Somatische Belastungsstörung —
Die somatische Belastungsstörung (SBS) ist eine psychische Erkrankung, bei der körperliche Beschwerden im Vordergrund stehen, für die sich medizinisch keine ausreichende körperliche Ursache finden lässt. Entscheidend ist hier, dass sie für den Patienten oder die Patientin sehr belastend sind und oftmals eine traumatisch erlebte Situation zugrunde liegt.
Hauptmerkmale der somatischen Belastungsstörung
Anhaltende körperliche Beschwerden: Die Symptome dauern über einen längeren Zeitraum an (mindestens 6 Monate)
Exzessive Aufmerksamkeit: Betroffene machen sich an den meisten Tagen oder über mehrere Monate Gedanken über die körperlichen Beschwerden
Beeinträchtigung der Lebensqualität: Die Symptome beeinflussen die täglichen Aktivitä-ten und das soziale Leben der Betroffenen stark
Symptome
Die Symptome sind oft vielfältig und betreffen unterschiedliche Organsysteme, zum Beispiel Schmerzen, Magen-Darm-Probleme, Atemnot oder Herzklopfen. Obwohl die Beschwerden real sind, können sie durch psychische Belastungen oder Stress verstärkt werden. Menschen mit SBS neigen dazu, sich stark auf ihre körperlichen Symptome zu fokussieren, was zu erheblichem Leid und Beeinträchtigungen im Alltag führen kann.
Diagnostiken
Die Diagnose einer somatischen Belastungsstörung erfordert eine sorgfältige und umfassende Untersuchung, um sowohl körperliche als auch psychische Ursachen zu identifizieren und geeignete Therapieansätze zu entwickeln.
Behandlungen
Eine Behandlung ist die Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), um die Wahrnehmung und den Umgang mit den Symptomen zu verändern. Manchmal werden Antidepressiva oder andere Medikamente zur Behandlung von Begleiterkrankungen wie Angst oder Depression eingesetzt.
Häufige Fragen
Wie unterscheidet sich die somatische Belastungsstörung von anderen körperbezogenen Störungen?
Eine somatische Belastungsstörung zeichnet sich durch eine intensive Beschäftigung mit körperlichen Empfindungen und Schmerzen aus, ohne dass eine medizinische Ursache die Beschwerden vollständig erklären könnte. Der Unterschied zu anderen Störungen besteht in der starken, oft überwältigenden gedanklichen und emotionalen Beschäftigung, die diese Störung kennzeichnet.
Wer ist am häufigsten von der somatischen Belastungsstörung betroffen?
Obwohl die somatische Belastungsstörung Menschen jeden Alters betreffen kann, zeigen Studien, dass sie bei Personen häufiger auftritt, die in einem stressreichen Umfeld leben oder bereits andere psychische Belastungen erfahren haben. Auch Menschen mit einer familiären Neigung zu ängstlichen und emotionalen Reaktionen können ein höheres Risiko haben.
Gibt es spezifische Auslöser oder Risikofaktoren für eine somatische Belastungsstörung?
Ja, es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer somatischen Belastungsstörung erhöhen können. Dazu gehören ein traumatisches Erlebnis, chronischer Stress, familiäre Prädispositionen und manchmal auch kulturelle Einflüsse. Zudem spielt die individuelle Art, wie körperliche Signale und Beschwerden wahrgenommen und interpretiert werden, eine Rolle.
Kann die Diagnose einer somatischen Belastungsstörung körperliche Erkrankungen ausschließen?
Nein, die Diagnose einer somatischen Belastungsstörung bedeutet nicht, dass der Körper völlig gesund ist. Oft werden gründliche medizinische Untersuchungen durchgeführt, um ernsthafte Krankheiten auszuschließen. Die somatische Belastungsstörung wird diagnostiziert, wenn die Beschwerden und die damit verbundenen Sorgen in keinem Verhältnis zu den medizinischen Befunden stehen.