Wirbelkörperbruch (traumatische und osteoporotische Frakturen)

Traumatische Frakturen entstehen durch plötzliche, starke Krafteinwirkung, wie bei Unfällen oder Stürzen, und führen zu Knochenbrüchen. Osteoporotische Frakturen hingegen resultieren aus einer verminderten Knochendichte und -festigkeit aufgrund von Osteoporose, was bereits bei geringen Belastungen zu Brüchen führen kann. Beide Frakturtypen erfordern unterschiedliche Behandlungsansätze, oft kombiniert aus Schmerztherapie, Stabilisierung und Rehabilitation.

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    Beschreibung

    Was sind traumatische und osteoporotische Frakturen?

    Traumatische Frakturen sind Knochenbrüche, die durch plötzliche, starke Krafteinwirkungen wie Stürze, Verkehrsunfälle oder Sportverletzungen entstehen. Osteoporotische Frakturen hingegen treten aufgrund von Osteoporose auf, einer Erkrankung, die die Knochendichte und -festigkeit vermindert, wodurch schon geringe Belastungen oder alltägliche Aktivitäten zu Brüchen führen können.Beide Frakturarten erfordern spezifische Diagnose- und Behandlungsstrategien, die auf den jeweiligen Ursachen und Umständen basieren.

    Symptome

    Symptome einer traumatischen Fraktur:
    - Starke, plötzliche Schmerzen an der Verletzungsstelle
    - Schwellung, Blutergüsse und sichtbare Deformitäten
    - Bewegungseinschränkung oder Unfähigkeit, das betroffene Glied zu bewegen
    - Abnormale Beweglichkeit oder hörbare Knochengeräusche (Krepitation)

    Symptome einer osteoporotischen Fraktur:
    - Plötzliche Rückenschmerzen ohne offensichtliches Trauma (häufig bei Wirbelkörperfrakturen)
    - Chronische Schmerzen, die im Liegen kompensiert sind und unter Belastung (im Stehen oder Sitzen) zunehmen
    - Verminderte Körpergrösse und gekrümmte Haltung (Kyphose)
    - Bewegungseinschränkungen und allgemeine Schwäche im betroffenen Bereich

    Beide Frakturtypen können erhebliche Beschwerden verursachen und erfordern eine medizini-sche Abklärung und Behandlung.

    Entstehung und Ursachen einer traumatischen oder osteoporotischen Fraktur

    Eine Fraktur ist ein Bruch oder Riss im Knochen, der durch verschiedene Ursachen und Mecha-nismen entstehen kann. Traumatische und osteoporotische Frakturen sind zwei unterschiedliche Arten von Knochenbrüchen, die jeweils spezifische Ursachen und Entstehungsmechanismen haben.

    Traumatische Frakturen

    Entstehung:
    Traumatische Frakturen entstehen durch eine plötzliche, erhebliche Krafteinwirkung auf den Knochen, die dessen strukturelle Integrität übersteigt und zum Bruch führt.

    Ursachen:
    1. Unfälle: Verkehrsunfälle, Stürze aus grosser Höhe oder Arbeitsunfälle können zu erheblichen Krafteinwirkungen auf den Körper führen und Knochen brechen.

    2. Sportverletzungen: Besonders bei Kontaktsportarten (wie Fussball oder Rugby) oder Extrem-sportarten (wie Klettern, Mountainbike oder Skifahren) besteht ein hohes Risiko für Frakturen durch Stösse, Stürze oder direkte Schläge.
    3. Gewalteinwirkung: Direkte Gewaltanwendungen, wie Schläge oder Tritte, können Knochen brechen.

    Osteoporotische Frakturen

    Entstehung:
    Osteoporotische Frakturen treten auf, wenn Knochen aufgrund von Osteoporose geschwächt sind. Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochendichte und -qualität abnimmt, wodurch die Knochen brüchiger und anfälliger für Brüche werden.

    Ursachen:
    1. Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte natürlicherweise ab, was das Risiko für Osteoporose und damit für Frakturen erhöht.

