Brustkrebs (Mammakarzinom) —
Brustkrebs ist ein bösartiger Tumor der Brust und die häufigste Krebserkrankung der Frau. In der Schweiz erkranken pro Jahr ca. 6500 Frauen in der Schweiz an Brustkrebs. Das mittlere Alter bei der Diagnose beträgt ca. 64 Jahre. Allerdings kann Brustkrebs sowohl in jungen Jahren, d.h. vor dem 40. Lebensjahr, als auch in sehr hohem Alter auftreten.
Kann Brustkrebs auch bei Männern auftreten?
In der Schweiz erkranken pro Jahr ca. 50 Männer an Brustkrebs.
Symptome
Brustkrebs kann sich auf viele verschiedene Arten zeigen:
Tastbare Verhärtungen/Knoten in der Brust oder der Achselhöhle
Veränderung der Haut: Einziehung, Rötung.
Veränderung der Brustwarze: Einziehung, Schuppung der Haut, Ausfluss aus der Brustwarze
Änderung der Brustgrösse: Eine Brust ist plötzlich grösser als die andere.
Wie kann man Brustkrebs frühzeitig erkennen?
Das regelmässige Abtasten der Brust kann helfen, Brustkrebs zu erkennen. In vielen Karton werden ab dem 50. Lebensjahr Früherkennungsuntersuchungen mittels Mammographie (Röntgen der Brust) angeboten. Im Kanton St. Gallen heisst dieses Programm donna. Frauen zwischendem 50. und 70. Lebensjahr erhalten alle 2 Jahre eine Einladung zur Mammographie. Mit Früherkennungsprogrammen können Brustkrebsvorstufen und Brustkrebs zu einem sehr frühen Zeitpunkt erkannt werden.
Ursachen und Risikofaktoren von erblichem Brustkrebs
Brustkrebs kann jede Frau unabhängig von ihrem Lebensstil treffen. Allerdings gibt es Familien, in denen Brustkrebs erblich bedingt ist. Betroffene Personen haben ein mittleres bis sehr hohes Risiko im Verlauf ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Typischerweise treten in solchen Familien Krebserkrankungen früh auf und/oder mehrere Personen in der Familie sind betroffen.
Im Brustzentrum St. Gallen wird eine Risikoberatung als auch eine Untersuchung auf erblichen Brustkrebs (genetische Beratung) angeboten. Eine solche Beratung in Anspruch zu nehmen ist insbesondere sinnvoll wenn
Mehrere Frauen in der Familie an Brustkrebs erkrankt sind
Eine oder mehrere Frauen in der Familie vor dem 40. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt sind
In der Familie neben Brustkrebs auch Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Eierstockkrebs vorkommt
Ein Mann in der Familie an Brustkrebs erkrankt ist
Wenn bei einer Person festgestellt wird, dass das Brustkrebsrisiko erhöht ist oder die Veranlagung für erblich bedingten Brustkrebs besteht, kann es sinnvoll sein, schon deutlich vor dem 50. Lebensjahr mit Früherkennungsuntersuchungen zu beginnen. Manchmal werden auch vorbeugend Operationen der Brust oder der Eierstöcke angeboten.
Welche Arten von Brustkrebs gibt es?
Es gibt viele verschiedene Brustkrebsarten. Zum einen unterscheidet man Brustkrebs, der von den Milchgängen der Brust ausgeht (sogenannter invasiv-duktaler Brustkrebs), und Brustkrebs, der in den den Milchläppchen der Brust entsteht (sogenannter invasiv-lobulärer Brustkrebs).
Unabhängig davon wird bei allen Brustkrebsarten untersucht
ob er hormonabhängig (Östrogenrezeptor- und/oder Progesteronrezeptor-positiv) ist oder nicht (Hormonrezeptor-negativ).
ob eine Antikörpertherapie wirksam ist (Her2 positiv).
wie schnell der Krebs wächst (Grading, Ki-67).
Kontakt
Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen
Diagnostiken
Bei Verdacht auf Brustkrebs wird die Brust abgetastet, eine Ultraschall- und Röntgenuntersuchung (Mammographie) der Brust durchgeführt sowie eine Probe entnommen. Die Probeentnahme erfolgt meistens bei der Ultraschalluntersuchung in lokaler Betäubung. Manchmal sind auch weitere Untersuchungen wie eine Tomosynthese (spezielle Röntgenuntersuchung der Brust), eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust oder eine Computertomographie des ganzen Körpers nötig.
Behandlungen
Die Behandlung von Brustkrebs ist abhängig von folgenden Punkten: • Ausdehnung der Krebserkrankung • Art des Brustkrebses • Alter und Vorerkrankungen • PatientInnenwunsch Folgende Behandlungsmethoden werden je nach Bedarf kombiniert eingesetzt • Operation • Chemotherapie • Antikörpertherapie • Antihormontherapie • Bestrahlung • Komplementärmedizin • Psychologische Betreuung
Häufige Fragen
Woher weiss man, was die richtige Behandlung von Brustkrebs ist?
Da Brustkrebs eine sehr häufige Erkrankung ist, konnte Brustkrebs in den letzten Jahrzehnten sehr gut erforscht werden und wird weiterhin erforscht. Alle PatientInnen werden in einer Tumorkonferenz mit allen beteiligten Fachdisziplinen (Tumorboard) vorgestellt, um eine Therapieempfehlung zu erarbeiten. Die Therapieempfehlungen im Brustzentrum des Kantonsspital St. Gallen richten sich nach nationalen und internationalen Leitlinien sowie neuesten Ergebnissen aus der Forschung. Frauen, die im Brustzentrum St. Gallen behandelt werden, haben auf Wunsch die Möglichkeit, im Rahmen von Studien behandelt zu werden, somit von neuesten Behandlungsmethoden zu profitieren und zur Forschung beizutragen.
Woher weiss man, was die richtige Behandlung von Brustkrebs ist?
Einer Brustkrebsvorstufe (DCIS/Ductales Carcinoma in situ) unterscheidet sich von einem Brustkrebs dadurch, dass die Zellen der Brustkrebsvorstufe nicht die Fähigkeit haben, umliegendes Gewebe zu zerstören oder sich in anderen Organen auszubreiten. Deshalb beschränkt sich die Therapie einer Krebsvorstufe normalerweise auf die Entfernung mittels Operation und gegebenenfalls einer Bestrahlung. Mit der zusätzlichen Bestrahlung wird das Risiko gesenkt, dass erneut eine Brustkrebsvorstufe oder ein Brustkrebs auftritt.
Wo findet die Behandlung im Brustzentrum des Kantonsspital St. Gallen statt?
Die Betreuung mit Therapie bei Brustkrebs findet im Kantonsspital St. Gallen mehrheitlich im Brustzentrum im Haus 06 statt. Hier treffen sich alle ExpertInnen aus den beteiligten Fachdisziplinen, um PatientInnen zu beraten und zu betreuen (Pflege, Gynäkologie/Brustchirurgie/plastische Chirurgie, Onkologie, Radiologie, Psychoonkologie, integrative Medizin). Die Bettenstation sowie der Operationssaal befinden sich ebenfalls im Haus 06.