ist die Verletzung einer Arterie (Arteria meningea media), die entlang der Hirnhaut verläuft. Diese Verletzung tritt in bis zu 75% der Fälle auf und verursacht eine Blutung aus einem Hochdrucksystem.Blutung aus dem Knochenspalt der Fraktur
Seltener kommt es zu einer venösen Blutung aus dem Knochenspalt. Diese Art der Blutung hat einen geringeren Druck, kann jedoch, je nach Ausdehnung, auch lebensbedrohlich werden.
Gefahren des Epiduralhämatoms
Epiduralhämatome können verschiedene neurologische Ausfälle verursachen, abhängig von der Lage der Blutung. Zu den häufigsten Symptomen gehören eine verminderte Wachheit und Bewusstseinsstörungen, die eine rasche ärztliche Behandlung erfordern. In jedem Fall handelt es sich um einen Notfall, der schnellstmöglich behandelt werden muss.
Symptome
Ein Epiduralhämatom kann verschiedene Symptome hervorrufen, die sich schnell verschlechtern können. Diese Symptome hängen primär von der Lage der Blutung ab. Etwa die Hälfte der betroffenen Personen ist nach dem Trauma sofort bewusstlos. Nach einer kurzen Wachphase (luzides Intervall) kann sich der Zustand binnen weniger Stunden wieder verschlechtern und zu einer erneuten Bewusstlosigkeit führen.
In vielen Fällen treten keine spezifischen neurologischen Ausfälle auf, sondern Symptome eines erhöhten Hirndrucks. Bei rund 44 Prozent der Patientinnen und Patienten ist eine Pupillendifferenz zu beobachten – ein Zeichen für einen erhöhten Druck im Schädel, der dringend einer operativen Entlastung bedarf.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Bewusstlosigkeit (teilweise mit luzidem Intervall)
Starke Kopfschmerzen
Übelkeit und Erbrechen
Verwirrtheit und Schläfrigkeit
Lähmungen oder Schwäche
Sprachstörungen
Erweiterte Pupillen
Anfälle oder Krampfanfälle
Häufigkeit
Epiduralhämatome treten bei bis zu 10 Prozent aller traumatischen Schädelhirnverletzungen auf. Besonders häufig betroffen sind junge Erwachsene. Bei Personen über 60 Jahren oder unter zwei Jahren sind sie deutlich seltener. Männer sind etwa viermal häufiger betroffen als Frauen.
Häufige Ursachen und Risikofaktoren
Die häufigste Ursache für ein Epiduralhämatom ist ein schwerer Schlag auf den Kopf, der zu einem Schädelbruch führt. Bei 70-90% aller Patientinnen und Patienten tritt diese Blutung zusammen mit einer Fraktur des Schädels auf.
Zu den häufigsten Unfallursachen gehören:
Verkehrsunfälle
Stürze, besonders unbehelmte Fahrrad- und E-Scooter-Stürze
Sportverletzungen
Gewalteinwirkung
Diagnostiken
Die Diagnostik eines Epiduralhämatoms muss schnell und präzise erfolgen, um frühzeitig die richtige Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Im Vergleich zu einem akuten Subduralhämatom ist ein Epiduralhämatom in der Regel mit weniger Begleitverletzungen verbunden, was eine bessere Prognose für die neurologische Erholung bietet. Zu den wichtigsten Diagnoseverfahren gehören eine gründliche Anamnese, einschliesslich der Erfassung des Unfallhergangs, sowie eine körperliche Untersuchung. Zudem werden bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) des Kopfes und in einigen Fällen die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt, um das Hämatom genau zu lokalisieren und die Schwere der Verletzung zu beurteilen.
Behandlungen
Die Behandlung eines Epiduralhämatoms hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Grösse des Hämatoms, dem Zustand der Patientin oder des Patienten und der Schwere der Verletzung. Eine frühzeitige und gezielte Therapie ist entscheidend, um den Druck auf das Gehirn zu verringern und mögliche neurologische Schäden zu minimieren. Je nach Schweregrad der Blutung kann eine konservative Behandlung mit Beobachtung oder eine chirurgische Intervention erforderlich sein. Ziel der Behandlung ist es, die Blutung zu stoppen und die Funktion des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen.
Epiduralhämatom
Wie wird ein Epiduralhämatom behandelt?
Die Behandlung ist in der Regel chirurgisch über eine Kraniotomie und Ausräumung der Blutung sowie einem Verschluss der Blutungsquelle. Bei kleineren Blutungen (< 30 cm3, Mittellinienverlagerung < 5 mm, Breite <15 mm) kann auch ein abwartendes Verhalten angestrebt werden, wobei hier Patienten unter enger Beobachtung stehen müssen, meist Intensivstation, da eine Verschlechterung sehr rasch eintreten kann.
Wie hoch ist die Heilungschance bei einem Epiduralhämatom?
Die Heilungschancen hängen von der Schwere der Begleitverletzungen und der Geschwindigkeit der medizinischen Behandlung ab. Frühe Diagnose und schnelle Intervention verbessern die Prognose erheblich.
Wie lange dauert die Rehabilitation nach einem Epiduralhämatom?
Die Dauer der Rehabilitation hängt vorwiegend vom Zustand des Patienten ab, variiert je nach Schwere der Verletzung und den individuellen Fortschritten, die eine Patientin oder ein Patient bereits während des stationären Aufenthaltes macht. Sie kann Wochen bis Monate dauern und umfasst oft intensive physio-, ergotherapeutische und neuropsychologische Unterstützung. Bei Sprach- und Sprech-Störungen kann auch eine logopädische Behandlung notwendig sein.
Kann ein Epiduralhämatom auch ohne Symptome auftreten?
Ja, insbesondere bei kleinen Epiduralhämatomen kann ein Patient asymptomatisch sein oder nur leichte Symptome zeigen.
Was sollte man tun, wenn man eine Kopfverletzung erlitten hat?
Bei einer Kopfverletzung sollte man sofort ärztliche Hilfe suchen, insbesondere wenn Symptome wie Bewusstlosigkeit, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrung oder neurologische Ausfälle auftreten.