Zwerchfelllähmung (Zwerchfellparese)

Zwerchfelllähmungen bzw. ein Zwerchfellhochstand sind Funktionseinschränkungen des Zwerchfells.

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    Beschreibung

    Was ist eine Zwerchfelllähmung?

    Das Zwerchfell ist der wichtigste menschliche Atemmuskel, der die Brustkorborgane rechtsseitig und linksseitig vom Bauchraum trennt. Durch Heben und Senken des Zwerchfells wird die Lunge mit Luft gefüllt bzw. entleert, ohne dass wir es aktiv wahrnehmen.

    Eine Funktionseinschränkung dieses wichtigen Muskels ist in den meisten Fällen durch eine Schädigung des Zwerchfellnervs (N. phrenicus) bedingt. Die Nervenschädigung führt zur Lähmung des Zwerchfellmuskels, wodurch die Lunge zusammengepresst und das Luftholen erschwert wird. Dies führt gleichzeitig auch zu einem Hochstand.

    Durch den Hochstand des Zwerchfells verlagern sich die Baucheingeweide kopfwärts und die Lunge wird auf der betroffenen Seite durch vermehrten Druck an ihrer Atemfunktion gehindert. Beides kann zu einer Luftnot des betroffenen Patienten führen. Mögliche Ursachen einer Zwerchfelllähmung sind u.a. eine vorherige Operation im Brustkorb (z.B. herzchirurgische Eingriff) oder eine neurologische Erkrankung (z.B. Poliomyositis, Myastenia gravis). Häufig bleibt die Ursache einer Zwerchfelllähmung und einem einhergehenden Zwerchfellhochstand aber unbekannt.

    Symptome

    Die betroffenen Patienten klagen über eine sich langsam entwickelnde oder auch plötzlich einsetzende Luftnot in Ruhe und Belastung. Häufig verstärken sich die Beschwerden im Liegen oder bei nach vorne übergebeugtem Oberkörper (Schuhbinden). Es kann zu einer Beeinträchtigung des Schlafrhythmus kommen.

    Ursachen und Entstehung einer Zwerchfelllähmung / eines Zwerchfellhochstandes

    Eine Zwerchfelllähmung wird durch den ein- oder beidseitigen Ausfall des Nervus phrenicus verursacht. Dadurch gibt es auch ein- oder beidseitige Zwerchfelllähmungen.

    Einseitige Zwerchfelllähmung

    Der Nervus phrenicus ist durch seinen langstreckigen Verlauf anfällig für Störungen, die von naheliegenden anatomischen Strukturen ausgehen (Bsp. Tumoren, Abszesse oder Aortenaneurysmen). Nicht selten lässt sich die genaue Ursache der Lähmung nicht identifizieren. In diesen Fällen spricht man von idiopathischer Zwerchfelllähmung. Weitere mögliche Ursachen sind:

    • Trauma

    • Virusinfekte

    • Verletzungen im Rahmen der Operationen an der Wirbelsäule oder am Herzen

    Beidseitige Zwerchfelllähmung

    • Neuropathien

    • Rückenmarksverletzung

    • Syringomyelie

    • Neuromuskuläre Erkrankungen

    Kontakt

    Kontakt

    Hauptstandort Kantonsspital St.Gallen Rorschacher Strasse 95 9007 St.Gallen

    Diagnostiken

    Diagnostiken

    Bei Patienten mit dem Verdacht auf das Vorliegen einer Zwerchfelllähmung bzw. Zwerchfellhochstandes wird ein Lungenfunktionstest im Sitzen und Liegen durchgeführt um die Unterschiede durch das im Liegen verursachte Zusammendrücken der Lunge durch die Zwerchfellkuppe nachzuweisen. Um die evtl. noch vorhandene Restfunktion des Zwerchfells wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Des Weiteren werden Röntgenbilder, ein CT des Brustkorbes oder auch ein MRT des Halses zur Diagnosestellung angewendet. Hiermit können andere bisher evtl. unerkannte Ursachen wie z.B. Tumor ausgeschlossen werden in Folge dessen der Nerv in seinem Verlauf infiltriert ist und deswegen an der Funktion gestört.

    Lungenfunktionsmessung

    Untersuchungen an einem Lungenfunktionsmessplatz lassen ohne grossen Aufwand Störungen des Atemflusses, des Lungengewebes sowie des Gasaustausches (Sauerstoff, Kohlendioxid) erkennen.

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    Ultraschall (Sonographie)

    Ultraschall, oder auch Sonographie genannt, ist die Anwendung von Ultraschallwellen (vergleichbar der Schallwellen in Sprache oder Musik) als bildgebendes Verfahren unter anderem zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin.

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    Konventionelle Radiologie / Röntgen

    In der konventionellen Radiologie werden Bilder mit Hilfe von Röntgenstrahlung angefertigt. Röntgenstrahlen durchdringen die untersuchte Körperregion. Je nach Dicke und Dichte der bestrahlten Körperstrukturen, erzeugen die Röntgenstrahlen eine unterschiedlich starke Schwärzung auf dem Bildempfänger. Knochen werden hell (weiss) dargestellt, Luft dunkel (schwarz).

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    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

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    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT, oft auch MRI genannt, ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

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    Behandlungen

    Behandlungen

    Da eine Nervenschädigung sich im Verlauf von Monaten erholen kann, wird die Indikation zur Operation erst nach mindestens 6 Monaten besprochen, wenn keine spontane Heilung mehr zu erwarten ist. In der Zwischenzeit sollten koexistierende Nebenerkrankungen mit Einfluss auf die Atemsituation des Patienten möglichst optimal eingestellt werden (z.B. COPD, Herzinsuffizienz).

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