Krebs im Rachen-/Mundbereich (Pharynx, Mundhöhle)

Krebserkrankungen im Hals-Nasen-Ohrenbereich machen ca. 6% aller Krebserkrankungen aus und betreffen häufig ältere Menschen. Dazu gehören (Plattenepithelkarzinom im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Spinalzellkarzinom (SCC), Basalzellkarzinom (BCC), Melanom).

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    Beschreibung

    Je nach Krebsart und Krebsort bilden sie Ableger, vorzugsweise an den Halslymphknoten aber auch in anderen Organen wie Lunge, Knochen und Leber etc. Die Prognose hängt stark von der jeweiligen Krebsart aber auch von dem Stadium (wie weit der Krebs fortgeschritten ist) ab.

    Krebsart

    Krebs im Rachen-/Mundbereich (Pharynx, Mundhöhle)

    Bösartige Erkrankungen, im Volksmund auch als «Krebs» bekannt, können im gesamten Hals-Nasen-Ohrenbereich auftreten. Die meisten davon befinden sich im Rachen- und Mundraum und machen sich durch sichtbare Geschwülste, Schmerzen oder Blutungen bemerkbar. Hoher Zigaretten- und Alkoholkonsum erhöht das Risiko zur Entstehung derartiger Krebserkrankungen. Bekannt sind auch Virusinfektionen wie z.B. das humane Papillomavirus (HPV), die für die Entstehung bestimmter Tumore im Rachenbereich verantwortlich sind.

    Kehlkopfkrebs (Larynx)

    Auch im Kehlkopfbereich kann sich Krebs entwickeln und wird durch einen hohen Zigarettenkonsum begünstigt. Der Kehlkopfkrebs macht sich am häufigsten durch Heiserkeit und/oder Schluckstörungen bemerkbar.

    Hautkrebs im Kopf-/Halsbereich (SCC, BCC, Melanom)

    Zu den häufigsten Hautkrebsarten im Kopf-Halsbereich gehören der weisse Hautkrebs (Basalzellkarzinom, BCC), das Spinaliom (Plattenepithelkarzinom, SCC) und der schwarze Hautkrebs (Melanom). Während der weisse Hautkrebs weniger aggressiv und sehr langsam wachsend ist, können Spinaliome und Melanome rasant wachsen und auch Ableger bilden. Sie können prinzipiell auf jeder Stelle im Gesichts- und Kopfbereich auftreten, vorzugsweise jedoch an den sonnenexponierten Stellen (Nasenrücken, Stirn, Ohrmuschel etc). Nicht abheilende Krusten oder immer grösser werdende Leberflecken/Muttermale könnten hinweisend auf einen Hautkrebs sein. Manchmal kann sich aber auch hinter harmlos aussehende Pigmentmale oder Hautläsionen ein Krebs verbergen.

    Krebserkrankungen der Nasen- und Nasennebenhöhlen

    Auch in der Nasenhöhle oder in den Nasennebenhöhlen kann Krebs entstehen. Bestimmte Krebsarten in diesem Bereich entstehen durch erhöhtes Einatmen von Holzstaub. Krebs in diesem Bereich führt häufig zu verstopfter Nase, Nasenbluten, Geruchsstörung oder auch unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen und Sehstörungen.

    Krebserkrankung mit unbekanntem Primärtumor (CUP-Syndrom)

    Es gibt Krebsarten, die Ableger (Metastasen) bilden, wobei der Ursprungstumor unbekannt bleibt. Wenn der Ursprungstumor im Hals-/Rachenbereich sitzt/sass, bildet er Ableger in den Halslymphknoten, welche sich als schmerzlose Schwellungen/Knoten am Hals bemerkbar machen. Der Ursprungstumor bildet sich entweder zurück, wird von Immunsystem eliminiert oder ist so klein, dass man ihn nicht finden kann.

