Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophysentumor)

Ein Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophysentumor) ist eine meist gutartige Gewebewucherung, die wichtige Funktionen des Körpers beeinflussen kann. Er stört häufig den Hormonhaushalt und kann durch seine Lage Druck auf das umliegende Gewebe ausüben. Eine frühzeitige Untersuchung und gezielte Behandlung sind entscheidend, um Beschwerden zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.

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    Beschreibung

    Was ist ein Tumor der Hirnanhangdrüse?

    Ein Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophysentumor) entsteht in der Hypophyse, einer kleinen Drüse im Gehirn, die lebenswichtige Hormone steuert. Die meisten Tumoren dieser Art sind gutartig (Adenome) und wachsen langsam. Trotzdem können sie Beschwerden verursachen, weil sie Hormone in unregelmässigen Mengen produzieren oder Druck auf das umliegende Gewebe ausüben.

    Symptome

    Die Symptome eines Tumors der Hirnanhangdrüse hängen von seiner Grösse und der Art der Hormonstörung ab. Typische Beschwerden sind:

    • Kopfschmerzen und Sehstörungen

    • Müdigkeit und Schwächegefühl

    • Gewichtszunahme oder -abnahme

    • Unregelmässige Monatsblutungen (Menstruationszyklus) bei Frauen

    • Nachlassende Libido und Potenzprobleme bei Männern

    • Veränderungen im Stoffwechsel oder Wachstum

    Entstehung und Ursachen

    Die genauen Ursachen für einen Tumor der Hirnanhangdrüse sind oft unklar. In einigen Fällen spielen genetische Faktoren eine Rolle. Forschungen legen nahe, dass Fehlregulationen in den Zellen der Hirnanhangdrüse unkontrolliertes Wachstum auslösen können. Einige Tumoren, wie das Prolaktinom (Prolaktin-produzierender Tumor), produzieren spezifische Hormone, während andere hormonell inaktiv bleiben und durch ihre Grösse Beschwerden verursachen können.

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    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Um festzustellen, ob ein Tumor der Hypophyse die vorhandenen Beschwerden verursacht, sind diagnostische Abklärungen notwendig. Die Magnetresonanztomographie (MRI) des Kopfes ist die gängigste Methode, um den Tumor sichtbar zu machen. Hierbei werden spezielle Sequenzen des Hypophysenbereichs verwendet, um das Krankheitsbild genau darzustellen. Zusätzlich ist eine hormonelle (endokrinologische) Abklärung erforderlich, um die Funktion der betroffenen Drüse zu überprüfen. Bei grösseren Tumoren sollte auch eine augenärztliche Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt werden, um mögliche Schäden am Sehnerv zu erkennen.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung von Tumoren im Hypophysenbereich erfolgt interdisziplinär. Die Neurochirurgie arbeitet dabei eng mit den Fachbereichen Endokrinologie, Radio-Onkologie und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zusammen, um eine umfassende Therapie zu gewährleisten. Ist der Tumor medikamentös behandelbar, erfolgt die Therapie durch die Endokrinologie. Bei einer notwendigen Operation wird ein minimalinvasiver endoskopischer Zugang durch die Nase gewählt, um den Tumor am Boden der Schädelbasis zu entfernen. Sollte es zu einem erneuten Tumorwachstum kommen und eine wiederholte Operation nicht möglich sein, wird eine hochgenaue Bestrahlung in Betracht gezogen. Nach der Behandlung sind regelmässige Nachkontrollen erforderlich, die die Überwachung des Hormonstatus und bildgebende Kontrollen mittels MRI umfassen. Die Befunde werden interdisziplinär besprochen, um die weitere Therapie und Nachsorge zu optimieren.

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