Magenkrebs (Magenkarzinom) —
Das Vorkommen und die häufigsten Ursachen des Magenkrebses sind weltweit sehr unterschiedlich. In Europa stieg in den letzten Jahren vor allem das Auftreten der Tumore beim Mageneingang und beim Übergang zur Speiseröhre mit den Risikofaktoren der chronischen Refluxerkrankung und Übergewicht.
Magenkrebs ist eine bösartige Erkrankung mit dem Ursprung im Magen. Der häufigste Fall ist ein Stadium mit Einwachsen in tiefere Magenwandschichten oder bereits Befall von Lymphknoten in der Region. In dieser Situation muss vor einer Operation eine Chemotherapie erfolgen, damit die Rückfallrate der bösartigen Erkrankung nach der Operation kleiner wird. Die gleiche Chemotherapie wird nach der Operation nochmals weitergeführt, wenn die betroffene Person sich gut von der Operation erholt hat.
Symptome
Magenkrebs führt häufig zu Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Schwäche und manchmal kann die Nahrungsaufnahme mechanisch behindert sein, sodass es zum Erbrechen kommt.
Entstehung und Ursachen
Vor Erfindung des Kühlschrankes war gepökeltes Fleisch eine häufige Ursache für Magenkrebs. Heutzutage sind es Übergewicht, Refluxerkrankungen und ungesunde Ernährung mit wenig Gemüse-/Früchteanteil.
Kontakt
Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen
Diagnostiken
Mittels Gastroskopie, endoskopischem Ultraschall, Computertomographie und wenn angezeigt minimal invasiver Bauchhöhlenuntersuchung (diagnostische Laparaskopie) wird das Tumorstadium festgestellt.
Behandlungen
Die Behandlung von Magenkrebs wird immer interdisziplinär am Tumorboard festgelegt, häufig braucht es beim noch auf den Magen beschränkten Tumor vor der Operation eine Chemotherapie. Wenn die Operation erfolgreich verläuft und die Erholung nach der Operation gut ist, wird die Chemotherapie häufig nochmals weitergeführt. So sind die Heilungs-Chancen am besten. Wenn Metastasen vorliegen, kann mit einer Chemo- und evtl. Antikörper- oder Immuntherapie das Tumorwachstum beeinflusst werden. Ziel ist dann mit Medikamenten eine Tumorkontrolle zu erreichen.
Häufige Fragen
Welche Einflüsse erhöhen das Risiko an Magenkrebs zu erkranken?
Die wichtigsten Einflussfaktoren sind eine Besiedlung mit dem Bakterium Helicobacter pylori, Rauchen, Älterwerden, wenn andere Familienangehörige auch an Magenkrebs erkrankt sind, eine frühere Bestrahlung des Magens oder eine zurückliegende Magenoperation.
Muss bei Magenkrebs der gesamte Magen entfernt werden?
Entscheidend für das Ausmass der Operation sind die Grösse, die Lokalisation im Magen und die Ausbreitung des Tumors in der Magenwand selbst. Nur in Ausnahmefällen kann ein Teil des Magens erhalten werden.
Wie kann man ohne Magen weiterleben?
Der Magen ist für die Aufnahme der Nahrungsbestandteile nicht entscheidend. Dies erfolgt im Dünndarm. Der Magen selbst kontrolliert die Weiterbeförderung der Nahrung in den Dünndarm. Ohne Magen müssen viele kleine Mahlzeiten eingenommen werden, um den Dünndarm bei der Kalorienaufnahme nicht zu überfordern. Zudem kommt es beim Essen zu einem raschen Sättigungsgefühl ohne Magen.
Ist Magenkrebs vererbbar?
Nur in seltenen Fällen wird Magenkrebs vererbt. Typisch sind dann das Auftreten von Magenkrebs in verschiedenen Generationen einer Familie, eventuell zusammen mit dem Auftreten von Dickdarm- oder Gebärmutterkrebs. Bei einer familiären Häufung dieser Krebsarten wird eine genetische Beratung und bei Zustimmung der Betroffenen eine genetische Abklärung durchgeführt.
Wie häufig erfolgen Nachkontrollen nach der Operation bei Magenkrebs?
Nach der Operation bei Magenkrebs erfolgen im ersten Jahr regelmässige Kontrollen im 3-Monatsabstand. Ab dem 2. Jahr kann das Kontrollintervall auf 4-6 Monate ausgedehnt werden. Die Nachkontrollen werden insgesamt während 5 Jahren fortgeführt. Diese Kontrollen beinhalten eine körperliche Untersuchung, Blutteste und eine Computertomographie.