Chronisch lymphatische Leukämie (CLL) —
Chronisch lymphatische Leukämie (CLL) ist eine Form von Blutkrebs, die vor allem bei älteren Erwachsenen auftritt. Bei CLL produziert das Knochenmark übermässig viele abnormal funktionierende lymphatische Zellen, die sich im Blut und in den Lymphknoten an-sammeln. Dies kann zu Müdigkeit, häufigen Infektionen und geschwollenen Lymphknoten führen.
Chronisch lymphatische Leukämie (CLL) tritt hauptsächlich bei älteren Erwachsenen auf, typischerweise ab 60 Jahren. In der Schweiz erkranken jedes Jahr etwa 550 Menschen an einer chronischen lymphatischen Leukämie. Es gibt verschiedene Subtypen der CLL, die sich nach genetischen und biologischen Merkmalen unterscheiden.
Symptome
Müdigkeit und Schwäche: häufige Erschöpfung durch Anämie
Geschwollene Lymphknoten: besonders im Nacken, in den Achseln oder in der Leiste
Fieber und Nachtschweiss: unklare Fieberzustände und übermässiges Schwitzen
Häufige Infektionen: erhöhtes Risiko aufgrund von geschwächten Immunzellen
Gewichtsverlust: ungewollter Verlust von Körpergewicht
Bauchschmerzen oder Völlegefühl: durch vergrösserte Milz oder Leber
Es gibt auch einige Patientinnen und Patienten, die keine Symptome haben
Entstehung und Ursachen
Die genaue Ursache der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) ist nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren können zur Entstehung beitragen:
Genetische Faktoren: Bestimmte genetische Veränderungen und Chromosomenanomalien sind häufig zu finden, was auf eine erbliche Veranlagung hinweisen kann.
Umweltfaktoren: Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien (z. B. Benzol) und Strahlung kann das Risiko erhöhen.
Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem, sei es durch genetische Erkrankungen oder frühere Virusinfektionen, kann das Risiko für die Entwicklung von CLL erhöhen.
Alter: CLL tritt hauptsächlich bei älteren Erwachsenen auf, was auf altersbedingte Veränderungen im Immunsystem und im Knochenmark hindeutet.
Insgesamt sind CLL und andere Leukämieformen oft multifaktoriell, das heisst, sie entstehen durch ein Zusammenspiel verschiedener genetischer und umweltbedingter Einflüsse.
Diagnostik
Anamnese und körperliche Untersuchung: Die Ärztin oder der Arzt fragt nach Symptomen und untersucht auf geschwollene Lymphknoten.
Blutuntersuchungen: Ein vollständiges Blutbild zeigt erhöhte weisse Blutkörperchen und andere Auffälligkeiten.
Knochenmarkbiopsie: Eine Probe wird entnommen, um die Art der Zellen zu analysieren.
Zytogenetische Tests: Diese helfen, genetische Veränderungen zu identifizieren, die für die CLL spezifisch sind.
Behandlungen und Therapien
Beobachtung: Bei asymptomatischen Patientinnen und Patienten kann zunächst abgewartet werden.
Chemotherapie: Häufige Medikamente sind z. B. Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab, die die Krebszellen angreifen.
Immuntherapie: Diese aktiviert das Immunsystem, um die Leukämiezellen anzugreifen, z.B. durch monoklonale Antikörper wie Obinutuzumab.
Targeted Therapy: Medikamente wie Ibrutinib und Venetoclax zielen auf spezifische molekulare Veränderungen in den Krebszellen ab.
Stammzelltransplantation: In bestimmten Fällen kann eine Transplantation in Betracht gezogen werden, um das erkrankte Knochenmark zu ersetzen.
Klinische Studien: Patientinnen und Patienten können an Studien teilnehmen, die neue Behandlungsmöglichkeiten untersuchen.
Kontakt
Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen