Krankhaftes Übergewicht (Adipositas)

Adipositas, auch als krankhaftes Übergewicht bekannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch eine übermässige Ansammlung von Körperfett gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung hat in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Adipositas kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten führen. Erfahren Sie hier mehr über die Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser ernsten Erkrankung.

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    Beschreibung

    Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) und seine Folgen

    Adipositas, auch als krankhaftes Übergewicht bekannt, ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch eine übermässige Ansammlung von Körperfett gekennzeichnet ist. Sie kann genetisch bedingt sein oder durch ungesunde Lebensumstände entstehen. Das Adipositaszentrum unterstützt Patientinnen und Patienten dabei, eine langfristige Lösung zur Gewichtsreduktion zu finden, da diese das Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen senkt.

    Arten und Ausprägungen der Adipositas

    Adipositas wird in Schweregrade eingeteilt, basierend auf dem Body-Mass-Index (BMI):

    • Grad I: BMI von 30-34,9

    • Grad II: BMI von 35-39,9

    • Grad III (schwere Adipositas): BMI von 40 oder höher

    Verlauf der Adipositas

    Adipositas entwickelt sich oft schleichend über Jahre hinweg durch eine Kombination aus ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und genetischen Faktoren. Ohne geeignete Intervention kann Adipositas fortschreiten und zu ernsten gesundheitlichen Komplikationen führen.

    Symptome der Adipositas

    Die häufigsten Symptome und Beschwerden umfassen:

    • Erhöhtes Körpergewicht: Durch die übermässige Fettansammlung, die am BMI gemessen wird

    • Atemnot: Insbesondere bei Anstrengung durch das zusätzliche Gewicht

    • Gelenkschmerzen: Besonders in Knie- und Hüftgelenken durch die hohe Belastung

    • Müdigkeit: Anhaltende Erschöpfung durch verminderte Leistungsfähigkeit

    • Hormonelle Störungen: Bei Frauen oft Zyklusstörungen oder Fruchtbarkeitsprobleme

    Entstehung und Ursachen der Adipositas

    Adipositas entsteht durch ein Zusammenspiel genetischer, verhaltensbezogener und umweltbedingter Faktoren. Wichtige Ursachen sind:

    • Ungesunde Ernährung: Kalorienreiche, nährstoffarme Kost fördert die Gewichtszunahme

    • Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil ohne ausreichende Bewegung führt zu Gewichtszunahme

    • Hormonstörungen: Störungen im Hormonhaushalt, wie beispielsweise eine Insulinresistenz oder Veränderungen in den Hormonen, die den Appetit und den Stoffwechsel regulieren, können die Fettablagerung begünstigen und die Gewichtsregulation erschweren.

    • Genetische Veranlagung: Erhöhtes Risiko bei familiärer Vorgeschichte

    • Psychologische Faktoren: Stress und emotionale Probleme können zu ungesundem Essverhalten beitragen

    Folgeerkrankungen der Adipositas

    Adipositas erhöht das Risiko für zahlreiche Begleiterkrankungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können:

    • Fettstoffwechselstörungen: z. B. hohes Cholesterin

    • Typ-2-Diabetes

    • Bluthochdruck

    • Herzkreislauferkrankungen: z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall

    • Schlafapnoe

    • Gallensteine

    • Unfruchtbarkeit bei Frauen

    • Gelenksverschleiss

    • Verschiedene Krebserkrankungen

    • Psychische Störungen: z.B. Depressionen

    In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung der genannten Erkrankungen durch spezialisierte Fachdisziplinen, wobei Medikamente wie Cholesterinsenker, Antidiabetika oder Antidepressiva eingesetzt werden. Nach einer erfolgreichen und dauerhaften Gewichtsreduktion können die genannten Medikamente oft reduziert oder ganz abgesetzt werden, wobei dies jedoch unbedingt von ärztlicher Seite überprüft werden muss.

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    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnostik bei Adipositas zielt darauf ab, den Grad und die Ursachen des Übergewichts zu bestimmen und mögliche Folgeerkrankungen wie Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck aufzudecken. Im Rahmen einer gründlichen Abklärung werden der Body-Mass-Index (BMI), die Körperfettverteilung und spezifische Blutwerte erfasst, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Das primäre Ziel der Therapie ist die Reduktion des krankhaften Übergewichts, begleitet von einer gezielten Behandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen.

    Anamnese und körperliche Untersuchung bei Adipositas

    Die Diagnose von Adipositas beginnt mit einer umfassenden Anamnese und körperlichen Untersuchung. Diese Untersuchungen sind entscheidend, um den aktuellen Gesundheitszustand der betroffenen Person zu erfassen und mögliche Risikofaktoren sowie Begleiterkrankungen zu identifizieren. Die Anamnese umfasst Fragen zu Krankengeschichte, Ernährung, Bewegungsverhalten und familiären Vorbelastung. Ergänzend wird der Lebensstil und etwaige psychische Belastungen berücksichtigt.

