Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS - Complex Regional Pain Syndrom)

Das CRPS ist eine Schmerzerkrankung mit einer speziellen Konstellation aus Schmerzen, entzündlichen Symptomen, Kraft- und Empfindungsstörungen sowie autonomen Beschwerden. Das CRPS wurde früher auch als M. Sudeck, sympathische Reflexdystrophie oder Algodystrophie bezeichnet.

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    Beschreibung

    Formen

    Es gibt zwei CRPS Formen: das CRPS Typ I ohne begleitende Nervenverletzung und das CRPS Typ II mit Nervenverletzung. Eine weitere Einteilung unterscheidet, ob die Temperatur des betroffenen Körperteils zu Beginn wärmer («primär warm») oder kälter («primär kalt») war.

    Symptome

    Das Krankheitsbild zeigt sich in Form von Schwellungen, Veränderungen der Hautfarbe und -temperatur sowie in veränderter Schweissbildung oder Veränderungen des Fingernagel- und Haarwachstums des betroffenen Körperteils.

    Weitere Symptome sind eine beeinträchtigte Beweglichkeit, z.B. unvollständiger Faustschluss. Die Kraft ist häufig vermindert. Die Schmerzen können dauerhaft und/oder belastungsabhängig sein. Die Schmerzstärke kann im Tagesverlauf schwanken und es kann zu Schmerzverstärkungen durch äussere Faktoren kommen. Die betroffenen Körperteile können empfindlicher auf Berührung reagieren, aber sich auch taub anfühlen. Manche Patientinnen und Patienten haben das Gefühl, dass das betroffene Körperteil nicht mehr zu ihrem Körper gehörig ist. Typischerweise sind körperferne Abschnitte wie Hände oder Füsse betroffen.

    Gründe für das Auftreten

    Auftreten kann die Erkrankung nach einer Verletzung, wie z. B. einem Unterarmbruch, aber auch ohne ein Trauma. Warum sich ein CRPS entwickelt, ist noch nicht definitiv geklärt. Man geht von einer neurogenen Inflammation sowie Veränderungen auf verschiedenen Ebenen des Schmerzsystems aus.

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    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Neben Messung der Hauttemperatur (Thermografie mit Infrarot-Thermometer), Magnetresonanztomografie, der Drei-Phasen-Sequenz-Szintigraphie (Technetium-99) können auch die konventionelle Röntgendiagnostik (fleckige Entkalkung) und andere Methoden zum Einsatz kommen.

    Konventionelle Radiologie / Röntgen

    In der konventionellen Radiologie werden Bilder mit Hilfe von Röntgenstrahlung angefertigt. Röntgenstrahlen durchdringen die untersuchte Körperregion. Je nach Dicke und Dichte der bestrahlten Körperstrukturen, erzeugen die Röntgenstrahlen eine unterschiedlich starke Schwärzung auf dem Bildempfänger. Knochen werden hell (weiss) dargestellt, Luft dunkel (schwarz).

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    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

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    Drei-Phasen-Sequenz-Szintigraphie

    Die Drei-Phasen-Sequenz-Szintigraphie mit Techneticum-99 ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, das die Durchblutung, die Weichteildurchlässigkeit und die Knochenstoffwechselaktivität in drei zeitlich aufeinanderfolgenden Phasen untersucht. Bei dem Verfahren wird eine radioaktive Substanz injiziert und ihre Verteilung in den Geweben mithilfe einer Gamma-Kamera aufgezeichnet. Dieses Verfahren wird häufig zur Diagnose von Erkrankungen wie entzündlichen oder degenerativen Prozessen, Frakturen oder dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) eingesetzt.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Neben Schmerzmitteln kommen Kortison, Vitamin C, Bisphosphonate und im Verlauf auch Medikamente, die zur Behandlung von Nervenschmerzen verwendet werden, zum Einsatz. Intensive Ergo- und Physiotherapie sowie die schmerztherapeutische Überwachung des Therapiefortschrittes sind zentrale Behandlungsbausteine. Auch psychotherapeutische Verfahren können unterstützend eingesetzt werden.

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