    Kontakt
    Ansprechperson

    Ansprechperson

    Sandro Stöckli

    Prof. Dr. med. Sandro Stöckli

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Von der Erstdiagnose bis zur kompletten Einteilung in ein Tumorstadium (= Staging) werden verschiedene Untersuchungsmethoden benötigt, welche je nach Krebsart variieren. Jeder Patient wird dabei individuell betrachtet und die dazu nötigen Untersuchungen bzw. Bildgebungen durchgeführt. Grundsätzlich wird bei vielen Patienten eine Rachen- und Kehlkopfspiegelung (Panendoskopie) in Vollnarkose durchgeführt. Nebst der Rachen- und Kehlkopfspiegelung wird häufig eine Probe des verdächtigen Gewebes entnommen. Dies kann, je nach Lokalisation, in kurzer lokaler Betäubung erfolgen, allenfalls ist hierfür aber auch eine Vollnarkose notwendig (z.B. Kehlkopf). Die feingewebliche Untersuchung kann nicht nur einen Krebs bestätigen, sondern auch die spezifische Art nennen (Typisierung). Das Ergebnis liegt innerhalb von wenigen Werktagen vor. Um das Vorliegen von möglichen Lymphknotenablegern am Hals zu untersuchen, wird ein Halsultraschall gemacht. Auch eine Feinnadelpunktion, die Magnetresonanztomographie MRT, Computertomographie (CT) sowie PET-CT kommen teilweise zur Diagnostik in den Einsatz.

    Spiegelung des Rachens, des Kehlkopfes, der Speise- und Luftröhre (Panendoskopie)

    Eine Panendoskopie wird bei fast allen Patienten und Patientinnen mit einem Verdacht auf eine Krebserkrankung (Malignomverdacht) im Hals-Nasen-Ohrenbereich durchgeführt.

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    Gewebeproben (Biopsie)

    Bei einer Biopsie wird von der auffälligen Stelle eine Gewebeprobe entnommen. Dieses Material wird zur Untersuchung ans Institut für Pathologie geschickt.

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    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

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    PET-CT

    Die Positronen-Emissions-Tomographie, kombiniert mit einer Computertomographie (PET-CT), ist ein modernes nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, welches mit hoher Präzision Tumore und Entzündungen erfassen kann.

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    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

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    Feinnadelpunktionen

    Eine Feinnadelpunktion wird mit dem Ziel durchgeführt, die Natur einer unklaren Schwellung, Knotenbildung oder Organvergrösserung auf einfache und schnelle Art abzuklären.

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    Ultraschall (Sonographie)

    Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung von Krebserkrankungen gehört zu den Kernkompetenzen der Hals-Nasen-Ohrenklinik Bei HOCH Health Ostschweiz. Nach dem das betroffene Organ im Kopf-/ Halsbereich definiert ist, sowie die Grösse und allenfalls vorhandene Ableger (Metastasen) gefunden wurden, wird anhand dessen ein Tumorstadium festgelegt. Dabei wird die Situation jedes einzelnen Patienten individuell betrachtet und im Rahmen einer interdisziplinären (d.h. mit mehreren Ärzten aus verschiedenen Bereichen) Konferenz die bestmögliche Behandlungsmethode gewählt. In den meisten Fällen ist eine operative Therapie schon zu Beginn notwendig und je nachdem wie gross der Defekt ist der nach der Tumorentfernung verbleibt, muss er mit eigenem Gewebe «ausgefüllt» werden (sogenannte Lappenrekonstruktion). Neben der Entfernung von Tumoren und Rekonstruktionen besitzt die Hals-Nasen-Ohrenklinik die Kompetenz, allenfalls auftretende posttherapeutische (=nach der Operation) Umstellungen anzugehen. Durch unsere Phoniatrisch-logopädische Abteilung können in der Folge Schluck- und Sprechprobleme verbessert und damit die Lebensqualität insgesamt verbessert werden. Nebst der operativen Therapie besteht die Möglichkeit der Bestrahlung. Der Tumor kann entweder von Anfang an nur bestrahlt werden (ohne Operation) oder er kann nach der Operation in einem zweiten Behandlungsschritt zusätzlich bestrahlt werden. In diesem Fall wird der ursprüngliche Ort, wo der Tumor sich vor der Operation befand, bestrahlt. Auch gibt es die Möglichkeit, die Bestrahlung mit einer Chemotherapie zu kombinieren. All diese Vorgehen werden in der oben genannten Tumorkonferenz besprochen und individuell angepasst. Die Bestrahlung wird durch die Klinik für Radio-Onkologie durchgeführt. In bestimmten Fällen ist weder eine Operation noch eine Bestrahlung (oder deren Kombination) wirksam. In diesem Falle wird eine Chemotherapie empfohlen. Nach einer Operation und/oder Bestrahlung ist der Krebs nicht automatisch geheilt. Ebenso wichtig und ein integraler Bestandteil ist die Tumornachsorge. In der Tumornachsorge werden die Patienten regelmässig und über Jahre daraufhin kontrolliert, ob der Tumor wieder auftaucht.

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