Bösartige Knochen- und Weichteiltumore (Sarkome)

Sarkome sind bösartige Tumoren, die aus Zellen des mesenchymalen Stützgewebes entstehen und im Bindegewebe, in den Muskeln, den Knochen oder den Weichteilen des Körpers auftreten können.

Direktlinks

    Beschreibung

    Sarkome sind bösartige Tumoren, die aus Zellen des mesenchymalen Stützgewebes entstehen und im Bindegewebe, in den Muskeln, den Knochen oder den Weichteilen des Körpers auftreten können.

    Im Gegensatz zu Karzinomen sind Sarkome sehr selten. Sarkome können in Weichteilsarkome und Knochensarkome unterteilt werden. Es gibt über 100 verschiedene Subtypen von Weichteilsarkomen, Knochensarkome machen weniger als 1% aller bösartigen Tumoren aus.

    Weichteilsarkome können prinzipiell überall am Körper auftreten, drei Viertel befinden sich in den Extremitäten (am häufigsten im Oberschenkel) und jeweils 10% in der Rumpfwand und im Bauchraum (Retroperitoneum). Männer sind geringfügig häufiger betroffen. Wie fast alle anderen bösartigen Erkrankungen nehmen auch die Weichteilsarkome mit zunehmendem Alter zu; das Durchschnittsalter liegt bei 65 Jahren. Von den Extremitäten- und Rumpfwand-Tumoren sind ein Drittel oberflächlich mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 5 cm und zwei Drittel tiefsitzend mit einer durchschnittlichen Grösse von 9 cm. Retroperitoneale Tumoren, also Sarkome des Bauchraums, sind oft viel grösser, bevor sie symptomatisch werden.

    Die häufigsten Knochensarkome treten oft im Kinder- und Jugendalter auf, jedoch können auch Erwachsene davon betroffen sein. Je nach Typ des Knochensarkoms kann sich die Behandlung erheblich unterscheiden. Insofern ist die korrekte Diagnose für den Erfolg der Therapie entscheidend.

    Sprechstunde Kontakt

    Kontakt

    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Ansprechperson

    Ansprechperson

    Christian Rothermundt

    PD Dr. med. Christian Rothermundt

    Andreas Toepfer

    PD Dr. med. Andreas Toepfer

    Kristjan Ukegjini

    Dr. med. Kristjan Ukegjini

    Ignazio Tarantino

    PD Dr. med. Ignazio Tarantino

    Thomas Steffen

    PD Dr. med. Thomas Steffen

    Corinna Ludwig

    Prof. Dr. med. Corinna Ludwig

    Volker Schmidt

    PD Dr. med. Volker Schmidt

    Stefan Winsauer

    Dr. med. Stefan Winsauer

    Felix Jehle

    Dr. med. Felix Jehle

    Stefan Hägele-Link

    Dr. med. Stefan Hägele-Link

    Christina Appenzeller

    Dr. med. Christina Appenzeller

    Barbara Denecke

    Barbara Denecke

    Monika Renz

    Dr. phil. Dr. theol. Monika Renz

    Eva Markert

    Dr. med. Eva Markert

    Tobias Dietrich

    Prof. Dr. med. Tobias Dietrich

    Krisztian Süveg

    Dr. med. Krisztian Süveg

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnose von Sarkomen beginnt oft mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen (bei Knochentumoren), Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET), um den Tumor zu lokalisieren und sein Ausmass zu bestimmen. Eine Biopsie, bei der eine Gewebeprobe des Tumors entnommen wird, ist entscheidend für die Bestätigung der Diagnose und die Feststellung des Sarkomtyps. Die Biopsie sollte im Rahmen eines Sarkomboards in Anwesenheit der Chirurgin/des Chirurgen geplant werden. Die Diagnose und Behandlung von Sarkomen erfordert ein multidisziplinäres Team, das aus erfahrenen Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Pathologen und anderen Spezialisten besteht. Deshalb sollten Patientinnen und Patienten mit Sarkomverdacht oder bestätigter Diagnose einem entsprechenden Zentrum zugewiesen werden.

    Ultraschall (Sonographie)

    Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.

    Mehr erfahren

    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

    Mehr erfahren

    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

    Mehr erfahren

    PET-CT

    Die Positronen-Emissions-Tomographie, kombiniert mit einer Computertomographie (PET-CT), ist ein modernes nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, welches mit hoher Präzision Tumore und Entzündungen erfassen kann.

