Schlafstörungen bei Schichtarbeit —
Schlafstörungen bei Schichtarbeit beinhalten Einschlafstörungen oder extreme Tagesschläfrigkeit, die mit Arbeitszeiten verknüpft sind, die zumindest zeitweise während der gewöhnlichen Schlafenszeit liegen.
Vor allem bei Nachtarbeit, Rotationen und frühen Morgenschichten werden Schlafstörungen berichtet. Sie müssen mindestens 3 Monate bestehen. Ein Schlaftagebuch und Aktigraphie zeigen einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus.
Die Störungen dürfen nicht durch andere Erkrankungen, eine mangelnde Schlafhygiene oder Substanzgebrauch erklärt werden.
Durch die Schichtarbeit ist die Schlafenszeit reduziert und die Schlafqualität wird als unbefriedigend angegeben. Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen können auftreten und Fehler und Unfallrisiko steigen mit der Schläfrigkeit. Die Fähigkeit, sich an Schichtarbeit anzupassen, ist unterschiedlich und die zugrunde liegenden individuellen Mechanismen sind unbekannt.
Erschwert wird die Anpassung durch Lichtexposition zur falschen Tageszeit (nach der Nachtschicht) und Fortführung von Tagesaktivitäten. Die Häufigkeit des Auftretens ist abhängig von der Häufigkeit der Schichtarbeit. Geschätzt wird eine Prävalenz von 2-5% in der Allgemeinbevölkerung.
Diagnostik
Folgende Methoden können zur Diagnosestellung zum Einsatz kommen.
Untersuchungen von Schlafstörungen bei Schichtarbeit
Bei Schlafstörungen durch Schichtarbeit ist besonders die genaue Befragung (Anamnese) in Bezug auf den Schlaf-Wach-Rhythmus von besonderer Wichtigkeit.
Messung des Ruhe-Aktivitätsrhythmus mit Bewegungssensor (Aktigraphie)
Die Aktigraphie ist eine einfache Methode, den Schlaf-Wach-Rhythmus über mehrere Wochen zu erfassen.
Schlaftagebuch/Schlafprotokoll
Schlafprotokolle sind wichtige Instrumente, um Schlafstörungen zu erfassen. Sie sind einfach durchzuführen und können auch zur Kontrolle des Erfolges von Therapien eingesetzt werden.
Ambulante Schlafuntersuchung (Respiratorische Polygraphie, OSAS)
Schnarchen, Atempausen und Tagesmüdigkeit können Anzeichen für ein sogenanntes «Schlaf-Apnoe-Syndrom» sein. Dieses kann sich längerfristig negativ auf Ihre Gesundheit auswirken.
Lungenfunktionsmessung
Untersuchungen an einem Lungenfunktionsmessplatz lassen ohne grossen Aufwand Störungen des Atemflusses, des Lungengewebes sowie des Gasaustausches (Sauerstoff, Kohlendioxid) erkennen.
Messung des Ruhe-Aktivitätsrhythmus mit Bewegungssensor (Aktigraphie)
Die Aktigraphie ist eine einfache Methode, den Schlaf-Wach-Rhythmus über mehrere Wochen zu erfassen.
Multipler Schlaf Latenz Test (MSLT)
Der multiple Schlaflatenztest (MSLT) klärt die Fähigkeit ab, unter Ruhebedingungen in einer reizarmen Umgebung (ohne Mobiltelefon, Fernseher, etc.) und unter Ausschluss wachmachender Umstände wie Nikotin und Koffein einschlafen zu können.
Multipler Wachbleibetest (MWT)
Der multiple Wachbleibetest (MWT) ist eine wichtige Untersuchung für die Beurteilung der Fahreignung und klärt die Fähigkeit ab, unter Ruhebedingungen in einer reizarmen Umgebung (ohne Mobiltelefon, Fernseher, etc.) und unter Ausschluss wachmachender Umstände wie Nikotin und Koffein wach bleiben zu können.
Schlafendoskopie (Drug Induced Sleep Endoscopy (DISE))
Zur genaueren Lokalisation und Beurteilung von Engstellen im Rachen-Kehlkopf-Bereich, welche Schnarchen und auch Atempausen bei obstruktivem Schlaf-Apnoe verursachen, kann eine ambulante Schlafendoskopie durchgeführt werden. Dabei wird durch die Anästhesie medikamentös ein Schlaf eingeleitet (Sedation), worauf eine Endoskopie (Spiegelung) von Nase, Rachen und Kehlkopf folgt. Dadurch können wichtige Erkenntnisse zu möglichen Therapien, insbesondere für die Schlafchirurgie, gewonnen werden.
Schlaflabor (Polysomnografie)
Mit der Polysomnografie werden Schlafstörungen unterschiedlichster Art abgeklärt.