Haut-, Nerven- und Muskelbiopsie Muskelzentrum/ALS Clinic

Haut-, Nerven- und Muskelbiopsien sind diagnostische Verfahren, bei denen kleine Gewebeproben aus der Haut, den Nerven oder den Muskeln entnommen und im Labor untersucht werden. Sie liefern detaillierte Informationen über strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gewebe.

Beschreibung

Anwendungsbereiche und Nutzen

Diese Biopsien werden eingesetzt, um entzündliche, degenerative oder erbliche Erkrankungen zu diagnostizieren.

  • Hautbiopsie: Häufig bei entzündlichen Hautkrankheiten, Autoimmunerkrankungen oder Nervenstörungen (z.B. Krankheiten der kleinen Nervenfasern, welche für das Schmerz- und Temperaturempfinden) verantwortlich sind.

  • Nervenbiopsie: Zur Diagnose von Polyneuropathien, entzündlichen Nervenerkrankungen oder seltenen genetischen Störungen.

  • Muskelbiopsie: Bei entzündlichen Muskelkrankheiten, erblichen Muskeldystrophien, oder anderweitigen Muskelkrankheiten (Myopathien).

Ablauf

Die Biopsien werden in der Regel ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt.

  • Bei der Hautbiopsie wird ein kleiner Hautabschnitt (meist aus dem Unterarm oder Bein) entnommen.

  • Für die Nervenbiopsie wird ein kleiner Nerv, häufig am Unterschenkel, herausgelöst.

  • Bei der Muskelbiopsie erfolgt die Entnahme einer kleinen Muskelprobe, oft aus dem Oberschenkel oder Oberarm.

Der Eingriff dauert meist 20–40 Minuten und die Proben werden im Labor feingeweblich unter dem Mikroskop und biochemisch untersucht.

Häufige Fragen

Ist die Biopsie schmerzhaft?

Die örtliche Betäubung macht den Eingriff nahezu schmerzfrei. Nach der Biopsie können leichte Beschwerden auftreten, die mit Schmerzmitteln behandelt werden können.

Welche Alternativen gibt es zur Biopsie?

Alternativen zu Haut-, Nerven- und Muskelbiopsien sind weniger invasive Verfahren wie Bluttests, genetische Untersuchungen oder bildgebende Verfahren wie MRT und Ultraschall. Elektrophysiologische Untersuchungen, z. B. EMG oder ENG, können ebenfalls wichtige Informationen über Nerven- und Muskelaktivität liefern. Die Muskelbiopsie ist – entgegen der verbreiteten Meinung – nur bei einem Teil der Erkrankungen diagnostisch ausschlaggebend und wichtig.