Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus)

Die Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus) ist eine progressive Augenerkrankung, bei der sich die Hornhaut verformt und dünner wird, was zu einer verzerrten Sicht führt. Diese Erkrankung betrifft etwa einen von 2’000 Menschen und tritt in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auf.

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    Beschreibung

    Was ist eine Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus)?

    Die Vorwölbung der Hornhaut ist eine Augenerkrankung, bei der sich Symptome wie Sehverschlechterung, verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit und häufige Änderungen der Brillenstärke zeigen. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von der Anpassung von Brillen oder Kontaktlinsen, Verfahren wie dem Hornhaut-Kollagen-Crosslinking, zur Stabilisierung des Keratokonus bis hin zu Hornhaut-Transplantationen bei stark fortgeschrittener Erkrankung.

    Symptome

    Zu den häufigsten Symptomen des Keratokonus gehören:

    • Verschlechterung der Sehschärfe: Schwierigkeiten beim Sehen von Details, insbesondere in der Ferne

    • Verzerrtes Sehen: Gerade Linien erscheinen gebogen oder verzogen

    • Erhöhte Lichtempflindlichkeit: Schwierigkeiten bei hellem Licht oder nachts

    • Doppelbilder: Gelegentlich kann es zu Doppelbildern kommen

    • Häufige Änderungen der Brillenstärke: Betroffene benötigen oft neue Brillenrezepte, da sich die Sehschärfe schnell ändern kann.

    • Augenreizungen: Es können auch Reizungen oder ein Fremdkörpergefühl im Auge auftreten.

    Entstehung und Ursachen des Keratokonus

    Keratokonus ist eine komplexe Erkrankung, deren genaue Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die zur Entstehung von Keratokonus beitragen können:- Genetische Faktoren: Ein Keratokonus kommt in gewissen Familien gehäuft vor, was auf eine genetische Prädisposition hindeutet. Bestimmte genetische Mutationen können das Risiko erhöhen.- Biochemische Veränderungen: Veränderungen in der Struktur und Biochemie der Hornhaut, wie ein Ungleichgewicht von Enzymen oder eine Abnahme von Kollagen, können zur Schwächung der Hornhaut führen.- Umweltfaktoren: Externe Einflüsse wie UV-Strahlung könnten ebenfalls zur Entwicklung eines Keratokonus beitragen.- Augenkrankheiten: Bestimmte Augenkrankheiten oder -zustände, wie z.B. das Reiben der Augen (insbesondere bei Allergien), können das Risiko erhöhen.

    Risikofaktoren

    • Familiengeschichte: Eine familiäre Vorbelastung mit Keratokonus erhöht das Risiko.

    • Alter: Die Erkrankung tritt in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auf.

    • Geschlecht: Einige Studien deuten darauf hin, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen.

    • Bestimmte Erkrankungen: Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie Down-Syndrom, Marfan-Syndrom oder Ehlers-Danlos-Syndrom haben ein höheres Risiko für Keratokonus.

    • Allergien und Asthma: Diese Bedingungen sind ebenfalls mit einem höheren Risiko verbunden.

    Vorbeugemöglichkeiten

    Obwohl es keine garantierte Methode zur Vorbeugung von Keratokonus gibt, können einige Massnahmen helfen, das Risiko zu verringern:- Vermeidung von Augenreiben.- Regelmässige Augenuntersuchungen:

    • Frühe Erkennung durch regelmässige Untersuchungen beim Augenarzt kann helfen, die Krankheit rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.

    • UV-Schutz: Das Tragen von Sonnenbrillen mit UV-Schutz kann dazu beitragen, die Hornhaut vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen.

    Kontakt
    Ansprechperson

    Ansprechperson

    Marco Alder

    Dr. med. Marco Alder

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnose eines Keratokonus erfolgt in der Regel durch eine umfassende Augenuntersuchung, die verschiedene Tests und Verfahren umfasst. Der Arzt bzw. die Ärztin beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der die betroffene Person zu Symptomen, Sehproblemen, der Krankengeschichte, familiären Vorbelastungen und möglichen Risikofaktoren befragt wird, um alle relevanten medizinischen Informationen zu sammeln. Die weitere Diagnostik umfasst die folgenden Schritte:

    Sehtests

    Standardisierte Sehtests werden durchgeführt, um die Sehschärfe der Patientin oder des Patienten zu überprüfen. Dies umfasst sowohl das Fern- als auch das Nahsehen und kann beispielsweise das Lesen von Buchstaben auf einer Tafel beinhalten. Zudem werden mögliche Veränderungen im Sichtfeld ermittelt.

    Refraktionsmessung

    Eine Refraktionsmessung hilft dabei, die Brechkraft des Auges zu bestimmen und festzustellen, ob eine Brille oder Kontaktlinsen benötigt werden.

    Spaltlampenuntersuchung

    Mit einem Spaltlampenmikroskop können die vorderen Strukturen des Auges, wie die Hornhaut, die Linse und andere Bereiche, detailliert untersucht werden. Dabei lassen sich Anzeichen von Keratokonus, Linsentrübungen oder anderen Erkrankungen erkennen.

    Hornhauttopographie

    Dies ist ein spezieller Test, der die Form und Oberfläche der Hornhaut kartiert. Er zeigt Unregelmässigkeiten in der Hornhautkrümmung und hilft bei der Diagnose von Keratokonus.

    Hornhautmessung (Pachymetrie)

    Bei diesem Test wird die Dicke der Hornhaut gemessen. Bei Keratokonus ist die Hornhaut oft dünner als normal.

    Optische Kohärenztomographie (OCT)

    Diese bildgebende Technik ermöglicht es den Ärztinnen und Ärzten, Querschnittsbilder der Hornhaut zu erstellen und deren Struktur detailliert zu analysieren.

    Fotodiagnostik

    Die sogenannte Fotodiagnostik umfasst verschiedene Untersuchungsmethoden, die in der Augenklinik bei HOCH Health Ostschweiz zum Einsatz kommen. Im dazugehörigen Fachbereich werden von einem kleinen, spezialisierten und sehr erfahrenen Team verschiedene Aufnahmen und Messungen am Auge durchgeführt, um Augenerkrankungen zu diagnostizieren.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung von Keratokonus hängt vom Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Person ab. In den frühen Stadien kann eine Brille ausreichen, um die Sehschärfe zu korrigieren, wobei aufgrund der sich verändernden Hornhautform häufige Anpassungen nötig sein können. Darüber hinaus stehen weitere Therapien zur Verfügung, die je nach Fortschreiten der Erkrankung eingesetzt werden können. Regelmässige ärztliche Überwachung ist entscheidend, um den Verlauf der Erkrankung zu verfolgen und die Behandlung bei Bedarf anzupassen.

    Häufige Fragen

    Häufige Fragen

    Kann Keratokonus geheilt werden?

    Derzeit gibt es keine Heilung für Keratokonus, aber die Symptome können mit verschiedenen Behandlungsansätzen gemildert werden.

    Wie schnell schreitet Keratokonus voran?

    Der Verlauf der Erkrankung variiert von Person zu Person. Bei einigen Menschen schreitet sie schnell voran, während andere über viele Jahre stabil bleiben.

    Kann ich mit Keratokonus Autofahren?

    Ob Sie sicher fahren können, hängt vom Schweregrad Ihrer Erkrankung und Ihrer Sehschärfe ab. Es ist wichtig, regelmässig einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufzusuchen und die ärztlichen Empfehlungen zu befolgen.

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