    Mehr erfahren

    Gewebeproben (Biopsie)

    Bei einer Biopsie wird von der auffälligen Stelle eine Gewebeprobe entnommen. Dieses Material wird zur Untersuchung ans Institut für Pathologie geschickt.

    Mehr erfahren

    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Therapie von bösartigen Sarkomen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich des Tumorstandorts, des histologischen Subtyps, des Tumorgrades und des Ausmasses der Ausbreitung. Die chirurgische Entfernung des Tumors ist in der Regel die primäre Behandlungsoption, wenn der Tumor lokal begrenzt ist. In einigen Fällen kann jedoch eine Strahlentherapie vor oder nach der Operation erforderlich sein, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern oder die Tumorgrösse zu reduzieren. Auch Chemotherapien kommen bei bestimmten Sarkomen vor und/oder nach der Operation zum Einsatz. Für fortgeschrittene oder metastasierte Sarkome kann eine Systemtherapie erforderlich sein, einschliesslich Chemotherapie, zielgerichteter Therapien oder Immuntherapien. Die Auswahl der Therapie erfolgt individuell unter Berücksichtigung des Krankheitsstadiums, des Gesundheitszustands der Patientin resp. des Patienten und anderer Faktoren. Die Behandlung von bösartigen Sarkomen kann mit einer Vielzahl von Herausforderungen verbunden sein, einschliesslich der Möglichkeit von Komplikationen, wie z.B. Funktionseinschränkungen nach chirurgischen Eingriffen oder Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie. Daher ist eine umfassende supportive und rehabilitative Betreuung von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu erhalten und zu verbessern. Für die optimale Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten arbeiten Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen in sogenannten Tumorboards eng zusammen, in denen jede Krankengeschichte individuell besprochen wird. Dieser direkte Austausch und die Bündelung des Fachwissens ermöglichen eine präzise Abstimmung und Planung komplexer Diagnose-, Therapie- und Nachsorgekonzepte.

    Häufige Fragen

    Häufige Fragen

    Wie häufig treten Sarkome auf?

    Sarkome sind relativ selten und machen nur etwa 1% aller Krebserkrankungen bei Erwachsenen aus. Ihre Seltenheit trägt dazu bei, dass sie oft spät diagnostiziert werden, was eine spezialisierte Behandlung erforderlich macht.

    Wie kann man Sarkomen vorbeugen?

    Eine spezifische Vorbeugung von Sarkomen ist schwierig, da die genauen Ursachen oft unbekannt sind. Allgemeine Massnahmen zur Krebsprävention, wie ein gesunder Lebensstil, Vermeidung von krebserregenden Stoffen und regelmässige ärztliche Untersuchungen, können jedoch hilfreich sein. Bei familiärer Vorbelastung oder genetischen Risikofaktoren ist eine gezielte medizinische Beratung ratsam.

    Sollte man beim Verdacht auf ein Sarkom zur Ärztin oder zum Arzt gehen?

    Ja, bei Vorliegen eines unklaren Weichteiltumors (oder sogar bestehendem Verdacht auf ein Sarkom) sollte man sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um rechtzeitig mit einer geeigneten Behandlung zu beginnen und die Prognose zu verbessern. Darüber hinaus ist die Vorstellung und Behandlung an einem spezialisierten Behandlungszentrum zu empfehlen.

    Welche Behandlungsmethode ist bei Sarkomen notwendig?

    Die Behandlung von Sarkomen erfordert oft eine Kombination aus chirurgischer Entfernung des Tumors, Strahlentherapie und ggf. Chemotherapie. Je nach Ausprägung und Art der Erkrankung können jedoch auch weitere Therapieverfahren zum Einsatz kommen. Es ist entscheidend, dass ein individueller Therapieplan im Rahmen eines interdisziplinären Sarkomboards bzw. Tumorboards festgelegt wird. Die Wahl der Therapie hängt von der Art, Lage und Ausbreitung des Sarkoms ab. In einigen Fällen können auch zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien zum Einsatz kommen.

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sarkom nach einer Behandlung wiederkommt?

    Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sarkom nach einer Behandlung wiederkommt, variiert je nach Sarkomtyp, Tumorgrösse, Lage und Behandlungsart. Aggressive Sarkom-Typen und unvollständige Tumorentfernungen erhöhen das Risiko für ein Wiederauftreten (Rezidiv). Regelmässige Nachsorgeuntersuchungen sind daher entscheidend, um ein Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen.

    Fachgebiete zum Thema