Kindliche Fehlstellung der Wirbelsäule (Skoliose) —
Fehlstellung der Wirbelsäule, gekennzeichnet durch seitliche Verbiegung mit Verdrehung (Rota-tion) der Wirbelkörper v.a. im Kindes- und Jugendalter. Bei Kindern und Jugendlichen verursacht eine Skoliose häufig keine oder nur wenige Schmerzen. Die C- oder S-förmige Verkrümmung verursacht ab einem gewissen Grad eine deutliche Asymmetrie des Brustkastens, der Hüfte und der Schultern. Weit fortgeschritten, kann eine Skoliose den Brustkasten deformieren und die Lungenfunktion beeinträchtigen. Jugendliche können sich durch das asymmetrische Erscheinungsbild stark gestört fühlen. Ab einem definierten Grad an Verkrümmung steigt das Risiko für eine Zunahme der Skoliose an, auch nach Abschluss des Wachstums. Die dauerhafte Fehlstellung der Wirbelsäule begünstigt deren Abnützung, sodass in der Folge mit zunehmendem Alter Beschwerden entstehen können.
Was ist eine kindliche Fehlstellung der Wirbelsäule?
Eine klinische Fehlstellung, speziell Skoliose, ist eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule, die von der normalen geraden Ausrichtung abweicht. Skoliose kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten und beeinflusst die normale Struktur und Funktion der Wirbelsäule.
Definition und Merkmale
Skoliose ist eine dreidimensionale Deformität der Wirbelsäule, bei der die Wirbelsäule eine seitliche Krümmung aufweist, die oft auch mit einer Verdrehung der Wirbelkörper (Rotation) einhergeht. Die Wirbelsäule kann sich in einer S- oder C-Form biegen, was zu einer sichtbaren Asymmetrie im Rücken führt.
Symptome
Sichtbare Krümmung:
Eine sichtbare seitliche Krümmung des Rückens oder ungleiche Schultern.Asymmetrie:
Unterschiedlich hohe Schultern oder eine ungleiche Taille.Rückenschmerzen:
Besonders bei erwachsenen Patienten oder bei stark ausgeprägter Skoliose.Eingeschränkte Beweglichkeit:
Schwierigkeit bei bestimmten Bewegungen oder Aktivitäten.
Entstehung und Ursachen der kindlichen Fehlstellung der Wirbelsäule
Die Entstehung einer kindlichen Fehlstellung der Wirbelsäule, wie z.B. Skoliose, Kyphose oder Lordose, kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Hier sind einige der häufigsten Ursachen und Risikofaktoren:
1. Genetische Faktoren:
Viele Wirbelsäulenfehlstellungen haben eine genetische Komponente. Eine familiäre Häufung von Skoliose ist beispielsweise gut dokumentiert.
2. Wachstum:
Schnelles Wachstum in der Pubertät kann bestehende Fehlstellungen verschlimmern oder neue Probleme verursachen.
3. Haltungsprobleme:
Schlechte Haltung, insbesondere über längere Zeiträume, kann zu Fehlstellungen führen. Dazu zählen auch schlechte Sitz- oder Stehgewohnheiten.
4. Muskel- und Bindegewebsschwächen:
Schwache oder unausgeglichene Muskelgruppen können die Wirbelsäule ungleichmässig belasten.
5. Neuromuskuläre Erkrankungen:
Krankheiten wie Zerebralparese, Muskeldystrophie oder Spina bifida können Fehlstellungen verursachen, weil sie die Muskelkontrolle und -stärke beeinflussen.
6. Kongenitale Fehlbildungen:
Angeborene Anomalien wie Keilwirbel oder Halbwirbel können strukturelle Probleme in der Wirbelsäule verursachen.
7. Verletzungen:
Traumata oder Verletzungen der Wirbelsäule können zu Fehlstellungen führen.
8. Ernährung und Lebensstil:
Eine unzureichende Versorgung mit essentiellen Nährstoffen während der Wachstumsphasen kann die Entwicklung der Wirbelsäule beeinträchtigen.
Prävention und Früherkennung
Die Vorbeugung und frühzeitige Erkennung von Wirbelsäulenfehlstellungen bei Kindern ist wichtig, um schwerwiegende Probleme im Erwachsenenalter zu vermeiden. Regelmässige ärztliche Untersuchungen und das Beachten von Anzeichen einer Fehlstellung sind wichtig. Dazu gehören:
Asymmetrische Schultern oder Hüften
Hervorstehende Rippen auf einer Seite
Auffällige Krümmung der Wirbelsäule
Ungleichmässiger Gang oder Probleme beim Gehen
Diagnostiken
Die Diagnostik einer kindlichen Fehlstellung der Wirbelsäule umfasst mehrere Schritte, um die Art, den Schweregrad und die Ursache der Fehlstellung zu bestimmen.
Behandlungen
Die Behandlung hängt von der Art und dem Schweregrad der Fehlstellung ab und kann konservative Massnahmen wie Physiotherapie und das Tragen von Orthesen umfassen oder in schweren Fällen eine chirurgische Korrektur erfordern. Es ist wichtig, dass Eltern und Erziehungsberechtigte aufmerksam auf die Haltung und die körperliche Entwicklung ihrer Kinder achten und bei Verdacht auf eine Fehlstellung einen Facharzt konsultieren.
Häufige Fragen
Was sind die häufigsten Arten von Wirbelsäulenfehlstellungen bei Kindern?
Skoliose: Eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule.
Kyphose: Eine übermässige Krümmung der Wirbelsäule «nach vorne».
Lordose: Eine übermässige Krümmung der Wirbelsäule «nach hinten».
Was verursacht Wirbelsäulenfehlstellungen bei Kindern?
Genetik: Familiengeschichte von Fehlstellungen.
Wachstumsstörungen: Unregelmäßiges Wachstum der Wirbelsäule.
Neuromuskuläre Erkrankungen: Zerebralparese, Muskeldystrophie.
Kongenitale Anomalien: Angeborene Defekte der Wirbelkörper.
Traumata und Verletzungen.
Wie erkenne ich, ob mein Kind eine Wirbelsäulenfehlstellung hat?
Asymmetrische Schultern oder Hüften.
Hervorstehende Rippen auf einer Seite.
Sichtbare Krümmung der Wirbelsäule.
Schmerzen im Rücken.
Ungleichmässiger Gang.
Wie wird die langfristige Prognose meines Kindes aussehen?
Individuell unterschiedlich. Milder Fehlstellungen können oft gut kontrolliert und behandelt werden, während schwerere Fälle möglicherweise eine langfristige Betreuung und regelmäßige Überwachung erfordern.
Kann mein Kind weiterhin Sport treiben?
Ja, in den meisten Fällen können Kinder weiterhin Sport treiben, manchmal mit Anpassungen oder Einschränkungen je nach Art und Schwere der Fehlstellung. Sport kann sogar vorteilhaft sein, um die Muskulatur zu stärken.
Wird mein Kind Schmerzen haben?
Nicht immer. Viele Kinder mit Wirbelsäulenfehlstellungen haben keine Schmerzen. Wenn Schmerzen vorhanden sind, sollten diese durch geeignete Behandlung gemindert werden.
Kann eine Wirbelsäulenfehlstellung korrigiert werden?
Ja, viele Fehlstellungen können durch Physiotherapie, das Tragen von Orthesen oder in schweren Fällen durch chirurgische Eingriffe korrigiert oder verbessert werden.