Myelodysplastisches Syndrom (MDS) —
Das myelodysplastische Syndrom (MDS) ist eine Gruppe von Blutkrankheiten, bei denen das Knochenmark nicht ausreichend gesunde Blutzellen produziert. Dies führt zu einer Anämie, erhöhten Infektionsrisiken und einer Neigung zu Blutungen.
Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) ist eine Erkrankung, bei der das Knochenmark nicht genug gesunde Blutzellen produziert. Dadurch können Probleme wie Müdigkeit, häufige Infektionen oder Blutungen auftreten. MDS tritt meist bei älteren Menschen auf und kann in verschiedenen Formen vorkommen, die sich in ihrer Schwere und den Symptomen unterscheiden.
Es gibt mehrere Formen des Myelodysplastischen Syndroms (MDS), die sich in ihren Merkmalen und Schweregraden unterscheiden. MDS können charakterisiert sein durch das Auftreten von abnormen/unreifen Zellen im Knochenmark (morphologische, mikroskopische Diagnose) und/oder durch das Auftreten charakteristischer Veränderungen im Erbmaterial der Knochenmarkzellen (genetische Diagnose).
Die genauen Merkmale und Symptome können je nach Form variieren, die Behandlung wird entsprechend angepasst.
Symptome
Die Symptome des myelodysplastischen Syndroms (MDS) können unterschiedlich ausgeprägt sein und hängen oft von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Anämie: Müdigkeit, Schwäche und Blässe durch einen Mangel an roten Blutkörperchen
Infektionsanfälligkeit: häufige oder wiederkehrende Infektionen aufgrund eines Mangels an weissen Blutkörperchen
Blutungsneigung: leichtes Bluten (Blutergüsse), Nasenbluten oder Zahnfleischbluten durch einen Mangel an Blutplättchen
Schwindel oder Atemnot: besonders bei körperlicher Anstrengung, verursacht durch niedrige Hämoglobinwerte
Fieber: manchmal kann es zu unerklärlichem Fieber kommen
Diese Symptome können schleichend auftreten und werden oft nicht sofort erkannt, weshalb regelmässige Arztbesuche wichtig sind.
Entstehung und Ursachen
Die Ursachen und die Entstehung des Myelodysplastischen Syndroms (MDS) sind oft nicht vollständig geklärt, aber einige Faktoren können dazu beitragen:
genetische Mutationen: Veränderungen in den Genen der Blutstammzellen können dazu führen, dass das Knochenmark weniger gesunde Blutzellen produziert.
Umweltfaktoren: Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien, wie Benzol oder Pestiziden, kann das Risiko erhöhen.
vorangegangene Chemotherapie oder Bestrahlung: Patientinnen und Patienten, die in der Vergangenheit wegen anderer Krebserkrankungen behandelt wurden, haben ein höheres Risiko für MDS.
chronische Erkrankungen: Einige chronische Krankheiten, wie Hepatitis oder HIV, können ebenfalls das Risiko erhöhen.
Alter: MDS tritt häufig bei älteren Menschen auf, da das Risiko mit dem Alter steigt.
Die genaue Entstehung kann komplex sein und oft sind mehrere Faktoren.
Diagnostik
Anamnese und körperliche Untersuchung: Die Ärztin oder der Arzt fragt nach Symptomen und der Krankengeschichte und untersucht die Patientin oder den Patienten auf Anzeichen von Anämie oder anderen Problemen.
Blutuntersuchungen: Diese Tests messen die Anzahl der verschiedenen Blutzellen (rote und weisse Blutkörperchen sowie Blutplättchen) und suchen nach Auffälligkeiten. Ein typisches Zeichen von MDS ist eine Anämie mit einer erhöhten Anzahl an unreifen Blutzellen.
Knochenmarkbiopsie: Eine Gewebeprobe des Knochenmarks wird entnommen, um die Zellzusammensetzung zu analysieren. Hierbei wird nach abnormen Zellen und deren Verteilung geschaut.
Molekulargenetische und Zytogenetische Analyse: Diese Untersuchungen untersuchen das Erbmaterial im Knochenmark auf genetische Veränderungen, die charakteristisch für MDS sind.
Behandlungen und Therapien
Die Behandlung des myelodysplastischen Syndroms (MDS) hängt von der Schwere der Erkrankung, den Symptomen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.
unterstützende Therapie: Dazu gehören Bluttransfusionen zur Behandlung von Anämie und Medikamente zur Behandlung von Infektionen.
Erythropoese und Thrombopoese-stimulierende Faktoren: Diese Medikamente fördern die Bildung roter Blutkörperchen und können bei Anämie eingesetzt werden oder erhöhen die Anzahl der Blutplättchen und beugen Blutungen vor.
zielgerichtete Therapien: Neue Medikamente, die auf spezifische genetische Veränderungen in den Zellen abzielen, können eingesetzt werden.
klinische Studien: Viele Patientinnen und Patienten können auch von der Teilnahme an klinischen Studien profitieren, die neue Behandlungsansätze untersuchen.
Chemotherapie: In schwereren Fällen kann eine Chemotherapie zur Abtötung der abnormalen Zellen eingesetzt werden.
Stammzelltransplantation: Dies ist eine möglicherweise heilende Therapie, bei der das erkrankte Knochenmark durch gesundes Knochenmark ersetzt wird. Dies wird meist bei jüngeren Patientinnen und Patienten in Betracht gezogen.
Die Behandlung sollte individuell abgestimmt werden und regelmässige Nachuntersuchungen sind wichtig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen.
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