Heuschnupfen und andere Atemwegsallergien (allergische Rhinitis)

Eine chronisch verstopfte Nase, ein ständiges Nasenlaufen, brennende Augen und Husten bzw. Atemnot: Ist das eine Allergie? Atemwegsallergien wie Heuschnupfen (Pollenallergie), Hausstaubmilbenallergien und Tierallergien gehören zu den häufigsten allergischen Erkrankungen. 20% unserer Bevölkerung leidet unter einer Pollenallergie und 40% der Betroffenen entwickeln im Verlauf ein allergisches Bronchialasthma.

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    Beschreibung

    Typische Symptome von Allergien und Heuschnupfen

    Atemwegsallergien wie Heuschnupfen, aber auch Hausstaubmilbenallergien haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und sind mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Eine chronisch verstopfte Nase, ein ständiges Nasenlaufen, brennende Augen und Husten bzw. Atemnot können durch eine allergische Entzündung der Schleimhäute bedingt sein. Jeder kennt den typischen Heuschnupfen mit geröteten, brennenden Augen im Frühjahr und einer verstopften Nase mit Fliessschnupfen und Niesreiz. Die Pollenallergie kann aber auch zu einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens führen und sich mit grippeähnlichen Beschwerden äussern.

    Zeitpunkt der Beschwerden

    Die Pollenallergie ist die häufigste Atemwegsallergie. Sie betrifft über 20% der Bevölkerung. Bei einer Baumpollenallergie (Birken-, Hasel-, Erlenpollen) treten die Beschwerden von Januar bis April auf, bei einer Eschenpollenallergie im April, bei einer Gräserpollenallergie von Mai bis Juli/August und bei einer Beifusspollenallergie von August bis September. Das zeitliche Auftreten hängt vom Klima und von der Meereshöhe ab. Welche Pollen in der Luft sind, lässt sich bei Informationsdiensten abfragen, etwa www.aha.ch. Dort finden sich wichtige Informationen gegen weitere Auslöser von Allergien, s.g. Allergene. Dazu zählen die Hausstaub- und Vorratsmilben sowie Tierhaare und Schimmelpilze.

    Allergien treten häufig im Kindes- und Jugendalter auf

    Am häufigsten treten allergische Erkrankungen der Nase und der Augen erstmals im Kindes- und Jugendalter auf, können jedoch auch bei kleinen Kindern auftreten und manifestieren sich vereinzelt erst im Erwachsenenalter.

    Heuschnupfen, Asthma und Kreuzallergien

    Wichtig ist, dass ein Heuschnupfen mit einer Überempfindlichkeit der Bronchien einhergehen kann und sich eine allergische Erkrankung der Atemwege, die sich zunächst an der Nase zeigt, sich zu einem allergischen Asthma bronchiale entwickeln kann. Gut zu wissen ist darüber hinaus, dass eine Allergie gegen bestimmte Pollen (z.B. Birkenpollen oder Beifusspollen) mit einer Allergie gegen Nahrungsmittel einhergehen kann. Diese Kreuzallergien werden z.B. gegenüber Äpfel und Nüssen bei Birkenpollenallergie beobachtet.

    Symptome bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben

    Eine Allergie gegen Hausstaubmilben äussert sich das ganze Jahr über und nicht nur saisonal. Wir sprechen hier von einer ganzjährigen Atemwegsallergie. Betroffen sind ca 5-6% der Bevölkerung. Die Hausstaubmilbenallergie äussert sich mit ähnlichen Beschwerden wie die Pollenallergie. Die Betroffenen entwickeln eine Rhinitis mit laufender Nase, verlegter Nasenatmung, Niesen und Nasenjucken, aber auch einer allergischen Reaktion der Augenbindehaut, sowie teils einem allergischen Asthma bronchiale. Die Beschwerden treten verstärkt am Morgen beim Aufwachen, nachts und bei Aufenthalt in staubiger Umgebung auf. Bei vielen Hausstaubmilbenallergikern/Innen sind die Symptome aber ständig vorhanden.

