Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) —
Häufig wird bei Beschwerden im Mittelgesicht eine Nasennebenhöhlenentzündung als Ursache angenommen. Unterschieden wird zwischen akuter und chronischer Nasennebenhöhlenentzündung.
Entzündungen der Nasennebenhöhlen sind nicht so häufig wie allgemein angenommen. Unterschieden werden die akute und chronische Form der Nasennebenhöhlenentzündung.
Akute Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Die akute Sinusitis tritt oft nach einer viralen Erkrankung der Nasenschleimhaut auf, etwa nach einem Schnupfen. Dabei treten meist vor allem unter und zum Teil auch oberhalb der Augen zunehmende Schmerzen auf nachdem der Schnupfen abklingt. Typisch ist dabei eine gelbliche oder grünliche Verfärbung des Nasensekrets.
Chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen kann ähnliche Beschwerden verursachen. Unterschieden werden eine eitrige und eine nicht eitrige Form. Eine besondere Form der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung ist durch die Ausbildung von sogenannten Polypen geprägt. Dabei entstehen traubenähnliche gutartige Gewächse in der Nase am Übergang zwischen der Nasenhöhle und den Nasennebenhöhlen. Diese Polypen können die Atmung beeinträchtigen und das Riechvermögen aufheben.
Selten werden Nasennebenhöhlenentzündungen bedrohlich. Dies ist der Fall, wenn eine Eiteransammlung in der Stirnhöhle sich in Richtung Auge oder Richtung Gehirn ausbreitet. Dann muss rasch reagiert werden, meist mit einer Operation.
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Diagnostiken
Die Vorgeschichte, die Beurteilung des Naseninneren, das Abtasten bestimmter Punkte am Gesicht sowie die Beurteilung des Röntgenbildes erlauben in der Regel eine Eingrenzung der Schmerzursache. Die Ursachen die in das Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohrenklinik fallen, werden durch ein Abtasten des Nackens, der seitlichen Halswirbelsäule, des Kiefergelenks sowie der Austrittspunkte der Nerven ober und unterhalb des Auges untersucht. Ebenso wichtig ist die Beurteilung der Nasenhöhle mit einem Endoskop. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob am Übergang zwischen den Nasennebenhöhlen und der Nase Zeichen für eine chronische Entzündung zu sehen sind (etwa Polypen oder Eiter). Wenn die Beschwerden in Verbindung mit der Vorgeschichte für eine Ursache im Bereich der Nebenhöhlen sprechen, wird ein Computertomogramm (CT) der Nasennebenhöhlen angefertigt. Auf den Bildern wird nach einer Abflussstörung von Nasensekret gesucht oder auch nach anatomischen Varianten, die eine ungenügende Belüftung der Nasennebenhöhlen erklären würden.
Konventionelle Radiologie / Röntgen
In der konventionellen Radiologie werden Bilder mit Hilfe von Röntgenstrahlung angefertigt. Röntgenstrahlen durchdringen die untersuchte Körperregion. Je nach Dicke und Dichte der bestrahlten Körperstrukturen, erzeugen die Röntgenstrahlen eine unterschiedlich starke Schwärzung auf dem Bildempfänger. Knochen werden hell (weiss) dargestellt, Luft dunkel (schwarz).
Computertomographie CT
Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.
Endoskopische Untersuchungen der Nasenhöhle / des Nasenrachens (Nasenendoskopie, Epipharyngoskopie)
Mit einer dünnen Kamera lassen sich die hinteren Nasenabschnitte, der Nasenrachen sowie der Kehlkopf schmerzfrei und ohne Würgereiz durch die Nase untersuchen. Dies kann wichtige Informationen über die Ursache bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Nasenatmungsbehinderung oder Mittelohrentzündungen geben.
Behandlungen
Abhängig vom Untersuchungsergebnis wird medikamentös behandelt oder eine Operation in Betracht gezogen. Wenn das Problem durch eine entzündete Schleimhaut in der Nase verursacht ist, kann die angeschwollene Schleimhaut die Nasenatmung und die Nasennebenhöhlen-Belüftung behindern. Die dadurch entstehenden Symptome können unter anderem eine verstopfte Nase, Gesichtsschmerzen, Eiter im Nasensekret, Geruchs- und Geschmackseinschränkungen sein. Die medikamentöse Therapie wird eingesetzt, um die Entzündung zu behandeln und die Schwellung in der Schleimhaut möglichst schnell abklingen zu lassen. Der Hauptansatz ist mittels topischer Präparate, die direkt in der Nase angewendet werden. In ganz akuten Fällen, bei chronischen Symptomen oder bei Nasenpolypen kann auch eine Systemtherapie mit Tabletten nötig sein. Manchmal müssen beide zusammen genutzt werden, um die Erkrankung zu verbessern. Spülungen und Nasenpflege können zusätzlich auch empfohlen werden. Bei chronischen oder wieder auftretenden Beschwerden sowie wenn akute Komplikationen einer Entzündung auftreten, kann aber eine Operation die beste Lösung sein. Nicht alle Nasenpolypen lassen sich mit Medikamenten behandeln und in gewissen Fällen kann eine Entzündung nur durch eine operative Entlastung und Belüftung der Nasennebenhöhlen behoben werden. Nasennebenhöhlenoperationen werden in einer Vollnarkose und endoskopisch (also ohne sichtbare Narben) durchgeführt. Die Instrumente und Endoskope werden durch die Nase eingeführt und lassen die Nasennebenhöhlen eröffnen.