Wucherung im Milchgang (Papillom)

Das Papillom der Brust ist ein gutartiger Tumor, der in den Milchgängen der Brust entsteht und häufig bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren auftritt. Es kann zu Symptomen wie einem blutigen oder klaren Ausfluss aus der Brustwarze führen, bleibt jedoch oft unbemerkt. Obwohl Papillome selbst in der Regel harmlos sind, können sie das Risiko für Brustkrebs leicht erhöhen. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und modernen Behandlungsmöglichkeiten dieses Krankheitsbildes.

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    Beschreibung

    Was ist ein Papillom?

    Ein Papillom der Brust ist ein gutartiger Tumor, welcher durch eine abnormale Vermehrung der Zellen in den Milchgängen entsteht. Es führt oft zu einer kleinen warzenartigen Wucherung. Papillome treten meist als einzelner Knoten auf, können aber auch mehrfach vorkommen. Sie betreffen häufig Frauen im mittleren Alter und können Symptome wie einen klaren oder blutigen Ausfluss aus der Brustwarze verursachen. Obwohl sie in der Regel gutartig sind, wird meistens eine Entfernung empfohlen, um das Risiko für Brustkrebs zu minimieren.

    Ursachen und Entstehung

    Ein Papillom der Brust entsteht durch eine abnormale Zellvermehrung in den Milchgängen, was zur Bildung kleiner, warzenartiger Wucherungen führt. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, jedoch spielen hormonelle Veränderungen, genetische Faktoren und Zellschädigungen eine Rolle. In den meisten Fällen bleibt das Papillom gutartig, kann jedoch in seltenen Fällen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko einhergehen.

    Prävalenz und Risikofaktoren

    Das Papillom der Brust tritt vor allem bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren auf und macht etwa 2-3 % aller gutartigen Brustveränderungen aus. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Frauen mit hormonellen Schwankungen oder einer familiären Vorgeschichte von Brustkrebs. Weitere Risikofaktoren sind das fortschreitende Alter und eine Brustdrüsenveränderung wie die sogenannte fibrozystische Mastopathie. Obwohl selten, kann auch eine langjährige Hormontherapie das Risiko erhöhen.

    Symptome

    Ein Papillom der Brust äussert sich häufig durch einen klaren oder blutigen Ausfluss aus der Brustwarze, insbesondere wenn es sich in den zentralen Milchgängen befindet. Es kann auch als kleiner, oft schmerzloser Knoten tastbar sein, bleibt jedoch häufig unbemerkt, da es tief im Brustgewebe liegt. Weitere Symptome wie Schmerzen oder Schwellungen sind selten, treten jedoch in manchen Fällen auf. In der Regel handelt es sich um gutartige Wucherungen, doch eine ärztliche Abklärung ist ratsam, um bösartige Veränderungen auszuschliessen.

    Ausblick und Prognose

    Die Prognose für ein Papillom der Brust ist in der Regel sehr gut, da es sich meist um gutartige Tumoren handelt, die nicht metastasieren. Nach der Entfernung des Papilloms sind die Heilungschancen hoch, und viele Frauen haben keine weiteren Probleme. Dennoch sollten Betroffene regelmässige Nachuntersuchungen in Betracht ziehen, da Papillome in seltenen Fällen mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs assoziiert sind.

    Ein Papillom der Brust kann verschiedene Auswirkungen auf die Patientin haben, sowohl physisch als auch emotional:

    • Physische Auswirkungen: In den meisten Fällen sind Papillome asymptomatisch, können jedoch bei Auftreten von Symptomen wie blutigem oder klarem Ausfluss aus der Brustwarze oder Schmerzen Unbehagen verursachen. Diese Symptome können zu einer Besorgnis über die Gesundheit der Brust führen und eine ärztliche Abklärung erforderlich machen.

    • Emotionale Auswirkungen: Die Diagnose eines Brust-Papilloms kann Angst und Stress auslösen, insbesondere wenn die Patientin sich Sorgen über mögliche Komplikationen oder das Risiko von Brustkrebs macht. Der Umgang mit einer Brustveränderung kann das Körperbild und das Selbstbewusstsein der Patientin beeinflussen.

    • Medizinische Nachsorge: Die Notwendigkeit für regelmässige Kontrollen und möglicherweise chirurgische Eingriffe kann zusätzlichen Stress verursachen und die Lebensqualität beeinflussen.

    • Risiko und Sicherheit: Obwohl Papillome in der Regel gutartig sind, kann das Wissen um ein potenzielles Risiko für Brustkrebs zu einer ständigen Sorge führen. Dies kann zu einer verstärkten Überwachung und zu Änderungen im Lebensstil führen.

    Welche Arten/Ausprägungen von Papillomen gibt es?

    Es gibt verschiedene Arten von Papillomen der Brust, die sich in ihrer Lage, ihrem Wachstum und ihren Eigenschaften unterscheiden. Die häufigsten Arten sind:

    Intraduktales Papillom:
    Dies ist die häufigste Form von Brustpapillomen und entsteht in den Milchgängen (Duktus) der Brust. Intraduktale Papillome sind oft klein und können einzeln oder mehrfach auftreten. Sie können blutigen oder klaren Ausfluss aus der Brustwarze verursachen.