    2. Geschlecht: Frauen, insbesondere nach der Menopause, haben ein höheres Risiko für Osteo-porose aufgrund hormoneller Veränderungen (Abnahme von Östrogen).

    3. Ernährung: Eine unzureichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D kann die Knochengesund-heit beeinträchtigen.

    4. Lebensstil: Bewegungsmangel, Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum können die Kno-chendichte negativ beeinflussen.

    5. Medikamente: Langfristige Einnahme bestimmter Medikamente, wie Kortikosteroide, kann das Risiko für Osteoporose erhöhen.

    6. Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Osteoporose kann das individuelle Risiko erhöhen.

    Mechanismen und Risikofaktoren

    - Knochenheilung: Traumatische Frakturen können in der Regel gut heilen, wenn sie angemes-sen behandelt werden. Osteoporotische Frakturen heilen schwieriger und können zu Komplikati-onen führen, da die zugrundeliegende Knochenqualität beeinträchtigt ist.

    - Prävention: Für traumatische Frakturen umfasst die Prävention Sicherheitsmassnahmen wie Schutzkleidung bei sportlichen Aktivitäten und Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz. Zur Prävention osteoporotischer Frakturen gehören eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung, regelmässige körperliche Aktivität und gegebenenfalls medikamentöse Therapien zur Erhöhung der Knochendichte.

    In beiden Fällen ist eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung wichtig, um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.

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    Ansprechperson

    Ansprechperson

    Benjamin Martens

    Dr. med. Benjamin Martens

    Martin N. Stienen

    Prof. Dr. med. Martin N. Stienen

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnostik von traumatischen und osteoporotischen Frakturen umfasst verschiedene Ansätze und Techniken, die jeweils an die spezifischen Umstände und Ursachen der Fraktur angepasst sind.

    Konventionelle Radiologie / Röntgen

    In der konventionellen Radiologie werden Bilder mit Hilfe von Röntgenstrahlung angefertigt. Röntgenstrahlen durchdringen die untersuchte Körperregion. Je nach Dicke und Dichte der bestrahlten Körperstrukturen, erzeugen die Röntgenstrahlen eine unterschiedlich starke Schwärzung auf dem Bildempfänger. Knochen werden hell (weiss) dargestellt, Luft dunkel (schwarz).

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    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

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    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

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    Knochendichtemessung

    Für die Beurteilung der Knochenfestigkeit wird eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) von bestimmten Skelettregionen (untere Wirbelsäule, Hüftbereich, evtl. Unterarm) durchgeführt.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung von Frakturen, sei es traumatisch oder osteoporotisch, erfordert einen angepassten Ansatz, der die Ursache, den Schweregrad und den spezifischen Frakturtyp berücksichtigt.

    Häufige Fragen

    Häufige Fragen

    Wie lange dauert die Heilung einer traumatischen Fraktur?

    Heilungsdauer: Die Heilungsdauer hängt von mehreren Faktoren ab:

    • Art und Schwere der Fraktur: Einfachere Frakturen heilen schneller als komplexe oder verschobene Frakturen.

    • Betroffener Knochen: Mehr belastete Knochen (z.B. unterer Lendenbereich oder Frakturwirbel angrenzend an einen steifen Wirbelsäulenabschnitt) benötigen oft mehr Zeit zur Heilung als weniger belastete.

    • Alter und Gesundheitszustand: Jüngere Menschen mit guter Knochenqualität und solche ohne signifikanten Vorerkrankungen heilen normalerweise schneller.

    Welches sind die Risikogruppen bei osteoporotischen Frakturen?

    • Ältere Menschen: Besonders Frauen nach der Menopause sind aufgrund hormoneller Veränderungen (Abnahme von Östrogen) besonders gefährdet.

    • Menschen mit familiärer Vorbelastung: Genetische Faktoren können das Risiko für Osteoporose erhöhen.

    • Personen mit ungesunder Lebensweise: Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko.

    • Menschen mit bestimmten medizinischen Bedingungen oder Langzeitmedikation: Beispielsweise Langzeiteinnahme von Kortikosteroiden oder chronische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Niereninsuffizienz.

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