Veränderung der Knochenstrukturen im Bereich des Innen- und Mittelohrs (Otosklerose)

Die Otosklerose ist eine Erkrankung des Knochens, welcher das Innenohr umgibt. Otoskleorse tritt in der Regel zwischen dem 20. und dem 50. Lebensjahr auf.

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    Beschreibung

    Das Innenohr ist im Schläfenbein eingebettet und durch den Knochen gut geschützt. Dieser Komplex wird als knöchernes Labyrinth genannt. Otosklerose ist eine Erkrankung, bei der dieser Knochen mit der Zeit verhärtet (Sklerosierung). Dies führt zu einer Versteifung der Gehörknöchelchenkette, was zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit, d.h. Schwerhörigkeit durch gestörte Weiterleitung des Schalles, führt.

    Bei einer fortgeschrittenen Otosklerose kann nicht nur die Schallleitung, sondern auch die Schallempfindung (Innenohrschwerhörigkeit) beeinträchtigt werden. Dies ist erfreulicherweise sehr selten der Fall.

    Patientinnen und Patienten mit einer Otosklerose spüren eine langsam zunehmende Schwerhörigkeit, welche sich über Jahre entwickeln kann. Zusätzlich kann ein Ohrgeräusch (Tinnitus) vorkommen.

    Eine Otosklerose betrifft häufiger Frauen als Männer und tritt in der Regel zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf. Sie kann ein- oder beidseitig auftreten.

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    Sandro Stöckli

    Prof. Dr. med. Sandro Stöckli

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    Diagnostiken

    Die Diagnostik der Otosklerose erfolgt in mehreren Schritten. Sie beinhaltet die Erfassung der Krankheitsgeschichte, die Ohrmikroskopie und einen Hörtest. ​​‍​‍‌‌​‌‍‍‌‌‌​‌‍​‌‍‌‌‌‌‌‍‍‌‌‍‍‌‌​‌​‍‌‍​‍​‍ Um eine Otosklerose festzustellen, ist zunächst die Krankheitsgeschichte entscheidend. Kam es bei Patientinnen und Patienten unter 50 Jahren ohne einen Auslöser zu einer langsamen Hörminderung auf einer oder beiden Seiten, könnte dies hinweisend für ein Vorliegen einer Otosklerose sein. Das Ohr wird zunächst mit einem Mikroskop untersucht (sogenannte Ohrmikroskopie), wobei bei einer klassischen Otosklerose nichts Krankhaftes mit einem Ohrmikroskop zu sehen ist. Im nächsten Schritt erfolgt ein Hörtest, der aufzeigen kann, ob eine Hörminderung vorliegt und welcher Art diese ist. Bei einer Otosklerose liegt in der Regel eine Schallleitungsschwerhörigkeit vor, welche mit einem Standard-Hörtest gut aufgedeckt werden kann. Tympanometrie und Stapediusreflexmessungen (zur Untersuchung von Trommelfell und Mittelohr) komplettieren die Diagnostik. In seltenen und speziellen Fällen wird eine Bildgebung (z.B. CT) erforderlich, dies wird jedoch individuell entschieden.

    Mikroskopische Untersuchung des Ohres (Ohrmikroskopie)

    Mithilfe eines modernen, hoch auflösenden Mikroskops kann das Ohr genau untersucht werden.

    Hörprüfungen / Hörtestungen (Audiomentrie)

    Mit Hörprüfungen lassen sich in der Medizin Funktionen des Hörorgans (z.B. Normalhörigkeit, Schwerhörigkeit) überprüfen.

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    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Otosklerose kann operativ sehr gut therapiert werden und somit das Gehör in den meisten Fällen verbessern. Hierbei wird während eines kurzen Eingriffs die versteifte Gehörknöchelchenkette wiederhergestellt. Bei der Operation wird das versteifte Gehörknöchelchen (Steigbügel) entfernt und dieses durch eine Prothese ersetzt. Der Eingriff erfolgt durch den Gehörgang mit einem hochauflösenden Mikroskop und Lasertechnik, sodass eine präzise Arbeit möglich ist. Falls eine Operation nicht in Frage kommt, kann man das Hörvermögen mit einem gängigen Hörgerät gut verbessern. Hierfür stehen die Ärztinnen und Ärzte der Hals-Nasen-Ohrenklinik zur professionellen Beratung und für die Erstellung einer Hörgerätexpertise zur Verfügung.

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