    Periphere Papillome:
    Diese Form tritt ausserhalb der Milchgänge auf, im peripheren Brustgewebe. Sie sind seltener und können auch asymptomatisch sein, führen jedoch manchmal zu einer fühlbaren Schwellung oder einem Knoten in der Brust.

    Komplexe intraduktale Papillome:
    Diese Variante hat zusätzliche Merkmale, wie eine Proliferation von Gewebe, das normalerweise in den Milchgängen vorkommt. Sie können ein höheres Risiko für das Auftreten von Brustkrebs aufweisen und erfordern möglicherweise eine sorgfältigere Überwachung.

    Papilläre Tumoren:
    Diese Gruppe umfasst tumorartige Wucherungen, die Merkmale von Papillomen aufweisen, aber grösser und möglicherweise invasiver sind. Sie sind selten und können ein höheres Risiko für bösartige Veränderungen haben.

    Papillome mit atypischen Zellen:
    Diese Form weist abnormale Zellen auf, die ein höheres Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs mit sich bringen können. Solche Papillome erfordern häufig eine engmaschige Nachsorge oder eine chirurgische Entfernung.

    Unterschiede zwischen den Arten und Ausprägungen von Papillomen

    Die verschiedenen Arten und Ausprägungen von Papillomen der Brust weisen einige wesentliche Unterschiede in Bezug auf ihre Entstehung, Lage, Symptome und potenzielle Risiken auf. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

    1. Intraduktales Papillom:
    Lage: Entsteht in den Milchgängen (Duktus) der Brust.
    Symptome: Kann blutigen oder klaren Ausfluss aus der Brustwarze verursachen; oft schmerzlos.
    Risiko: In der Regel gutartig, jedoch können wiederholte Intraduktale Papillome in seltenen Fällen mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs assoziiert sein.

    2. Peripheres Papillom
    Lage: Tritt im peripheren Brustgewebe auf, ausserhalb der Milchgänge.
    Symptome: Oft asymptomatisch; kann jedoch als kleiner Knoten fühlbar sein.
    Risiko: In der Regel ebenfalls gutartig und mit einem geringen Risiko für Brustkrebs verbunden.

    3. Komplexes intraduktales Papillom
    Lage: Entsteht ebenfalls in den Milchgängen, ähnelt dem intraduktalen Papillom, weist jedoch zusätzliche Gewebeproliferationen auf.
    Symptome: Kann blutigen Ausfluss verursachen, jedoch oft asymptomatisch.
    Risiko: Höheres Risiko für bösartige Veränderungen im Vergleich zu einfachen intraduktalen Papillomen; erfordert engmaschige Nachsorge.

    4. Papilläre Tumoren
    Lage: Tritt in den Milchgängen oder im umgebenden Gewebe auf.
    Symptome: Kann schmerzhaft sein oder Ausfluss verursachen, ist jedoch oft asymptomatisch.
    Risiko: Kann invasiver sein und hat ein höheres Risiko für Malignität.

    5. Papillome mit atypischen Zellen
    Lage: Entsteht in den Milchgängen, ähnliche Lokalisation wie intraduktale Papillome.
    Symptome: Häufig keine spezifischen Symptome, jedoch kann ein Ausfluss vorhanden sein.
    Risiko: Höheres Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs; erfordert in der Regel chirurgische Entfernung und engmaschige Nachsorge.

    Zusammenfassung

    Intraduktale Papillome entstehen in den Milchgängen, während periphere Papillome im umgebenden Brustgewebe vorkommen. Intraduktale Papillome zeigen häufig Ausfluss, während periphere Papillome oft asymptomatisch sind. Komplexe und atypische Papillome können zusätzliche Symptome und Risiken aufweisen. Das Risiko für Brustkrebs variiert; komplexe und atypische Papillome sind mit einem höheren Risiko assoziiert, während einfache intraduktale und periphere Papillome in der Regel gutartig sind. Diese Unterschiede sind wichtig für die Diagnose, das Management und die Nachsorge von Patienten mit Papillomen der Brust. Eine gründliche Untersuchung und Bewertung durch einen Facharzt sind entscheidend, um die geeignete Behandlung und Nachsorge festzulegen.

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    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Ansprechperson

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    Prof. Dr. med. Jens Huober

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    PD Dr. med. Inga Bekes

    Seraina Schmid

    Prof. Dr. med. Seraina Schmid

    Beatrix  Hämmerle

    Dr. med. Beatrix Hämmerle

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Die Diagnose eines Papilloms erfolgt durch verschiedene Untersuchungen: bei der klinischen Untersuchung tastet Ihr Arzt Ihre Brust nach Knoten oder Veränderungen ab. Mithilfe von bildgebenden Verfahren, wie Mammografie und Ultraschall, wird versucht das Papillom sichtbar zu machen. In manchen Fällen wird zusätzlich ein MRI der Brust benötigt. Durch eine Probeentnahme (Biopsie) wird die Diagnose bestätigt.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Die Behandlung hängt von der Grösse, Lage und Anzahl der Papillome ab sowie davon, ob sie Beschwerden verursachen oder ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs darstellen. Häufig wird eine operative Entfernung empfohlen, insbesondere wenn es Symptome verursacht oder bösartig sein könnte. Die Entfernung erfolgt in der Regel über einen kleinen Schnitt in der Brust. In manchen Fällen, bei kleinen oder symptomlosen Papillomen, kann Ihr Arzt regelmässige Kontrollen vorschlagen, um die Entwicklung zu beobachten.

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