Ohrensausen (Tinnitus) —
Ohrensausen oder Tinnitus beschreibt ein subjektiv wahrgenommenes Geräusch im Ohr, welches keiner äusseren Schallquelle zugeordnet werden kann.
Ein Ohrgeräusche kann sich verschiedentlich äussern: es kann als Rauschen, Pfeifen, Klingeln aber auch als Piepsen oder als Zirpen wahrgenommen werden.
Tinnitus: ein häufiges Krankheitsbild
Wenn auch Sie ein solches Geräusch wahrnehmen, sind Sie nicht alleine. Etwa jeder siebte Mensch in der Schweiz hat schon einmal einen Tinnitus gehabt oder hört permanent ein Ohrgeräusch. Manche Menschen leben gut damit, für andere hat es weitreichende Auswirkungen auf ihr tägliches Leben und kann Angst, Stress oder Schlafprobleme verursachen.
Anhaltende Ohrgeräusche abklären
Ohrgeräusche können Zeichen einer Gehörschädigung oder einer anderen organischen Ursache sein, weshalb jedes anhaltende Ohrgeräusch abgeklärt werden sollte. Oft findet man keine organische Ursache und kann die Betroffenen beruhigen, dass ihr Tinnitus kein Anzeichen einer bedrohlichen Krankheit ist.
Akuter oder chronischer Tinnitus
Ein akuter Tinnitus kann sich von selbst wieder zurückbilden. Ein chronischer Tinnitus ist nicht heilbar, aber man kann lernen, mit dem Ohrgeräusch umzugehen. Im Bereich der Tinnitus-Bewältigung gibt es vielerlei Therapiemöglichkeiten.
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Diagnostiken
Die Abklärung eines Tinnitus beinhaltet die Befragung (Anamnese), die Untersuchung des Ohres, einen Hörtest sowie die Erfassung des Ausmasses der Beeinträchtigung im Alltag. Bei der Untersuchung des Ohres mit dem Mikroskop werden der äussere Gehörgang und das Trommelfell genau inspiziert. Mit einem Hörtest wird das Hörvermögen, aber auch die Tonhöhe und Lautstärke des Tinnitus gemessen. Das Ausmass der Beeinträchtigung im Alltag wird mit anerkannten Fragebögen erfasst. Wichtig ist herauszufinden, ob Begleiterkrankungen wie Schlafstörungen oder Depressionen vorliegen. Bei Unfällen in der Vorgeschichte oder anderen Symptomen ist es manchmal nötig, eine Bildgebung (MRT) durchzuführen.
Hörprüfungen / Hörtestungen (Audiomentrie)
Mit Hörprüfungen lassen sich in der Medizin Funktionen des Hörorgans (z.B. Normalhörigkeit, Schwerhörigkeit) überprüfen.
Mikroskopische Untersuchung des Ohres (Ohrmikroskopie)
Mithilfe eines modernen, hoch auflösenden Mikroskops kann das Ohr genau untersucht werden.
Magnetresonanztomographie MRT
Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.
Behandlungen
Bei der Behandlung eines Ohrgeräuschs (Tinnitus) muss zwischen chronischem und akutem Tinnitus unterschieden werden. Ein akuter Tinnitus kann ein Zeichen von Anspannung oder Stress sein und eine Linderung ist deshalb oft durch Entspannungsübungen, Stressabbau und Schlafhygiene möglich. Eventuell ist kurzfristig auch eine medikamentöse Therapie nötig. Beim chronischen Tinnitus gibt es vielerlei Therapieansätze. Diese reichen von Hörgeräten welche das Ohrgeräusch übertönen bis hin zu Klangtherapien, Entspannungsübungen, autogenem Training oder auch alternativen Heilverfahren wie Akupunktur. Falls der Tinnitus Folgeerkrankungen auslöst (zum Beispiel Schlafprobleme oder Depressionen), so ist es wichtig, diese zu erkennen und ebenfalls zu behandeln. Hierbei arbeiten wir mit der Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie zusammen.