Blutung unter der Hirnhaut (Subduralhämatom) —
Ein Subduralhämatom ist eine gefährliche Blutung im Gehirn, die häufig nach Kopfverletzungen wie einem Schädel-Hirn-Trauma auftritt. Diese Blutung erfolgt zwischen der harten Hirnhaut und der weichen Hirnhaut und kann zu ernsthaften neurologischen Ausfällen führen. Es gibt zwei Hauptformen: akute und chronische Subduralhämatome. Erfahren Sie mehr über die Symptome, Risikofaktoren und die Möglichkeiten der Behandlung, um die beste Versorgung zu erhalten.
Was ist ein Subduralhämatom?
Ein Subduralhämatom ist eine Blutung unter der harten Hirnhaut (Dura mater) des Gehirns. Diese Art von Bluterguss tritt meistens nach einem Kopftrauma auf, ähnlich wie bei einem Epiduralhämatom. Man unterscheidet zwischen zwei Formen: dem akuten und dem chronischen Subduralhämatom. Rund 95 % der Subduralhämatome entstehen nach einem Schädel-Hirn-Trauma. Sie können entweder sofort auftreten (akut) oder sich über mehrere Wochen entwickeln (chronisch).
Akutes Subduralhämatom
Das akute Subduralhämatom ist häufig eine Folge von Gefässverletzungen (Arterien oder Venen) oder Blutungen von der Oberfläche des Gehirns (Kontusionsblutungen). Es tritt besonders nach schweren Schädel-Hirn-Traumata auf und ist mit einer Häufigkeit von bis zu 21 % bei schwerem Schädel-Hirn-Trauma nachweisbar. Akute Subduralhämatome treten selten isoliert auf und sind oft mit anderen Verletzungen wie Kontusionsblutungen, traumatischen Subarachnoidalblutungen, Schädelbrüchen oder Epiduralhämatomen verbunden.
Chronisches Subduralhämatom
Chronische Subduralhämatome treten häufiger bei älteren Patientinnen und Patienten auf. Sie können nach sogenannten Bagatelltraumata entstehen – das heisst, nach leichten Verletzungen, die normalerweise keine relevanten Schäden verursachen, wie etwa einem leichten Anstossen des Kopfes. In bis zu 38 % der Fälle können sich Betroffene nicht an das zugrunde liegende Trauma erinnern. Häufig treten chronische Subduralhämatome auch bei Patientinnen und Patienten auf, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
Seltene Ursachen
Neben Kopftraumata gibt es auch seltenere Ursachen für Subduralhämatome, wie etwa Blutungen durch Aneurysmen, spontane Blutungen, angeborene Gerinnungsstörungen oder nach medizinischen Eingriffen wie Lumbalpunktionen und Spinalanästhesien.
Risikofaktoren für ein Subduralhämatom
Höheres Alter
Blutgerinnungsstörungen
Alkoholmissbrauch
Symptome eines Subduralhämatoms
Die Symptome eines Subduralhämatoms können sich je nach Form und Schweregrad der Blutung sofort nach der Verletzung zeigen (akut) oder sich allmählich über Tage bis Wochen entwickeln (chronisch). Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Allgemeine Symptome
Starke Kopfschmerzen
Schwindel
Übelkeit und Erbrechen
Verwirrtheit
Bewusstseinsveränderungen, einschließlich Bewusstlosigkeit
Krampfanfälle
Symptome je nach Lage der Blutung
Sprach- und Sehstörungen
Schwäche (Lähmungen) oder Taubheitsgefühl (Sensibilitätsstörungen)
Diagnostiken
Die Diagnostik eines Subduralhämatoms beginnt mit einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, um die Ursachen der Symptome zu ermitteln. Zur weiteren Abklärung kommen moderne bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) und in selteneren Fällen die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz. Die CT ist die primäre Bildgebungsmethode und zeigt das Subduralhämatom als sichelförmige (konkave) Blutung. In bestimmten Fällen kann das MRT zusätzliche Informationen liefern, insbesondere bei komplexeren Fragestellungen. Ob eine MRT durchgeführt wird, entscheidet die Ärztin oder der Arzt individuell für jede Patientin und jeden Patienten. Diese diagnostischen Verfahren ermöglichen eine schnelle und präzise Erkennung des Hämatoms und sind entscheidend, um die weitere Behandlung festzulegen. Eine frühzeitige und exakte Diagnose ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und die bestmögliche Prognose für die Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Behandlungen
Die Behandlung eines Subduralhämatoms richtet sich nach der Größe des Hämatoms, dem Schweregrad der Symptome und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person. In vielen Fällen ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die bestmögliche Therapie zu wählen. Es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Art und Ausmaß der Blutung individuell abgestimmt werden.
Häufige Fragen
Was ist ein Subduralhämatom?
Ein Subduralhämatom (akut und chronisch) ist eine Blutansammlung zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und dem Gehirn. Es wird oft durch eine Kopfverletzung verursacht und kann zu ernsthaften neurologischen Symptomen führen.
Wie wird ein Subduralhämatom behandelt?
Die Behandlung hängt von der Grösse des Hämatoms sowie des Zustandes der Patientin oder des Patienten, inklusive neurologische Symptome, ab. Optionen reichen von konservativer Überwachung und medikamentöser Therapie über chirurgische Eingriffen wie Kraniotomie und Bohrlöcher bis hin zur Embolisation der Arteria meningea media.
Ist eine Operation immer notwendig?
Nicht immer. Schmale Hämatome, welche keine Symptome verursachen, können oft lediglich überwacht werden. Bei grösseren oder symptomatischen Hämatomen ist jedoch häufig eine Operation erforderlich, um den Druck auf das Gehirn zu entlasten.
Wie lange dauert die Genesung nach einem Subduralhämatom?
Die Genesungszeit variiert je nach Grösse des Hämatoms, des Zustandes der Patientin oder des Patienten und der durchgeführten Behandlung. Einige Patienteninnen und Patienten erholen sich schnell, während andere eine längere Rehabilitation benötigen, um ihre vollständige Funktion wiederzuerlangen.
Wann sollte ich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?
Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn Sie nach einer Kopfverletzung Symptome wie starke Kopfschmerzen, Verwirrung, Bewusstseinsveränderungen, Sprach- oder Sehstörungen, Schwäche oder Taubheit auf einer Körperseite oder Krampfanfälle bemerken.