Immunthrombozytopenie (ITP) —
Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Blutplättchen (Thrombozyten) an-greift und abbaut, was zu einer niedrigen Thrombozytenzahl führt. Dies kann zu Blu-tungsneigung und blauen Flecken führen. ITP ist relativ selten und tritt häufig bei Kindern sowie Erwachsenen mittleren Alters auf.
Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Blutplättchen angreift und abbaut. Dadurch sinkt die Zahl der Blutplättchen, was zu einer erhöhten Blutungsneigung und häufigeren Blutergüssen führen kann. ITP kann bei Kindern und Erwachsenen auftreten und hat verschiedene Formen, darunter akute und chronische Varianten.
Es gibt zwei Hauptformen der Immunthrombozytopenie (ITP):
Akute ITP: Tritt häufig bei Kindern auf, oft nach einer Virusinfektion. Sie kann schnell auftreten und sich meist innerhalb von Monaten von selbst zurückbilden.
Chronische ITP: Diese Form dauert länger als sechs Monate und betrifft oft Erwachsene. Sie kann persistent sein und erfordert häufig eine langfristige Behandlung.
Zusätzlich gibt es spezielle Unterformen, wie die sekundäre ITP, die durch andere Erkrankungen oder Medikamente verursacht wird.
Symptome
Die Symptome der Immunthrombozytopenie (ITP) können variieren, beinhalten jedoch häufig:
Blutungen: Häufige, unerklärliche Blutungen, wie Nasenbluten oder Zahnfleischbluten.
Blaue Flecken: Leichtes Entstehen von Blutergüssen, auch bei geringer Verletzung.
Petechien: Kleine, punktuelle Blutungen unter der Haut, die wie rote oder violette Punkte aussehen.
Müdigkeit: Allgemeine Schwäche und Erschöpfung.
Verlängerte Blutungszeiten: Längere Zeit bis zur Blutstillung nach Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen.
Diese Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und hängen von der Schwere der Erkrankung ab.
Entstehung und Ursachen
Die Ursachen der Immunthrombozytopenie (ITP) sind nicht vollständig geklärt, aber sie entstehen oft durch eine Fehlreaktion des Immunsystems, das die eigenen Blutplättchen angreift. Die häufigsten Ursachen sind:
Autoimmunreaktionen: Das Immunsystem produziert Antikörper gegen die eigenen Thrombozyten, was zu deren Abbau führt.
Infektionen: Virusinfektionen, insbesondere bei Kindern, können ITP auslösen, oft nach einer Atemwegs- oder Magen-Darm-Infektion.
Medikamente: Einige Medikamente können als Auslöser fungieren, indem sie eine Immunreaktion hervorrufen.
Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Prädispositionen eine Rolle spielen können.
Sekundäre ITP: Diese Form tritt als Folge anderer Erkrankungen auf, wie Lupus oder Lymphomen.
Die genauen Mechanismen sind jedoch komplex und können individuell variieren.
Diagnostik
Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt fragt nach Symptomen, der Krankengeschichte und führt eine körperliche Untersuchung durch, um Blutergüsse oder andere Anzeichen zu erkennen.
Blutuntersuchungen: Vollblutbild und Blutgerinnungstests
Ausschluss anderer Ursachen
Knochenmarkuntersuchung
Behandlungen und Therapien
Beobachtung: Bei milden Fällen ohne Symptome kann eine abwartende Haltung ausreichend sein.
Medikamente: Kortikosteroide, Immunsuppressiva oder Intravenöse Immunglobuline (IVIG)
Bluttransfusionen: In akuten Situationen können Transfusionen notwendig sein, um die Thrombozytenzahl schnell zu erhöhen.
Splenektomie: Bei schweren oder chronischen Fällen kann die Entfernung der Milz in Betracht gezogen werden, da sie die Thrombozyten abbaut.
Neuere Therapien: Medikamente wie Thrombopoietin-Rezeptor-Agonisten (z. B. Eltrombopag) können die Produktion von Thrombozyten im Knochenmark anregen.
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