Übermässiges Schwitzen (Hyperhidrosis)

Dieses Erkrankungsbild zeichnen sich durch übermässiges Schwitzen aus. Dabei wird zwischen einer generellen Hyperhidrosis - starker Schweissneigung am gesamten Körper und einer fokalen Hyperhidrosis – punktueller starker Schweissneigung z.B. an Handflächen, Achselhöhlen, Fusssohlen unterschieden. Eine weitere Unterscheidung in primäre - ohne zugrunde liegende Erkrankung und sekundäre - als Zeichen einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung (endokrine Erkrankungen, medikamentös bedingte, Übergewicht) ist für die Behandlung von Bedeutung.

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    Beschreibung

    Was ist primäre fokale Hyperhidrosis?

    Das übermässige Schwitzen im Rahmen dieses Krankheitsbilds kann weitestgehend unabhängig von Temperatur oder körperlicher Anstrengung auftreten (typischerweise z.B. im Bereich der Achselhöhlen, Handflächen oder Fusssohlen).

    Die palmare Hyperhidrosis (Schweisshände) ist eine Erkrankung, bei der die Patientin bzw. der Patient übermässig viel an den Handflächen schwitzt. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Das übermässige Schwitzen kann aber auch in der Achsel (axilläre Hyperhidrosis) oder im Bereich der Füsse (plantare Hyperhidrosis) auftreten.

    Obwohl in vielen Fällen Schweisshände nur ein kleines Problem für die Betroffenen darstellen, können sie in manchen Fällen das tägliche Leben stark negativ beeinflussen, sowohl in funktionaler als auch in sozialer oder beruflicher Hinsicht. Die soziale Beeinträchtigung stellt für manche Betroffenen eine grosse emotionale Belastung dar.

    Schweregrade der Hyperhidrosis:

    • Grad I (leichte Hyperhidrosis): Die Haut ist verstärkt feucht.

    • Grad II (mässig starke Hyperhidrosis): Es befinden sich Schweissperlen auf der Haut.

    • Grad III (starke Hyperhidrosis): Der Schweiss tropft ab.

    Wie wirkt sich Hyperhidrosisaus?

    Hyperhidrosis kann sich auf verschiedene Weisen auswirken, je nachdem, wie stark das übermässige Schwitzen ist und an welchen Körperstellen es auftritt:

    • Soziale Auswirkungen: Übermässiges Schwitzen kann zu sozialen Problemen führen, da Betroffene sich unwohl fühlen können, insbesondere in Situationen, in denen andere Menschen Schwitzen bemerken könnten, wie z.B. bei Treffen, im Büro oder bei gesellschaftlichen Veranstaltungen.

    • Berufliche Auswirkungen: Hyperhidrosis kann berufliche Probleme verursachen, insbesondere wenn die betroffene Person in einem Umfeld arbeitet, in dem ein trockenes Erscheinungsbild wichtig ist, wie z.B. in Kundenkontaktberufen, bei Präsentationen oder in Berufen, die körperliche Nähe erfordern.

    • Hautprobleme: Übermässiges Schwitzen kann zu Hautirritationen, Infektionen oder unangenehmem Geruch führen, insbesondere in Bereichen wie den Achselhöhlen oder zwischen den Zehen.

    • Emotionale Auswirkungen: Hyperhidrosis kann das Selbstbewusstsein und die psychische Gesundheit beeinträchtigen, da Betroffene sich möglicherweise unwohl fühlen, sich schämen oder Angst vor Ablehnung haben.

    Welche Arten/Ausprägungen von Hyperhidrosis gibt es?

    Es gibt zwei Hauptarten von Hyperhidrosis, die sich je nach Ursache und Ausprägung unterscheiden:

    Primäre Hyperhidrosis:

    • Betroffene von primärer Hyperhidrosis schwitzen übermässig, unabhängig von äusseren Einflüssen wie Hitze oder körperlicher Anstrengung. Dies kann durch Stresssituationen oder bei emotionale Anspannung verstärkt werden. Die primäre Hyperhidrosis betrifft oft bestimmte Körperstellen wie die Achselhöhlen, Handflächen, Fusssohlen oder das Gesicht.

    • Schweregrad: Der Schweregrad kann von leichtem bis hin zu starkem übermässigem Schwitzen reichen. Primäre Hyperhidrosis tritt oft in Schüben auf und kann das tägliche Leben beeinträchtigen.

    Sekundäre Hyperhidrosis:

    • Sekundäre Hyperhidrosis betrifft oft den gesamten Körper und kann plötzlich auftreten. Das Schwitzen kann in der Regel auch nachts oder in Ruhe auftreten.

    • Schweregrad: Sekundäre Hyperhidrosis kann schwerwiegend sein und erfordert oft eine Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, um das Schwitzen zu kontrollieren.

    Die Ausprägung von Hyperhidrosis kann von Person zu Person variieren und reicht von leichtem bis hin zu starkem übermässigem Schwitzen.

    Symptome

    Die Anzeichen und Symptome von Hyperhidrosis können je nach Form und Ausprägung der Erkrankung variieren. Hier sind einige häufige Symptome, die auf das Vorliegen einer Hyperhidrosis hinweisen können:

    Übermässiges Schwitzen

    Betroffene leiden unter starkem und unkontrollierbarem Schwitzen, oftmals unabhängig von äusseren Einflüssen wie Hitze oder körperlicher Anstrengung. Das Schwitzen tritt oft an bestimmten Körperstellen wie den Achselhöhlen, Handflächen, Fusssohlen oder im Gesicht auf. Die Haut an den betroffenen Stellen fühlt sich ständig nass oder feucht an, selbst wenn die Umgebungstemperatur kühl ist.