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    Ermittlung des Body-Mass-Index (BMI)

    Die Diagnose von Adipositas basiert in der Regel auf dem Body-Mass-Index (BMI), einem anerkannten Mass zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergrösse. Der BMI ist ein einfaches, aber effektives Werkzeug, um Übergewicht und Adipositas zu erkennen und eine Einschätzung des gesundheitlichen Risikos vorzunehmen.

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    Laboruntersuchungen bei Adipositas

    Laboruntersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik bei Adipositas, um mögliche Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und die Gesundheit umfassend zu bewerten. Durch die Analyse von Blutwerten können risikoreiche Faktoren wie hohe Cholesterinwerte, Blutzucker und Entzündungsmarker identifiziert werden, die mit Adipositas in Verbindung stehen.

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    Messung der Körperzusammensetzung (Bioelektrische Impedanzanalyse)

    Ein Kilo ist nicht gleich ein Kilo – besonders wenn es um die Zusammensetzung des Körpers geht. Das reine Körpergewicht und der Body-Mass-Index (BMI) geben nur einen groben Überblick und sagen wenig darüber aus, wie viel davon aus Muskelmasse und wie viel aus Fettgewebe besteht. Um eine genauere Einschätzung der Körperzusammensetzung zu ermöglichen, wird die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) eingesetzt. Diese Methode liefert präzisere Informationen und ist besonders hilfreich im Verlauf einer Behandlung.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung von Adipositas zielt auf eine nachhaltige Reduktion des Übergewichts und die Verbesserung der Lebensqualität. Dazu gehören Ernährungsumstellungen, körperliche Aktivität und Verhaltensänderungen. Bei Bedarf werden auch medikamentöse Therapien oder chirurgische Eingriffe in Erwägung gezogen, um Begleit- und Folgeerkrankungen gezielt zu behandeln.

    Häufige Fragen

    Häufige Fragen

    Was ist Adipositas?

    Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch eine übermässige Ansammlung von Körperfett gekennzeichnet ist und das Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme erhöht.

    Wie wird Adipositas diagnostiziert?

    Adipositas wird in erster Linie anhand des Body-Mass-Index (BMI) diagnostiziert, der das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergrösse berechnet. Ein BMI von 30 oder höher gilt als adipös. Zur genauen Beurteilung werden oft auch weitere Untersuchungen durchgeführt, wie Bluttests zur Erkennung von Begleiterkrankungen (z.B. Diabetes) sowie eine Analyse der Fettverteilung im Körper. So lässt sich ein umfassendes Bild über den Gesundheitszustand und eventuelle Risiken gewinnen, die mit dem Übergewicht einhergehen.

    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Adipositas?

    Die Behandlung von Adipositas umfasst verschiedene Ansätze, die individuell auf die Patientin oder den Patienten abgestimmt werden. Dazu gehören zunächst Ernährungsberatung und gezielte Anpassungen der Ernährung, die auf eine langfristige, gesunde Gewichtsreduktion abzielen. Bewegungstherapie und regelmäßige körperliche Aktivität sind ebenfalls wichtige Bestandteile, um den Stoffwechsel zu fördern und Muskelmasse zu erhalten. In bestimmten Fällen können auch Medikamente zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden, die den Appetit regulieren oder die Fettaufnahme verringern. Bei schwerer Adipositas kann zudem eine bariatrische Operation, wie ein Magenbypass oder eine Schlauchmagenoperation, in Betracht gezogen werden, um eine signifikante und nachhaltige Gewichtsreduktion zu erreichen.

    Kann Adipositas geheilt werden?

    Adipositas gilt als chronische Erkrankung, die oft eine lebenslange Betreuung und Therapie erfordert. Eine vollständige „Heilung“ im Sinne einer dauerhaften Normalisierung des Körpergewichts ohne erneute Gewichtszunahme ist selten. Durch gezielte Massnahmen wie Ernährungsumstellung, regelmässige Bewegung und gegebenenfalls medizinische oder chirurgische Therapien lässt sich jedoch eine deutliche und nachhaltige Gewichtsreduktion erreichen. Diese Massnahmen können auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken und die Lebensqualität verbessern. Ein langfristiger Erfolg erfordert jedoch oft eine beständige Anpassung des Lebensstils und regelmäßige Unterstützung.

    Welche Risiken sind mit Adipositas verbunden?

    Adipositas erhöht das Risiko für eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen und Folgeerkrankungen, darunter:

    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall

    • Diabetes Typ 2 aufgrund einer gestörten Insulinempfindlichkeit

    • Fettstoffwechselstörungen wie erhöhtes Cholesterin

    • Schlafapnoe, eine Atemstörung während des Schlafs

    • Gelenkprobleme und Arthrose, vor allem in den Hüften, Knien und im Rücken

    • Gallensteine

    • Unfruchtbarkeit, insbesondere bei Frauen

    • Bestimmte Krebsarten, wie Brust-, Darm- und Gebärmutterschleimhautkrebs

    • Psychische Belastungen wie Depressionen und Angststörungen

    Diese Risiken können durch gezielte Behandlung und Gewichtsreduktion erheblich verringert werden.

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