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    Barbara Ballmer-Weber

    Prof. Dr. med. Barbara Ballmer-Weber

    Abel-Jan Tasman

    PD Dr. med. Abel-Jan Tasman

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Um Hinweise auf eine allergische Erkrankung der Nase oder der Augenbindehaut zu erhalten, ist es von grosser Bedeutung, wann die Beschwerden auftreten. Beim Heuschnupfen ist das zeitliche Auftreten während des Pollenflugs so typisch, dass häufig schon ohne weitere Untersuchung die Diagnose sehr wahrscheinlich ist. Dies gilt häufig auch für Tierhaarallergien, da viele Betroffene wissen, dass bei Kontakt zu bestimmten Tieren die Beschwerden auftreten. Dies kann jedoch bei Katzenhaarallergie schwierig sein, da Katzenhaare weit verbreitet sind und Beschwerden auch ohne direkten Kontakt zu einer Katze auftreten können. In diesem Fall kommt beispielsweise ein Pricktest oder der Nachweis von Antikörpern durch eine Blutuntersuchung zum Einsatz. Wenn die Diagnose einer allergischen Nasenerkrankung (allergische Rhinopathie) gestellt wird, beraten wir gerne bzgl. der Auslöser, sinnvolle Vermeidungsstrategien und medikamentöse Therapieoptionen.

    Allergietests

    Zur Untersuchung einer Allergie werden verschiedene Testverfahren angeboten. Diese bestehen vorwiegend aus Hauttestungen, Blutuntersuchungen und Provokationstests.

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    Endoskopische Untersuchungen der Nasenhöhle / des Nasenrachens (Nasenendoskopie, Epipharyngoskopie)

    Mit einer dünnen Kamera lassen sich die hinteren Nasenabschnitte, der Nasenrachen sowie der Kehlkopf schmerzfrei und ohne Würgereiz durch die Nase untersuchen. Dies kann wichtige Informationen über die Ursache bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Nasenatmungsbehinderung oder Mittelohrentzündungen geben.

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    Nasenweite und Nasenwiderstand (akustische Rhinometrie und Rhinoimanometrie)

    Bei der akustischen Rhinometrie wird die Nasenhöhle durch Ultraschallwellen vermessen. Damit lassen sich Engstellen in der Nase, zum Beispiel durch eine Verkrümmung der Nasenscheidewand oder eine schwellungsbedingte Vergrösserung der Nasenmuscheln, feststellen.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Bei einer Allergie der Nase oder der Augenlider sollte der Allergie-Auslöser gemieden werden. Im gemeinsamen Gespräch werden für jeden Betroffenen und jede Betroffene die geeignete Therapieform gesucht. Wer Pollen entgehen möchte, müsste sich zur Pollenflugzeit ins Hochgebirge zurückziehen. Auch wenn sich dies meist nicht umsetzen lässt, gibt es dennoch eine Reihe von Verhaltenstipps, die das Einatmen von Pollen wesentlich reduzieren können. Hinweise dazu findet man auf Informationsseiten, etwa www.aha.ch. Meist ist ein Meiden der Allergene (eine sogenannte Karenz), nicht oder nur eingeschränkt möglich. Dann steht erfreulicherweise eine Reihe von sehr gut geeigneten Medikamenten zur Verfügung die zur Symptombehandlung verschrieben werden. Dazu gehören Tabletten, Nasenspray, Augentropfen und Inhalationsmedikamente . Bei einer Tierhaarallergie ist die Vermeidung der Allergie-Auslöser prinzipiell gut möglich. Betroffenen mit Hausstaubmilbenallergie stehen wir beratend zur Seite, damit die Milbenlast im häuslichen Milieu reduziert werden kann. Denn bei einer Milbenallergie lässt sich der Kontakt zum Allergen ebenfalls weitgehend durch eine sogenannte Milbensanierung des Bettes erreichen. Dazu zählen die Anschaffung einer geeigneten Matratze, der Wechsel auf ein waschbares Deckbett und Kopfkissen, in der Regel aus Kunstfaser, sowie eine Umhüllung der Matratze, des Deckbettes und des Kopfkissens (sogenanntes Encasing). Bei starken Beschwerden besprechen wir zudem die Möglichkeit der Desensibilisierung (spezifische Immuntherapie).

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