    Schweissgeruch

    Übermässiges Schwitzen kann zu unangenehmem Schweissgeruch führen, insbesondere in Bereichen wie den Achselhöhlen.

    Hautirritationen

    Das ständige Schwitzen kann zu Hautreizungen, Rötungen oder Infektionen führen, insbesondere in Hautfalten oder an Stellen, an denen Haut auf Haut reibt.

    Einschränkungen im Alltag

    Betroffene können aufgrund des übermässigen Schwitzens in sozialen oder beruflichen Situationen beeinträchtigt sein und sich unwohl oder unsicher fühlen. Das übermässige Schwitzen kann zu sichtbaren Schweissflecken auf der Kleidung führen, insbesondere in den Achselbereichen.

    Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerken und vermuten, dass Sie an Hyperhidrosis leiden könnten, ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die geeignete Behandlung einzuleiten.

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    PD Dr. med. Volker Schmidt

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    Prof. Dr. med. Corinna Ludwig

    Paweł Leśkow

    Dr. med. Paweł Leśkow

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls spezielle Tests wie den Stärke- oder Jod-Stärke-Test, um das Ausmass des Schwitzens zu quantifizieren. Die Ärztin oder der Arzt schliesst andere Ursachen für übermässiges Schwitzen aus und kann bei Bedarf Laboruntersuchungen durchführen.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Bei übermässigen Schwitzen können je nach Schweregrad verschiedene Arten von Behandlungen in Betracht gezogen werden. Dazu gehören topische Medikamente wie Antiperspiranzien (Ammoniumchlorid, gerbsäurehaltige Externa), Antihidrotika, Gleichstrom-Iontophorese, Akupunktur bzw. -pressur oder auch die Injektion von Botulinumtoxin. Bei Versagen der konservativen Massnahmen besteht die Möglichkeit einer minimalinvasiven Operation.

    Häufige Fragen

    Häufige Fragen

    Wie häufig tritt Hyperhidrosis auf?

    Hyperhidrosis ist eine relativ häufige Erkrankung, die etwa 2-3% der Weltbevölkerung betrifft. Primäre Hyperhidrosis tritt oft in der Kindheit oder Jugend auf und kann lebenslang bestehen bleiben. Die Prävalenz von Hyperhidrosis kann je nach Region, Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung variieren.

    Wie kann man Hyperhidrosis vorbeugen?

    Es ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht möglich dem grundsätzlichen Entstehen einer primären Hyperhidrose vorzubeugen.
    Es können bei vorhandener primärer Hyperhidrose jedoch vorbeugende Massnahmen ergriffen werden, um eine bestmögliche Symptomkontrolle zu erzielen:

    • Tragen Sie atmungsaktive Kleidung aus natürlichen Materialien und vermeiden Sie enge Kleidungsstücke, die die Haut einschränken könnten.

    • Vermeiden Sie scharf gewürzte Speisen, Alkohol und Koffein, die das Schwitzen verstärken können.

    • Pflegen Sie eine gute Hygiene und verwenden Sie regelmässig Antitranspirantien, um das Schwitzen zu reduzieren.

    Sollte man beim Verdacht auf Hyperhidrosis zur Ärztin oder zum Arzt gehen?

    Ja, es ist ratsam, bei Verdacht auf Hyperhidrosis eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die bestmögliche Behandlung einzuleiten. Eine medizinische Fachperson kann die Schwere der Erkrankung beurteilen, andere mögliche Ursachen für übermässiges Schwitzen ausschliessen und eine individuelle Therapieempfehlung geben, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Frühzeitige ärztliche Hilfe kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Hyperhidrosis zu minimieren und geeignete Behandlungsoptionen zu finden.

    Welche Behandlungsmethode ist bei Hyperhidrosis notwendig?

    Die Behandlung von Hyperhidrosis hängt von der Schwere der Erkrankung und den betroffenen Körperstellen ab. Mögliche Behandlungsmethoden umfassen Antitranspirantien, Botulinumtoxin-Injektionen, iontophoretische Therapie oder in schweren Fällen chirurgische Verfahren. Es ist wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um die geeignete Behandlungsoption für die individuelle Situation zu wählen.

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Hyperhidrosis nach einer Behandlung wiederkommt?

    Die Wahrscheinlichkeit, dass Hyperhidrosis nach einer Behandlung wiederkommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Behandlung, der Schwere der Erkrankung und den individuellen Reaktionen der Betroffenen. In einigen Fällen kann Hyperhidrosis nach einer Behandlung zurückkehren, insbesondere bei Botulinumtoxin-Injektionen, die regelmässig wiederholt werden müssen, um die Wirkung aufrechtzuerhalten. Eine langfristige oder dauerhafte Besserung der Symptome kann jedoch bei einigen Patientinnen und Patienten erreicht werden, insbesondere bei regelmässiger Nachsorge und geeigneter Therapie. Ein komplettes Aufheben der Schwitzneigung ist oftmals ein unrealistisches Therapieziel, erfahrungsgemäss kann die Schwitzneigung durch eine adäquate Therapie jedoch auf ein nicht mehr störendes Mass reduziert werden.

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